Meine neuen Freunde: »Nobby Nic« & »Racing Ralph«

Lesezeit: 3 Minuten

Diese Woche war ja in sportlicher Hinsicht nicht viel los mit mir. Bedingt durch eine erneute Wurzelspitzenresektion an dem gleichen Backenzahn wie schon vor 6 Monaten war ich ziemlich angeschlagen. Es hatte sich eine böse Infektion gebildet und so verschrieb mir der Operateur gleich mal Antibiotika. Dadurch war natürlich mein gewohnter Trainingsumfang nicht zu realisieren. Zu allem Überdruss habe ich dann diese Woche noch eine Bericht im Radio gehört, in welchem behauptet wurde, das Menschen mit Zahnproblemen kürzer Leben würden: Durch die Infektionen im Körper ist das Immunsystem geschwächter als bei gesunden Menschen. Mehr weiße statt rote Blutkörperchen die ja keinen Sauerstoff transportieren, wie die Roten. Nun habe ich auch eine Erklärung warum ich bei den letzten großen Events nicht so leistungsfähig war, wie eigentlich mein Trainingspensum erwarten lassen sollte. Die Zahnschmerzen schleppe ich ja schon ein paar Monate mit mir rum.

Nun aber zu meinen neuen Freunden: Auf Empfehlung von Peter, Helge und Christoph hin, habe ich mir zwei neue Mäntel für mein MTB gegönnt. Diese sind dann auch noch rechtzeitig am Freitag von Bike Components eingetroffen. Ich war echt überrascht, da die normalerweise zwar die günstigsten Versender sind, sich aber wochenlang mit dem Versand Zeit lassen. Dienstag €’s überwiesen, Freitag geliefert. Sehr schön.

Die Montage war kein Problem und so war ich natürlich heiss drauf die neuen Schlappen auszuprobieren.

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Auf meinen Garmin hatte ich auch schon die Grüne Marathonstrecke geladen, welche ich am 1. November 2008 aufgezeichnet habe. Damals sind wir die Runde mit Peter und Christoph gefahren. Ich kam damals mit dem Parcours nicht wirklich gut zurecht, deshalb wollte ich die Strecke heute lieber alleine fahren: Mein Speed, meine Verschnaufer und meine Orientierung mit meinem Garmin.

Damit das im Grunewald auch ordentlich klappt mit der Orientierung habe ich mir noch die freie OSM-Karte von Deutschland geladen. Diese ist sehr detailliert, auch im Grunewald zeigt sie die meisten Wege und auch Trampelpfade. So ausgerüstet konnte ja eigentlich nichts mehr schief gehen – dachte ich.

Denn leider enthielt der Track zwei solcher Kreuzungen:

Bildschirmfoto 2009-10-24 um 14.45.20

Auf dem Mac ist es ziemlich eindeutig, wie gefahren werden muss. In diesem Fall von oben kommend gerade aus weiter. Auf dem Garmin sieht das aber anders aus. Es sind nur rosa Würmer zu sehen und ich wusste überhaupt nicht, wo ich gerade aus und wo ich abbiegen musste.

So kam was kommen musste und ich war auf einmal auf dem falschen Weg und bin orientierungslos – trotz Navi – im ach so riesigen Grunewald umher gefahren. Mich hat sogar eine andere MTB-Truppe angesprochen ob alles OK sei. Ich war so sehr in meinen Garmin vertieft, das diese dachten ich hätte ein ernsthafteres Problem.

Oh well, ich habe mich natürlich als Navigations-Prefektionist geärgert, das das nicht richtig funktioniert hat, auf der andern Seite weiss ich nun auch, was ich an dem Track auf dem Gerät noch verbessern muss. Garmin bietet durchaus die Möglichkeit diverse Symbole zur Führung in den Track einzufügen:

Nun werde ich einige Pfeile einfügen was mir sicher dabei helfen wird, mich das nächste mal nicht zu verfahren. Meine Fahrt habe ich trotzdem auf Garmin Connect hochgeladen. Sollte aber nicht als Referenzstrecke verwendet werden.Dann schon lieber diese hier:

Edit: Bei der ganzen Aufregung um meinen Garmin haben ich komplett vergessen die positiven Eigenschaften meiner beiden neuen Freunde zu erwähnen. Die beiden Mäntel halten was sie versprechen: Ich hatte auch in Zuckersandpassagen ein gutes Gefühl und bin schwer beeindruckt über die Bodenhaftung bei Anstiegen mit Wurzeln und losem Gestein. Das war bisher immer eine sehr nervenaufreibende Angelegenheit da hoch zu kommen. Mit dem Gripp der beiden Mäntel geht das nun viel einfacher. Ich bin mit 3 Bar gefahren. Weiss allerdings nicht ob das der Weisheit letzter Schluss war. Aber mit dem Druck kann man ja nun noch herrlich experimentieren. Nächster Upgrade wird wohl eine neue Gabel werden. Scheibenbremsen erachte ich als nicht so wichtig. Schauma mal ob MTBen mein neues Winter-Hobby wird. 100%ig überzeugt bin ich ja immer noch nicht.

ITF 5. Etappe Swieradów-Zdrój -> Pirna

Lesezeit: 2 Minuten

151 km • 1.410 Höhenmeter

Die letzte Etappe bedeutete fünf Grenzübertritte: Von Polen -> Tschechien -> Polen -> Deutschland -> Tschechien -> Deutschland was sehr unterhaltsam war.

Die Landschaft war allerdings im Vergleich zu den anderen Etappen relativ unspektakulär. Es blieb aber den ganzen Tag, wie schon am Vortag, trocken und der vorhergesagte Westwind, welcher uns ordentlich zu schaffen gemacht hätte blieb auch aus.

Nach Zittau kam sogar die Sonne raus und ich war froh „kurz/kurz“ gestartet zu sein. Nach ca. 80 km rollte Uwe so unglücklich in ein Schlagloch, daß ihm eine Speiche riss und sein Hinterrad in eine Acht mutierte. Er musste die Gruppenfahrt aufgeben und allein mit gemäßigtem Tempo weiter rollen. Irgendwann war dann auch mein, über die letzten Tage hinweg, stets zuverlässiger Garmin der Meinung nur noch die Basiskarte anzeigen zu müssen, welche ein Routing unmöglich macht. Ich fühlte mich plötzlich sehr nackt, wusste aber daß das Problem durch ein An- & Ausschalten zu beheben war. Diese Prozedur dauerte aber mindestens fünf Minuten wofür im Feld keine Zeit war und so verließ ich mich auf andere menschliche Navigatoren, was auch prompt zu einem Verfahrer führte.

Auf der Kirnitzschtalstraße habe ich dann reißen lassen und bin alleine gefahren. In Bad Schandau habe ich dann, weil ich den Weg nach Pirna nicht kannte, den Garmin neu gestartet und er hat mich auch sauber wieder auf den Weg geführt, dieser führte einen vorletzten Anstieg hinauf nach Hohenstein, wo sich alle Fahrer sammelte und dann eigentlich gemeinsam auf die letzten 17 km nach Pirna gehen sollten. Daraus wurde aber nichts und so fuhren meine Jungs und ich alleine weiter zum Start-Ziel in Pirna. Dort erwartete uns auch unser Gepäck und erfrischende Duschen im Sportlerheim.

Nach kurzer herzlicher Verabschiedung machten wir uns, bepackt mit Rucksack, auf unseren Rädern auf den Weg zum Bahnhof Pirna, um die S-Bahn nach Dresden Hauptbahnhof zu nehmen und dann mit dem „Schönes-Wochenende-Ticket“ für 12 EUR pro Person inkl. Fahrrad in den Regionalexpress zurück in die Hauptstadt zu steigen.

<http://connect.garmin.com/activity/6167355>

<http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eeuhadebdaetgqjc>

Fazit:

Eine äußerst gelungene Fahrt durch Zwei mir unbekannte, sehr schöne und freundliche Nachbarländer.

Habe ordentlich Körner sammeln können und viel gemeinsame Freude mit meiner Truppe und auch den „alten Herren“ gehabt.

Für den Reisepreis von 205 EUR komplett kann man solch eine vielfältige Radreise nicht selber organisieren.

Die Organisation war sehr professionell und Peter Scheunemann, Christel und sein Team sind auf alle Wünsche eingegangen.

Ich kann diese Fahrt nur empfehlen und freue mich schon auf eine Teilnahme im Jahr 2010!

WebSeite des Veranstalters:

<http://itf-radreisen.de/>

Statistik:

5 Tage Radfahren
778,37 Gesamtkilometer
28:25:54 h auf dem Rad gefahren
27,39 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit
123 bpm Durchschnittsherzfrequenz
166 bpm maximale Herzfrequenz
19.822 Kalorien verbrannt
8.264 Höhenmeter erklommen
13,3 % maximaler Anstieg
75,29 km/h Höchstgeschwindigkeit

ITF 4. Etappe Mladá Boleslav -> Swieradów-Zdrój

Lesezeit: < 1 Minute

160 km • 2.447 Höhenmeter

Es stand die Königsetappe auf dem Programm, welche uns auf den Gipfel des Ještěd und einige andere längere Anstiege hinauf führen sollte. Der Tag begann recht moderat und nicht gleich so steil wie der Vortag als aber der Ještěd in Sichtweite kam, wurde mir klar, das es doch ein wenig schmerzhaft werden würde.

Der Aufstieg war ca. 10 km lang, die Straße war relativ schlecht und meist zwischen 8 und 10 % steil. Der Ausblick am Gipfel entschädigte aber für die Strapazen: Wir konnte bei wolkenlosem Himmel bis weit nach Deutschland und Polen hinein blicken.

Oben, dann nach kurzer Pause, die Regenjacken als Windschutz für die auskühlende Abfahrt übergezogen und ab ging’s zum 10 km entfernten Buffet im Tal.

Von dort ging es gleich wieder bergauf weiter hinab in grüne Täler zum nächsten Büffet, an welchem sich die Strecke erneut teilen sollte für die Erlebnisrunde und die Kurzstrecke. Die Erlebnisrunde führte uns einen langen Anstieg hinauf zu einem herrlichen Stausee, dann ging es erneut über die Grenze nach Polen durch Skigebiete und vorbei an schneebedeckten Gipfeln nach Swieradów-Zdrój wo auch schon unser Gepäck und kaltes Bier auf uns wartete:

Die Königsetappe war geschafft!