Mein Sportjahr 2018 – Eine Retrospektive

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Puh. Erstmal tief durchatmen. Dann eine Pause machen, zurück treten und aus der Vogelperspektive drauf gucken. Eigentlich fallen mir erstmal ein paar Kraftwörter wie »Wahnsinn«, »abgefahren« oder »unwirklich« ein.

Das alles überschattende Ereignis fand natürlich auf meiner letzten Ausfahrt, draussen im Oktober statt. Mit den Folgen kämpfe ich immer noch. Jeden Tag, ach jede Stunde, werde ich mindestens einmal dran erinnert.

Da werden natürlich die ganzen Rekorde, Segmente, Leistungswerte, und Jahreskilometer  zweitrangig. Das wichtigste ist, daß ich das Sportjahr überlebt habe. Punkt.

Es gab aber noch so viel mehr, auf das es sich zurück zu blicken lohnt.

Ich fasse mich kurz denn, genug ist schon zu den Events geschrieben. Hier einfach die die Liste in zeitlicher Abfolge:

Mein Wunsch für 2019: Wieder gesund werden und ein starkes Herz erhalten und viele unvergessliche Rennrad-Kilometer erleben. Punkt.

Meine Lieblings-Bilder 2018:

Radfahren in Berlin

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»Erzwungene Vorfahrt endet mit Faustschlag im Gesicht«


Am Samstag wollte ich nur noch schnell zum Frisör in der Wilmersdorfer Strasse, bevor es mit meiner besten Freundin zu einer gemeinsamen Radtour gehen sollte. Soweit, sowenig außergewöhnlich.

Natürlich lege ich solche Strecke mit meinem Stadt-Rad zurück. Die beste Art & Weise von A nach B zu kommen. Besonders bei so schönem Wetter wie heute. Blauer Himmel & Sonnenschein.

Um zur Wilmersdorfer Strasse zu gelangen wählte ich bewusst verkehrsarme Strassen immer im Fokus, den Autofahrern so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Eine bewährte Taktik im Großstadt-Dschungel.

So fuhr ich auf der Sesenheimer Strasse und wollte in die Schillerstrasse einbiegen. Beides Tempo-30-Zonen. Ich befand mich auf der Vorfahrtstrasse – Rechts vor Links – kennt man – weiss man.

Ein Autofahrer war nun der Meinung, dass er das nicht so genau nehmen müsse, und ich als Radfahrer ja auch mal warten könne, weil es so schön für ihn rolle. So nahm ich es zumindest wahr. Für mich rollte es auch toll, mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich mich auf der Vorfahrtstrasse befand. So rollten wir quasi zeitgleich in den Kreuzungsbereich und er drängte mich entsprechend ab, weil er nicht bremsen wollte. War genommen wurde ich. Die Scheiben der Beifahrerin waren unten, es war ja warm. Recht des Stärkeren? Der Schwächere gibt nach?

Ich folgte meiner Spur und bog in die Schillerstrasse ein und klopfte mit der flachen Hand auf seine Seitenscheibe, was die Situation eskalierte.

Der Kraftfahrzeuglenker zog abrupt zu mir rüber und schloss die Gasse zwischen ihm und den parkenden Autos. Seine Frau sprang wie eine Furie aus dem Auto und beschimpfte mich aufs übelste. Passanten kamen hinzu und nahmen Notiz.

Die Frau des Fahrzeuglenkers drang derart in meinen persönlichen Bereich ein, dass ich sie zurück drängte und schubste. Nicht stark, aber um sie entsprechend von mir fern zu halten.

Darauf hin fing ich mir einen heftigen Schwinger mit der Faust des Fahrzeuglenkers auf meine Linke Wange ein.

Meine geliebte Radbrille flog in hohem Bogen durch die Luft und der Fahrer machte noch Anstalten, diese zu zertreten. Diese übertriebene Aggression überraschte mich.

Er drohte mir, mich ja nicht zu entfernen. Um dies zu unterstreichen trat er noch gegen mein Rad.

Ich hatte nicht vor, den Ort des Geschehens zu verlassen. Viele Passanten beobachteten bereits das Geschehen und den Angriff gegen meine Person.

Ich wollte nur noch die Polizei anrufen und um Hilfe bitten.

Dies tat ich auch, benommen von dem Faustschlag teilte ich meinen Standort mit. Passanten baten mir ihre Visitenkarte an und sicherten mir zu, den Tathergang zu bezeugen.

Die Polizei, welche wenig später am Ort eintraf nahm meine Anzeige professionell auf, nicht ohne mich zu ermahnen, dass ich eine Teilschuld (50%!?) an den Vorkommnissen tragen würde, weil ich die Vorfahrt mir nicht einfach holen dürfe. Auch mein Schlag auf seine Scheibe der hinteren Türen wäre nicht ok, was ich natürlich einsah, aber betonte, dass dies keine Sachbeschädigung sei.

Eine anfängliche Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung war später nicht mehr »gefährlich« weil die Polizei es nicht als erwiesen sah, dass der Kraftfahrzeugführer mich mit seinem Fahrzeug abgedrängt hatte. Also nicht seinen PWK als Waffe eingesetzt hatte. Der Polizist meinte noch, dass Amri am Breitscheidplatz den LKW als Waffe genutzt hatte. Hier kann wohl nicht davon ausgegangen werden. Auch von einem gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr wollte er nichts wissen.

Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr § 315b(1):

Wer die Sicherheit des Straßenverkehrs dadurch beeinträchtigt, daß er 2. Hindernisse bereitet

Ich bedankte mich für seine Einschätzung. War überrascht über die Zurechtweisung.

Fazit: Als Radfahrer niemals auf seine Vorfahrt bestehen. Auch nicht in einer 30er-Zone. Kann leicht mit einem Faustschlag im Gesicht, einer kaputten Radbrille und einem zusammengetretenen Fahrrad enden.

  • Was meinst Du?
  • Wie sollte ich weiter vorgehen?
  • Brauche ich einen Anwalt?
  • Ist Dir ähnliches Wiederfahren?

Ich hatte mal DSL bei 1&1 & das ist lange her…

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Eine Warnung vorweg, diese Geschichte hat kein „Happy End“ und hinterlässt einen traurigen und wütenden Protagonisten. Aber der Reihe nach.

Seit mehr als fünf Jahren bin ich nun Kunde bei diesem Konzern aus Montabaur, mit eigenem ICE Bahnhof und katastrophen-sicher getrennten Rechenzentren. Ein dickes Schiff im InterNet-Meer der zahlreichen Anbieter. Schnelle Web-Knoten, kompetente Hotline, cleveres Marketing. Alles vorhanden. In diesen vergangenen 5 Jahren hatte ich mit meinem Anschluss eine gefühlte Verfügbarkeit von 99,5%. So gut, dass ich sogar Freunden & Bekannten diese Firma empfahl und dafür eine kleine Provision erhielt. „Win-Win“ könnte man meinen.

Am 17.11.2017 war dann Schluss mit lustig oder Ende mit „Win-Win“ oder wie es 1&1 nennt „Anpassung der Netz Infrastruktur an ihrem DSL Anschluss“. Ungefragt, ungewollte flatterte eine nette Erklär-E-Mail in mein Postfach.

Auszug aus der Mail gefällig? Here we go: „Mit dieser Anpassung möchten wir sicherstellen, dass Sie weiterhin von der Stabilität und Qualität unserer Leistung und unseres Netzes profitieren.“

Ein Schelm wer böses bei solch kraftvollem Satzbau vermutet. Insgeheim wünschte ich nur, daß alles so bleibt. Um es vorweg zu nehmen: Mein Wunsch wurde leider nicht erhört. Von nun an begann die Chronologie-des-Schreckens.

Die bezahlte Bandbreite von 50 MBit sank auf unter 16 MBit, der Anschluss blieb Stunden, dann Tage ohne Verbindung. Als äußerst verständnisvoller Kunde ließ ich mich bei der äußerst freundlichen und empatischen Hotline auch immer wieder beschwichtigen und am darauf folgenden Tag lief dann alles wieder.

Zu bequem ist es auch, alles (DSL, Mobilfunk und Hosting) bei einem Anbieter zu haben, dachte ich mir.

So freute ich mich riesig, als Ende Dezember 100 MBit an meinem Anschluss möglich waren und ein neuer Router gleich mit im Angebot enthalten war. Vorbei der Ärger, nun würde alles gut werden wünschte dachte ich mir.

Nach der Installation der neuen Technik lief dann auch alles ganze 2 (!) Tage zur vollsten Zufriedenheit und ohne Beanstandung. Herrlich.

Dann, wenige Tage vor meiner Reise nach Taiwan wieder das rot blinkende Lämpchen an der nagelneuen Fritz!Box, was nichts Gutes verheißt: DSL-Totalausfall.

Wieder waren die Kollegen an der Hotline sehr hilfsbereit und erklärten mir wie ich das DSL Kabel ziehen und wieder stecken sollte.

Die Leitungsmessung brachte keinen Erfolg und so flog ich nach Asien: mit gestecktem Stecker und rot blinkendem Router.

Erstmal Urlaub machen. Das kompetente Technik-Team von 1&1 würde das schon hinkriegen. Nicht das ich nicht an die “Power aus Montabaur” glauben würde!

Ich erhielt dann auch noch eine E-Mail in der ich in den Fern-Zugang zu meinem Router einwilligen sollte. Gerne bestätigte ich dies, wollte ich doch an einer Lösung des Problems aktiv mitwirken.

Nach einer Woche im fernen Asien testete ich über die superschnelle unlimited LTE prePay Karte aus Taiwan, ob „MyFRITZ!“ Zugang zu meinem Router erhalten würde. Ein Test um zu sehen, ob alles wieder im Lot ist. Nach 3 Woche Totalausfall kann man ja mal gucken, oder?

Resultat: „negativ“ nicht erreichbar. Nun machte ich mir die Mühe, die Social-Media Kanäle von 1&1 auf Twitter & facebook zu kontaktieren. Sehr freundliche und beschwichtigende Antworten kamen durch den langen Äther.

Bedauern wurde ausgedrückte, aber da ich nicht vor Ort sei, können man mir nicht helfen. Auf meiner taiwanesischen Mobilfunknummer könne man mich auch nicht anrufen, so als Telefonanbieter ins Ausland telefonieren – dazu habe der Mitarbeiter keine Befugnis – wo kommen wir denn da hin!?

Also kaputter Anschluss bis Heimkehr. Wir sind mittlerweile in Woche 4 (!) des Totalausfalls.

Am 28.1. dann endlich mein Anruf bei der Hotline. Zum Glück war ich ja „Vor Ort“ so konnte ich erneut den Stecker meines Routers unter Anleitung des Hotline-Mitarbeiters ziehen und er konnte – wie schon vor 2 Wochen – bestätigen, dass der Anschluss nicht funktioniert. Großartig! Nun hatte ich endlich Gewissheit. 1&1 hoffentlich auch. So hoffte ich zumindest.

Schnelle Lösung wurde versprochen, aber Reaktionszeiten von 72 Stunden müssen ja eingehalten werden. Klar habe ich Verständnis. So nach 4 Wochen, braucht man natürlich Reaktionszeiten. Da kann man schon mal was verpennt haben.

Als dann 3 Tage später immer noch nix ging, bestellte ich den Notfall-Surf-Stick, den 1&1 für solche Notfälle wohl bereit hält. Mein Datentarif auf dem iPhone war natürlich schon verbraucht, weil ja als persönlicher Hotspot genutzt.

Sowas macht man ja auch eigentlich nicht. Mobile Gigabyte sind in Deutschland auch in 2018 ja mit Blattgold aufzuwiegen. Deshalb hat der Notfall-Surf-Stick auch nur 500 MB am Tag. Notfall. Klar. Habe ich natürlich vollstes Verständnis. Das der ziemlich schnell leer war und der Tag nicht um 0 Uhr endet sondern dann wenn man das Volumen aufgebraucht hat ist auch klar. Dass weiß ja heute jedes Kind.

Letztes Update nach einem weiteren Wochenende ohne DSL: der 1&1 Hotline Mitarbeiter meinte nur dass der „Netzbetreiber“ (vermute T-com) einen Programmierfehler auf der Leitung hätte und das Beheben schon bis Mittwoch dauern könne. Genaues weiß er aber auch nicht. Versprach aber, genau wie der facebook-1&1-Beauftragte einen Rückruf eines Vorgesetzten am Montag.

Morgen beginnt dann die 5. Woche ohne DSL.

Ob ich 1&1 weiter empfehlen kann? 

Bitte teile doch den Link zu diesem Blog-Post, sodass sich jeder selber seine Meinung BILDen kann.

Update 05.02.2018: es ist kein Rückruf erfolgt. Auf meine Nachfrage (30 minütiges Telefonat) keine neuen Erkenntnisse.

Liebe 1&1-Support-Mitarbeiter, Team-Leiter, Entscheider, CFO, CTO, Inhaber: sollte ich hier etwas unrichtig, verfälscht oder nicht korrekt berichtet haben, so bitte ich um Korrektur: die Kommentare sind geöffnet. Jede Reaktion ist willkommen! Du hast ähnliche Erfahrungen gemacht!? Positiv oder negativ?!

Ein Austausch ist hier ausdrücklich erwünscht. Danke.

Update und Ausgang des Schlamassels:

Nach 5,5 Wochen kam dann eine Techniker der T-Com in meine Wohnung, der tatsächlich feststellte, dass die Leitung nicht funktioniert. Nach wenigen Minuten am Schaltungsschrank vor meiner Haustür war die Verschaltung lokalisiert und behoben.

Im Endeffekt keine 5 Minute an Arbeit.

Nach vielen weiteren Emails mit 1&1 und dessen Support bot man mir einen monetären Ausgleich oder Gutschrift von exakt 41,32 € an.

Der geneigte Leser möge bitte selber beurteilen, inwieweit die „Geste“ als großzügig, klein-kariert, unangemessen oder schlichtweg unverschämt gelten kann.

Ich für meinen Teil habe beschlossen, 1&1 unter keinsten Umständen weiter zu empfehlen und nach meinen zwei weiteren Pflicht-Jahren den Rücken zu kehren.

Ich hatte mal DSL bei 1&1 & das ist lange her…

Einige Fragen bleiben natürlich:

  • Welche Möglichkeiten habe ich, wenn die Leitung so versagt?
  • Gibt es einen kurzen Weg zu einer Beschwerdestelle?
  • Warum ist man als Konsument so machtlos?