Warnemünde-Tour

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Mal wieder an die Ostsee«


Vor zwei Wochen plante Mike eine Tour an die Ostsee. Diesmal nicht nach Usedom sondern über Rostock nach Warnemünde. Da ich diese Strecke noch nicht kannte, der Samstag noch nicht mit anderweitigen Aktivitäten verplant war, sagte ich zu. Weitere Kettenbrüder und Schwestern wurden auf facebook zu dem Event eingeladen und so gesellten sich auch Yosh und Christian zu unserer Havellandriders-Truppe hinzu.

Die Städter verabredeten sich um 7 Uhr bei mir, quasi vor der Haustür, um die 21 km gemeinsam zum Kreisverkehr in Bötzow, nördlich von Berlin, zu fahren. Dort sollten wir die Falkenseer treffen. Alles funktionierte reibungslos und wir trafen als Erste dort ein.

Nach dem notorischen Pre-Start-Foto ging es auch schon zu elft los RIchtung Rheinsberg, wo unsere erste Kaffee-Pause stattfinden sollte. Bedingt durch die etwas ungleichmäßige Fahrweise gefiel es einigen Mitfahrern nicht 100%ig. Ich hatte aber sofort meinen Spass und war froh, nach einer Woche Rennrad-Abstinenz wieder kurbeln zu dürfen. Meine Freude war groß, mit all den lieben Ausdauersportler/innen heute diese recht lange Tour fahren zu dürfen. Es wurde erstmal viel in der Führung rotiert und so verlor ich bis zum ersten Stop wenig Körner.

Trotzdem gab es Kuchen und noch keine Riegel. Eigentlich waren ja leere Kohlenhydrate heute nicht auf meinem Ernährungsplan, aber die Auslagen beim Bäcker sahen einfach zu verlockend aus. Egal, die schnell angefutterten Kalorien würden in Windeseile ja wieder hinfort gestrampelt werden. Hinter Müritz wurde es für einige Mitfahrer mühsamer und es machte keinen Spass mehr, mich im Windschatten auszuruhen, denn vorne war es meist unruhig, da schnell gewechselt wurde.

Meine Beine fühlten sich gut an und so gingen Christoph und ich nach vorne und führten die Truppe. Besser so, denn ich war auch der Einzige, der den Track auf dem Garmin hatte. Wir hatten für die folgenden 160 km große Freude vorne zu fahren. Als es, bedingt durch die Wellen der vergangenen Eiszeit, ein wenig hügeliger wurden, reduzierten wir das Tempo ein wenig und ich freute mich, das alle mitkommen konnten und wir die Gruppe nicht teilen mussten.

Unser Ziel war es vor 18 Uhr in Warnemünde einzutreffen um den Regionalexpress in die Hauptstadt pünktlich zu erwischen. Leider blieb so auch keine Zeit, den herrlichen Strand und das Meer zu genießen. Auch Anbaden musste auf ein anderes mal verschoben werden.

Fazit: Eine klasse Strecke mit sehr schönen Landschafts- und Waldpassagen durch die Müritz.Teilweise erheblich attraktiver als die Strecke hoch nach Usedom. Der Asphalt ließ auf einigen Streckenabschnitten zu wünschen übrig, aber die Gruppe war klasse und die Stimmung stets ausgelassen. Ein toller, erlebnisreicher Samstag, bei herrlichem Radfahrwetter, den wir Elf da verbracht haben. Ganz große Tour! Danke an alle Mitfahrer/innen!

quaeldich.de-Deutschland Rundfahrt 2011

Lesezeit: 9 Minuten

An einem kalten Wintertag im Januar kam Peter die Idee doch bei der quälDich-Deutschland-Rundfahrt 2011 mitzumachen. Christoph, Uwe und ich waren sofort Feuer und Flamme und so buchten wir kurzerhand die neuntägige Rundfahrt.

Erst wenige Tage vor Abfahrt wurde mir klar, auf welches kleine Abenteuer ich mich da eingelassen hatte: In neun Tagen waren 1.380 km und 23.300 Höhenmeter zu bewältigen. Ein ganz schöner Kanten. Kein Ruhetag und so viele Höhenmeter am Stück bin ich auch noch nicht gefahren. Aber man wächst ja an seinen Aufgaben.

Tag 1: Bad Krozingen Kurpark – Bad Peterstal

154,25 km | 3.047 Hm

Am 2. Juli trafen wir, schlecht im Nachtzug genächtigt, im Kurpark von Bad Krotzingen im Schwarzwald ein. Wir hatten genügend Zeit uns anzumelden, unser Gepäck in die Gitterboxen zu stellen und der Tourenbeschreibung von Jan zu folgen.

Die 170 Fahrer/innen wurden in fünf Leistungsgruppen aufgeteilt, die mit kurzem Abstand zueinander starten. Von Guides begleitet wurde jede Gruppe durch den Verkehr und die Landschaft geführt. Immer mindestens Einer ganz vorne und einer ganz hinten, um aufzupassen, das niemand zurück bleibt. Ein klasse Konzept, mit dem es sich sicher touren ließ.

Nur die ersten Kilometer auf dem Renner bei herrlichem Sonnenschein waren flach, dann ging es nach 6 Kilometern gleich auf bekannten Wegen hoch nach Schauinsland.

Flach wurde es nun nicht mehr. Eine schöne Einstimmung auf die folgenden Tage: Immer steil die Berge hoch. Dabei zeigte sich der Hochschwarzwald von seiner schönsten Seite und erfreute uns mit herrlichem Sonnenschein.

Nach einem sehr anstrengende Tag erreichen wir Bad Peterstal. Dort steht zwar unser Gepäck in den Gitterboxen, aber die Fahrerin zum 5 Kilometer entfernten Hotel, welche unser Gepäck dort hinbringen soll ist nicht zu finden. Nach gefühlten Stunden können wir uns dann aber doch auf den Weg in unsere schöne Ferienwohnung in Bad Grisebach machen, und müde unser 4-Bett-Apartment beziehen.

Die Pasta-Party im großen Zelt der örtlichen Kirmes rundet den schönen Tag an der frischen Luft ab und läßt uns schnell einschlafen.

Tag 2: Bad Peterstal – Landau

165 km | 2.111 Hm

Link zu GarminConnect

Routiniert erfolgte der Start und alle Gruppen machten sich wieder nacheinander auf den Weg in die Rheinebene nach Landau. Auf einer langen Abfahrt, durch einen Wald kam es in der blauen Gruppe zu einem Sturz einer Mitfahrerin, der im Krankenhaus endete. Auch ich hatte hier einen Defekt: Ein zu schnell durchfahrenes Schlagloch zerstörte meine Felgenflanke und das fast neue Laufrad musste gewechselt werden.

Nach den vielen Hügeln kamen wir nun in die Rheinebene die uns mit sattem Gegenwind begrüßte und ich war froh als wir die Rheinfähre erreichten und es von nun an nur noch relativ flach zu unserem Etappenziel ging.

Vor den Toren der Stadt erwartete uns ein Motorradpolizist, der uns zum Rathausplatz führte. Ein tolles Willkommen!

Tag 3: Landau – Saarlouis

173 km | 2.080 Hm

Link zu GarminConnect

Der dritte Tag führte erst einmal durch herrliche, fast autofreie, Passagen im sattgrünen Pfälzerwald. Wäre der Straßenbelag besser gewesen, könnten man diese Region als ideales Rennradrevier bezeichnen. Die Gruppe harmonierte gut und die Guides waren kaum gefordert. Allerdings verloren wir im Wald einige Nicht-so-schnelle-Abfahrer und Jan musste warten. Wir fuhren schon zur nächsten Nass-Verpflegung weiter.

Es war nun heiss und so wellig hatte ich mir das Saarland nicht vorgestellt. Ich zählte die Kilometer rückwärts bis zum Ortsschild Saarlouis und war heilfroh als wir endlich diese schöne Stadt erreicht hatten. Erst der dritte Tag und ich machte mir bereits Sorgen wie ich das bis zum Ende durchstehen sollte.

Im Hotel dann wieder das selbe Ritual wie schon in den Tagen zuvor: Pastaparty. Fünfzehn Minuten vor dem Termin in Lauerstellung stehen, um nicht in der Schlange der hungrigen Radfahrer am Ende zu landen. Beim nächsten Mal werden wir das sicher anders buchen und auch mal Abseits der Radfahrer-Meute unser Abendbrot zu uns nehmen.

Apropos Essen: Die Mittagsverpflegung erfreute mich am ersten Tag aufgrund ihrer Vielfalt. Nach dem dritten Tag wurde es ein wenig fad, da die Abwechslung fehlte. Immer das Gleiche: Streusel-Kuchen, Schokoriegel, Kartoffelsalat, Nudelsalat, Käsebrote, Bananen und Schinkenknacker.

Schnell verwertbare Energie liefern diese Speisen leider nicht. Besonders hart wird es, wenn Nudelsalat mit Mayonnaise und Schinkenknacker vor den harten Anstiegen verzehrt wurde, die meist nach der Mittagspause folgten. Aber so groß war der Appetit dann beim mir zum Glück doch nie.

Im nächsten Jahr sollen Milchreis und Frischei-Waffeln mit auf den Speiseplan kommen. Vielleicht auch mal ein Käsekuchen statt des fettigen Streuselkuchens. Mein Radfahrerherz wäre dann noch glücklicher.

Die Verpflegung mit Dextro Energy Carbohydrate Bars und Liquid Gels, eines der Hauptsponsoren, war vorbildlich. Auch der Carbo-Mineral-Drink war immer in ausreichender Menge verfügbar. Sehr löblich!

Tag 4: Saarlouis – Bitburg

153 km | 2.132 Hm

Der Blick aus dem Hotelfenster zeigt sofort das das ein herrlicher Sonnentag werden wird und so ist ohne Diskussion klar, das heute wieder »kurz/kurz« gefahren werden kann.

Nach dem notorischen verladen des Gepäcks, Verabschiedung des Bürgermeisters und Gruppenfoto vor der Lokalpresse setzten wir uns in Richtung Eifel in Bewegung. Eine herrliche Etappe wartete auf uns, auf meist verkehrsarmen Nebenstraßen. Die Grüne-Gruppe hat sich gefunden und es lief wie schon an den vergangenen Tagen, sehr harmonisch und rund.

Am Mittagsbuffet gibt es zur Abwechslung Maultaschen, die ich aber links liegen ließ, da der Respekt vor den bevorstehenden Anstiegen größer war als der Appetit auf diese Köstlichkeit. Dafür gab es Zucker-Kuchen statt Streusel-Kuchen und ich war fast glücklich.

Es rollt bei diesem tollen Wetter hervorragend und ich war fast ein wenig enttäuscht, als wir nach knapp 160 km die ehemalige US-Kaserne Bitburg erreichten, die nun ins Mega-Hotel »Eifelstern« verwandelt wurde.

Die abendliche Pastaparty bot zwar verschiedene Nudelvariationen und sogar Nachtisch. Wirklich gekocht wurde aber nicht. Nur Tüten aufgerissen und erhitzt. Convenience lässt grüßen! Aber bei dem Preis für das Abendmahl ist auch nicht mehr zu erwarten und hungrige Radler machte es satt.

Die großen Doppelzimmer waren komfortabel ausgestattet und machten Lust auf einen längeren Aufenthalt.

Tag 5: Bitburg – Linz am Rhein

160 km | 2.299 Hm

Heute sollte die Eifel gebügelt werden und ich startete mit viel Vorfreude in diese 5. Etappe, denn ich hatte die Region rund um den Nürburgring noch in guter Erinnerung von der 24 Stunden Rad Am Ring Veranstaltung: Herrlicher Asphalt auf verkehrsarmen Straßen erwartete uns. Dazu ein fast wolkenloser Himmel, geschmeidige Wellen – da schlägt jedes Rad-Rennfahrer Herz höher!

Nach der Mittagspause in Adenau ging es entlang des Rings zur Hohen Acht hoch, bevor wir über rasante Abfahrten noch einige mittelschwere Anstiege zu bewältigen hatten.

Heute lief es gut, allerdings empfand ich diese Etappe als kräftezehrendste. Sicher auch bedingt durch die hohen Temperaturen und so war ich froh als wir die Rheinfähre erreichten, die uns hinüber nach Linz bringen sollte, wo auf dem Marktplatz auch schon ein Gassenhauer-DJ und ein lokaler Radladen mit Apfelschorle in gesponserten Getränkeflaschen auf uns warteten.

Das Gepäck war schnell gefunden und so konnten wir der akustischen Untermalung entfliehen und unser Hotel aufsuchen. Das Hotel, fest in rumänischer Hand, bot ein beengtes Vierbettzimmer, direkt unter dem Dach, mit extrem spärlichem Frühstück. Den Spass konnte es uns aber nicht nehmen, es wurde viel gelacht und gut geschlafen haben wir trotzdem.

Tag 6: Linz am Rhein – Wiehl

151 km | 2.244 Hm

Link zu GarminConnect

Wie schon an den Tagen zuvor, Treffpunkt in der Ortsmitte und Abfahrt der einzelnen Gruppen mit wenigen Minuten Abstand. So schön wie die Etappe gestern war, so wenig nach meinem Geschmack war die Heutige. Viele kleine Wege, abseits der Hauptstraßen mit teils grauenhafter Decke. Jeder noch so kleine Hügel musste mitgenommen werden. Da die Straßen stets verwinkelt waren und durch viele kleine Ortschaften gefahren wurde, kam selten bis nie der Flow auf, den ich beim Rennradfahren so schätze. Immer wieder bremsen, aus dem Sattel, Schalten. Auch Lokals, die bei uns mitfuhren sagten, das es weit aus schönere Strecken in dieser Region geben würde.

Keine Ahnung ob wir die kleinen Wege der Höhenmeter willen fahren mussten oder ob es landschaftliche Höhepunkte gab, welche ich übersehen habe. Seis drum, ich war ja zum Radfahren dabei und nicht zum meckern und so freute ich mich, als wir Wiehl erreichten und von Volker im Ziel eine Bratwurst zu Ehren des Geburtstags seines Sohnes in die Hand gedrückt bekamen.

Auf dem Weg zum Hotel lotste uns der Garmin über unbefestigte Wege und dabei entdeckten wir nach anfänglichem Fluchen über die Wahl der Wegstrecke des Garmins, einen regungslosen Rentner im Gras liegen. Uwe und ich sprachen ihn an und halfen ihm auf die Beine. Er war verwirrt und konnte nicht alleine gehen. Christoph rief 112 und wir brachten ihn zu Fuss zurück zum Hotel. Die Reisegruppe hatte den Mann schon vermisst, ihn dort, wo er lag aber nie finden können.

Ein gecharterter Bus brachte uns dann nach Dusche und kurzer Erholungspause zurück nach Wiehl, wo heute Gnocchis statt Pasta serviert wurden.

Tag 7: Wiehl – Frankenberg

175,85 km | 2.602 Hm

Link zu GarminConnect

Der Himmel war grau und es hatte in der Nacht geregnet. Das brachten die Sille und den Spaghetti-Fresser-Jan aber nicht davon ab, sich heute um 7 Uhr im Standesamt in Whiel das Ja-Wort zu geben. Eine willkommene Abwechslung zum morgendlichen Gitterboxen-Vollladen. Es wurden viele Späße gemacht und alle waren guter Dinge bevor es fast pünktlich um 8:30 in die Berge ging.

Die Straßen mussten von uns noch ein wenig trocken gefahren werden, bevor sich dann auch die Sonne blicken ließ und es ging bestens gelaunt durch das Bergische Land.

Tag 8: Frankenberg – Hünfeld

172 km | 2.596 Hm

Link zu GarminConnect

Heute musste ich schon zeitig aufbrechen, um vor meinen Kettenbrüdern die beschauliche Altstadt von Frankenberg zu erreichen. Meine Kette sollte noch gewechselt werden und dafür braucht auch ein geübter Mechaniker einige Minuten. 6.883 km sind für eine Ultegra Kette genug. Der Mechaniker war fit mit seinen Händen und so konnte es mit neuer Kette und völlig neuen Tretgefühl mit einem breiten Grinsen in meinem Gesicht auf die 8. Etappe nach Hünfeld gehen.

Heute wurde ausschließlich in Hessen gefahren. Peter war voller Vorfreude, denn es ging über Straßen, auf denen er schon in seiner Kindheit trainiert hatte. Vorbei am schönen Edersee wurde die Mittagsrast angesteuert. Heute gab es Streuselkuchen, aber bitte mit Sahne. Danach war nach dem Knüllköpfchen der Eisenberg, Peters Hausberg, an der Reihe. Insgesamt alles schöne Anstiege, alle sehr gleichmäßig und relativ lang.

In den Gruppen wurden die Berge meist gemeinsam gefahren. Lange Anstiege wurden aber frei gegeben, und erst oben wieder gesammelt. Der Eisenberg war solch ein freigegebener Berg und die Meisten in unserer Gruppe bollerten gleich auf den ersten Metern richtig los. Das mag ich gar nicht, denn ich weiss, dank Garmin, wie lange es hoch geht und brauche auch meine Zeit, das richtige Tempo und Übersetzung für den Anstieg zu finden. Ist das aber erst einmal alles fein-justiert, dann begann die Aufholjagd und ich hatte immer wieder großen Spass an meinen Mitfahrern vorbeizudonnern. Keine Lust auf langes parallel fahren am Berg. Nicht mein Stil: Am Besten mit ordentlich Schmackes vorbei, sodass keine Zeit zum Luftholen, Nachdenken und Runterschalten für den Überholten bleibt. Das gelang mir nicht nur auf dem Eisenberg-Anstieg. Bergfahren kann doch Spass machen!

In Hünfeld erwartete uns das pefekt ausgestattete Best Western Konrad-Zuse Hotel. Ein echtes Sahnehäubchen im Vergleich zu den Unterkünften der letzten Tage. Peter buchte sich eine Massage und wir ließen uns am 4 Gang-Büffet nieder und genossen. So gestärkt konnte die letzte Etappe kommen … und sie kam:

Tag 9: Hünfeld – Bad Neustadt

128,5 km | 2.341 Hm

Link zu GarminConnect

Heute wollte die Rhön gebügelt werden. Mir waren die beiden langen Anstiege zur Wasserkuppe und zum Schwedenwall schon vom Bimbacher Radmarathon bekannt. Schöne, recht lange Anstiege, die heute in der Mittagshitze genommen werden mussten. Aber aller guten Dinge sind drei und so kam noch der Anstieg zum Kloster Kreuzberg hinzu bevor es mit über 90 km/h nur noch bergab nach Bad Neustadt ging.

Sechs Kilometer vor dem Ziel mussten wir noch eine 40 minütige Pause einlegen. Alle Gruppen sollten gesammelt in den Ort einfahren. Die Feuerwehr hatte noch nicht mit einer solch frühen Ankunft gerechnet und die Straßen noch nicht für uns gesperrt. Also war Warten angesagt. Die Zeit wurde aber sinnvoll für Gruppenfotos genutzt.

Ein wenig ungeduldig waren wir schon, denn wir hatten den Zug zurück in die Hauptstadt zu erwischen. Das sollte dann kein Problem werden und die Bad Neustädter bereiteten uns einen herrlichen Empfang.

Auf dem Marktplatz waren Bänke und eine Bühne aufgebaut, auf der Live-Musik gespielt wurde. Auch applaudierten viele Einwohner frenetisch unser Ankommen. Nach einem Leberkäsesemmel und einem Weissbier fuhren wir gestärkt zur Bahn um uns dort zu waschen und unserer Fetthosen zu entledigen.

Fazit: Eine sehr professionell organisierte Tour von Jan Sahner und seinen vielen freiwilligen Helfern. Stets versprühten diese gute Laune und machten die Rundfahrt zu einem Radfest. Auch die Einteilung in verschiedene Leistungsgruppen ist professionell. Medi-, Mechaniker- und Besenwagen waren stets professionell besetzt. Das ganze Drumherum stimmt einfach und es macht Spass, sich und sein Rad den Veranstaltern anzuvertrauen.

Als Kritikpunkte bleiben die wenig abwechslungsreiche Hauptverpflegung zur Mittagszeit. Die Speisen waren wohl fest gebucht und so konnte nicht flexibel auf Teilnehmerwünsche eingegangen werden. Nicht nur Vegetarier hatten mit Wurstsalat und Bockwurst so ihre Schwierigkeiten. Auch hätte ich bei zwei Etappen große Straßen den verwinkelten kleinen Nebenstraßen mit schlechtem Belag vorgezogen. Aber es heisst sicher nicht umsonst quaeldich.de Deutschland Rundfahrt. Wenn ich die Zeit in 2012 finde bin ich gerne wieder dabei.

Die Veranstaltung kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen der Hügel nicht scheut und gerne lange auf dem Rad sitzt. Preis-/Leistungsverhältnis geht voll in Ordnung.

8-Brücken-Feierabendrunde reloaded

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Radfahren macht immer noch Spass!«


Nach 72 Stunden Erholung von Fichkona wollte ich mal sehen ob Radfahren immer noch Spass macht und ob mein Körper mit der Bewegung noch klar kommt.

Alles einwandfrei und die ersten Meter fühlten sich gleich klasse an, keine Schmerzen – so muss das sein! Also dann los in die Pedale treten, nach wenigen Kilometern begann allerdings meine Lunge zu brennen. Ob das am Ozon oder der schlechten Luft in der Hauptstadt lag, ich weiss es nicht. Das Brennen verschwand aber glücklicherweise so schnell wie es gekommen war. Ostseeluft ist wohl doch besser für Radfahrer!

Mein Plan war heute, die Strecke welche ich vor knapp einem Monat alleine gefahren bin, zumindest einen Teil in Begleitung zu fahren. Die Havellandriders treffen sich ja immer am Dienstag um 18 Uhr am Rathaus Falkensee, zur 6-Brücken-Tour. Da wollte ich mit einer rund 45 km langen Anreise in Wustermark dazu stossen. Dafür ist exaktes Timing gefragt. Glücklicherweise konnte ich in meinen Unterlagen nachsehen, und wusste das ich vor einem Monat 1:36 Stunden dorthin gebraucht hatte, also sollte ich mit 1:45 Stunden Anfahrts-Puffer klarkommen.

Ich kam und musste nur wenige Minuten warten, bis Sebastian, Rainer, Karsten, Herbert und »Buddelking« Bernd mit seinem schicken neuen Rad auf den Kreisverkehr zugesaust kamen. Ich nahm schon vor deren erreichen an Fahrt auf und reihte mich nach kurzer Begrüßung ein. Alle gratulierten mir zu bestandenen Tour Fichkona.

Es rollte gut, denn wir hatten leichten Rückenwind, aber Buddelking Bernd platze gleich raus. Bedingt durch sein neues Rad hatte er den psychischen Vortrieb ab Rathaus Falkensee genutzt und war viel Führung gefahren, wie man sagte und nun waren alle seine Körner verschossen. Schade, denn bei Rückenwind ist ja mitrollen eigentlich kein Problem, so schnell waren Sebastian und ich auch nicht. Wir warteten immer wieder auf den Rest des Feldes, aber ein homogenes Gruppenfahren war leider nicht möglich. Sicher hatten die Jungs noch ihre 285-km-Tour vom Wochenende in den Knochen.

Hinter Nauen machten dann Sebastian, Reiner und ich einen Zug auf und drückten noch mal richtig rein. Der Tacho pendelte sich zwischen 39 und 41 km/h ein und wir wechselten alle 400 bis 800 Meter. So macht Rennradfahren Spass! Sebastian gewann unerreichbar den Ortsschild-Sprint.

Schon zuvor in Nauen verabredeten wir uns  in Down-Town-Falkensee zu ein paar Kugeln Janny’s-Eis um noch ein wenig zu plaudern und Kettengespräche zu führen. Auch Bernds neues Bike wurde von nahem beäugt bevor es für mich mit der untergehenden Sonne im Rücken, heim nach Siemensstadt ging.

Eine schöne Trainingseinheit die mir wieder gezeigt hat, wie viel Spass mir dieser Sport doch macht – Klasse!