Erster Tag »Rad am Ring«

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oder „Die grüne Hölle auf zwei Rädern“


Mit großer Vorfreude erwarteten wir den Start des 24-Stunden-Rennens »Rad am Ring« um 13:15 Uhr. Der Vormittag wurde mit organisatorischen Dingen verbracht. Die Ausstattung unsere Boxennachbarn wurde bestaunt: Vollwertige Tischkühlschränke, Kochplatten, Kleiderständer, Rolle, Spinning-Warmfahr-Bikes stehen bereit, Mircowellenherde ja sogar komplette Massagetische wurden in die Box befördert um das Leben ein wenig leichter zu machen. Da mutete unsere Ausstattung recht spartanische an: Neben einem Feldbett und Campingklappstühlen steht noch eine elektrische Kühlbox zur Verfügung.

Nach dem Teamleiter-Briefing um 11 Uhr war ein wenig Eile geboten, denn ich mußte mich pünktlich zum Start einfinden. Die 24-Stunden-Fahrer starteten von ganz hinten aus Block F. Der Puls stieg auf 93 bpm bevor es endlich los ging. Auf der Einführungsrunde musste 2x über die Grand-Prix-Strecke gefahren werden, bevor es raus auf die Nordschleife ging. Dort begann ich viele Fahrer zu kassieren, was nicht immer einfach war, denn niemand fühlte sich wirklich langsam und wollte rechts fahren, so musste ich oft rechts überholen, was mir nicht wirklich liegt und immer Gefahr birgt.

Schnell merkte ich das die Nordschleife nicht nur für motorisierte Rennfahrer ein anspruchsvolles Terrain ist. Für uns Radler sind nicht die Kurven die Herausforderung, sondern die häufigen Wechsel aus Senken und Anstiegen machen ein vorausschauendes Fahren und Schalten sehr wichtig. Ich bin sehr gespannt wie mir das bei absoluter Dunkelheit gelingen wird. Das läßt sich jetzt um 19:04 nur erahnen.

Unser Team harmoniert sehr gut und bisher sind uns noch keine Fehler unterlaufen. Die Transponderwechsel, welcher bisher per Klett am Fussgelenk befestigt sind werden nun umgestellt und wir haben ihn in eine leere Getränkeflasche verfrachtet. Das macht die Übergabe erheblich einfacher und schneller und wird gerade Nachts keinen dritten Mann mehr als Helfer erfordern.

In der Gesamtplazierung arbeiten wir uns Stück für Stück nach vorne. Mal sehen ob wir das über Nacht ausbauen können und noch in die Top-100 vordringen können. Nach der ersten Runde lagen wir noch auf Platz 315. Unsere beste Plazierung war nach Runde 5 ein 108er Platz.

Du kannst die Ergebnisse live im Netz unter folgender URL einsehen:

http://radamring.r.mikatiming.de/2010

Ich hoffe das funktioniert nicht nur hier im IntraNet. „4er-Team-24-Stunden-Rennen“ auswählen und unsere Teamstartnummer ist 2008.

Die anderen Jungs aus Berlin haben die 2177.

So nun muss ich aber erstmal Schluss machen, denn meine nächste Ablösung steht kurz bevor und es geht zum dritten mal raus in die „Grüne Hölle“. Wohl die letzte Runde ohne Beleuchtung am Rennrad.

Nächster Bericht am Sonntag früh nach meiner Doppelrunde zum Sonnenaufgang.

Anreisetag »Rad am Ring«

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oder „Vulkaneifel – nice to ride“


Die Anreise in die Eifel war lang aber Dank Mercedes Vito von Christoph doch bequem. Die Temperaturen stiegen von Stunden zu Stunde und je näher wir der Eifel kamen, desto ungeduldiger und gespannter wurden wir.

Gegen 17 Uhr erreichten wir dann das weitläufige Areal des Nürburgrings und fuhren gleich zum Zeltplatz um dort unsere Zelte auf zu schlagen. 36 € für 3 Tage wurden im Voraus kassiert.

Nun waren wir heiß auf unsere „Einrollrunde“ – eine gute Stunde sollte es auf den Rennern durch die wellige Vulkaneifel gehen – anschwitzen, akklimatisieren und Beine locker fahren stand auf dem Programm. Die Sonne brannte und es rollte herrliche über kleine Nebenstraßen auf perfekt glattem Asphalt. Wir fühlten uns wie im Urlaub. Herrlich!

Nun ging es zurück an den Ring denn wir mussten uns noch akkreditieren, Jan statt Helge um/anmelden und die kostenlosen Nudeln auf der Nudelparty verspeisen.

Eine mindestens 10 km lange Autoschlange erwartete uns, denn die Zufahrt zum Ringgelände, welche um 19 Uhr geöffnet werden sollte, verzögerte sich und die endlos lange Wagenkolonne stand auf der Landstraße. Gut das wir auf unseren Rädern saßen.

Wir erreichen den Ring-Boulevard, eine in einem langen Gebäude asphaltierte Straße, welche allerlei Buden, Werbestände der diversen Rad- und Energydrinkhersteller bot. Am Ende war auch der Nudel-Stand von Mirácoli, die die Nudeln sponsorten. Diese Essen war frei und konnte kostenlos von allen Teilnehmern von der ausgehändigten Ringkarte abgebucht werden. Lecker Pasta kenne ich allerdings anders: Nicht einmal Parmensanen Käse gab es zu den Nudeln. Eine Portion würde normalerweise 6,50 € kosten – eine Frechheit. So etwas trägt nicht zu Image verbesserung einer ansonsten sympathischen Marke bei. Mirácolifail!

Nun ging es zurück zum Zeltplatz, denn die Sitz-, Liege-, und Schlafmöbel sollte noch aus unserem Vito in unsere Box auf der Zielgeraden transportiert werden.

Nach getaner Arbeit ging es müde und voller Vorfreude auf den morgigen Renntag gegen Mitternacht auf die Isomatte in unserem geräumigen Zelt.

Kurze Nordrunde über Kremmen

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oder „Letztes Training vor Rad am Ring inklusive Foto mit rotem Blitz in Boernicke“


Die klassische Feierabendrunden-Hatz am Mittwoch mit meinen Rennrad-Buddies musste heute ausfallen. Zum einen war das Wetter zu unbeständig und zum Anderen, viel wichtiger, wollte ich heute auf keinen Fall mehr Bolzen und mir die Beine kaputt fahren vor dem wichtigen Highlight am Wochenende: Rad am Ring.

Ein wenig Competition wollte ich aber schon in meine Runde einbauen, und so machte ich den Virtuellen Partner in meine Garmin scharf. Schon kurz vor Henningsdorf lag ich ein paar Meter vorne. Das führte ich auf den guten Wind zurück, welcher mir ein wenig aus der Stadt half. Den Vorsprung konnte ich aber auch auf Gegenwindpassagen hinter Germendorf weiter ausbauen. Immer weiter konnte ich mich absetzen, was mich verblüffte. Es lief super und die Beine fühlten sich klasse, das Atmen und der Druck auf den Pedalen war erstklassig. So gut fühlte ich mich lange nicht mehr, es war als hätte ich eine dritte Lunge. Verblüffend. Auf die vermeintlichen Gründe gehe ich in einem späteren Beitrag ein. Ich möchte erst ein wenig mehr Gewissheit haben.

Immer wieder zogen dunkle Wolken auf, aber es blieb die ganze Zeit trocken. Als ich, wie so oft, nach Boernicke reinrollte wurde ich durch einen roten Blitz aus dem Starenkasten am Wegesrand begrüßt. So etwas hatte ich noch nie erlebt: Auf dem Rennrad wegen einer vermeintlichen Geschwindigkeitsüberschreitung geblitzt zu werden! Ich schaute sofort auf meinen Garmin, der 32 km/h Momentangeschwindigkeit zeigte. Keine Ahnung ob ich in einer neu eingerichteten 30-er-Zone unterwegs war oder ob der Blitzer defekt ist: 2 km/h Toleranz ist nicht gerade großzügig bemessen, aber sicher handelte es sich um eine Fehlauslösung, denn es blitzte kein zweites mal. Amüsiert hat es mich trotzdem – ich war wohl heute echt schnell unterwegs!

Flott ging es weiter über bekannte Wege durch den Wald nach Schönwalde, dann über den Mauerradweg, den Eiskeller zurück nach Spandau. Leider bremsten mich dann die vielen Ampeln ein wenig aus, trotzdem kam ich mit einem Vorsprung von über 5 km (!) gegenüber der Einheit vom 21. Juli ins Ziel.

Vor dem Rad putzen wurde dann noch der Verschleiß der Kette geprüft, diese für verschlissen befunden und ausgetauscht. Die Beleuchtungsanlage für meine Nachtfahrten wurde auch durch eine Leihgabe von Karsten A. verbessert. Mann und Maschine sind nun optimal für die Eifel vorbereitet. Let’s roll!