Breisgau Tour 2010 – Tag 1 – Bötzingen->Glashütte

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Im Nachtzug nach Freiburg ließ es sich in unserem kleinen Abteil nur recht unruhig schlafen und so sollte die Tour heute, bei Kaiserwetter – blauer wolkenloser Himmel mit Temperaturen um die 29˚C – eine echte Einstiegsrunde werden.

Mit 1.233 Höhenmeter war sie das aber bei leibe nicht und wir Flachländer mussten ganz schön ackern um die Hügel hinauf zu kommen. Der Schwarzwald präsentierte sich von seiner schönsten Seite: die Weiden waren frisch gemäht, der Wald grün und die Kühe auf den Wiesen schienen glücklich und entspannt, wie wir. Am Gipfel des südöstlichen Punkts unserer heutigen Ausfahrt dem »Hexenloch«, gab es oben ein alkoholfreies Rothaus-Weizen zu 2,60€ inkl. Bedienung.

Die Abfahrt nach Glottertal hätte schneller ausfallen können, wenn diese Kisten aus Blech mit den vier Rädern nicht so schnarch-langsam dem Berg herunter gerollt wären. Aber zum Beschweren oder Trübsal-Blasen war heute nicht der richtige Tag, denn die Sonne schien so stark, das wir uns im höchsten Hochsommer wähnten und wir waren ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Sieben Kilometer vor dem Ziel ereilte Stephan noch ein Schleicher, der in Null,Nix behoben wurde.

Ein klasse Einstieg in die kommenden vier Rennradtage im Kaiserstuhl!

Skoda Velothon Berlin 2010

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Die Nacht war kurz, denn der Grand Prix Eurovision mit unserer Lena wollte am Vorabend gesehen werden und so kam ich erst um kurz nach 1 ins Bett und der Wecker klingelte gewohnt um 6:29 Uhr.

Ich war sofort hellwach und wagte einen Blick aus dem Wohnzimmerfenster auf die Straße und den nassen Asphalt. Es regnete in kleinen Tropfen und lud mich nicht gerade ein, heute mein erstes Radrennen, den Skoda Velothon Berlin 2010, zu fahren. Ich wog ab und war hin & her gerissen ob ich wirklich zu dem Event antreten sollte.

Mir war wegen der allgemeinen Sturzgefahr bei dieser Veranstaltung sowieso schon ganz mulmig und dann das ganze noch bei Regen? Das konnte nur heiter werden…

Aber ich konnte meine amigos90 ja nicht hängen lassen und so machte ich mich nach einem Power-Frühstück mit einer großen Portion Müsli mit Eiweisspulver und Ovomaltine, mit den Öfis auf den Weg zum Brandenburger-Tor.

Dort traf ich in der Charlottenstraße auf Karin, welche ich freudig begrüßte. Es gab also noch andere Verrückte die bei solch einer Wetterprognose den Velothon fahren wollten. Ich wahr beruhigt und fühlte mich bestätigt die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Zielstrebig erreichte ich gegen 8:40 Uhr den Startblock B, welcher noch nicht wirklich gefüllt war und so konnte ich leicht Zeljo, Mina, Jasper und Oleg entdecken. Sven und Oliver kamen auch hinzu und so war unsere Gang komplett. Wenige Minuten vor dem Start ging dann mein Puls von 80 auf 109 und ich merkte wie die Nervosität in mir stärker wurde. Viele Fragen schossen durch meinen Kopf: Würde ich mit allen mithalten können, auch an den leichten Anstiegen? Würde es gleich richtig zur Sache gehen? Würde das Material halten? Würden die anderen Fahrer so vorausschauend fahren, das es zu keinen Stürzen kommen wird, die mich dann ggf. mitreißen würden? Bei den vielen Gedanken war keine Zeit an das Wetter und die richtige Kleidungswahl zu denken. Das musste einfach passen und passte.

Und plötzlich war es halb zehn und der Startschuss tönte. Aber leider nicht für uns. Die Veranstalter wollten Block A und B gleichzeitig starten lassen, was sie aber nicht taten. So mussten wir uns gefühlte Stunden hinter dem Absperrband gedulden bis uns endlich die neutralisierenden Inlineskater durch das Brandenburger-Tor führten.

Dann gleich eine scharfe Linkskurve und es ging im Affenzahn zum Potsdamer-Platz. Sofort war Unterlenkergriff und großes Blatt angesagt. Es wurde flott, sehr flott gefahren und es bereitete mir keine großen Schwierigkeiten mich einzufinden. Zoo und Ernst-Reuther-Platz wurden passiert. Die Straßen waren perfekt abgesperrt und über unseren Köpfen waren immer wieder Hubschrauber zu hören. Eine tolle Rennatmosphäre war das, die uns die Hauptstadt da bot.

Nun begann ich mir Gedanken über den leichten Anstieg, die Spandauer-Damm-Brücke hoch zu machen. Da fuhr ich oft lang, und kannte den ganz leichten Anstieg schon. Ich war überrascht wie einfach sich solch eine Welle in einer großen Gruppe bügeln lässt. Ich musste aufpassen keinem hinten rein zu fahren, weil ich so viel Schub hatte. Meine Sorgen waren also unbegründet.

Weiter über die Charlottenburger Chaussee. Ein kurzer Blick auf den Garmin verriet einen glatten 44er Schnitt. Voll im Soll. Sauber.

Nun ging es über Kopfsteinpflaster auf die Havelchaussee und ich war erfreut wie diszipliniert diese erste Gefahrenstelle von allen Teilnehmern gefahren wurde: Es kam zu keinen Berührungen oder gar Stürzen. Ich war gut in Fahrt und konnte viele Fahrer auf den beiden Anstiegen überholen. Leider war ich wohl nicht gut genug um an der Gruppe dran zu bleiben welche schon zur A-Gruppe aufgeschlossen hatte und diese bereits nach wenigen Kilometern kassiert hatte. Wir sahen die erste Gruppe nun etwa 400 Meter vor uns, aber keiner in meiner Gruppe, die zum größten Teil, zu erkennen an den Rückennummern, aus geplatzten A-Grupplern bestand, hatte ernste Ambitionen wieder an die andere Gruppe vor uns heran zu fahren. So landete ich recht schnell ganz vorne in diesem Feld und war auf einmal alleine im Wind. Für einen echten Ausreißversuch war ich nicht stark genug, bzw. hatte meine Amigos nicht um mich und von den anderen 30-40 Radlern hatte wirklich so gut wie keiner Lust vorne zu fahren. Die Konsequenz war, das die Reisegeschwindigkeit teilweise unter 35 km/h viel und Sabine vom ESK und ein anderes Mädchen vorne im Wind fuhren. Das geht ja nun mal gar nicht! Die Situation war mir sehr unangenehm und ich ging immer wieder in die Führung, was aber auch nicht wirklich ein dankbarer Job war. Auf der anderen Seite folgten nun viele Kreisverkehre aka Gefahrenstellen und ich war froh nicht in einem Pulk festhängend diese fahren zu müssen.

Das wäre mir am Kreisverkehr in Gütersfelde fast zum Verhängnis geworde, wo ich meine einzige echt brenzlige Situation hatte: Ich fuhr recht weit rechts um dem Getümmel an diesem Kreisverkehr zu entgehen, hatte aber trotzdem noch Radler vor mir, die urplötzlich nach links auswichen. Mir war nicht klar warum und da war es auch schon passiert: Direkt vor mir stand eine etwa 70 cm hoher rot-weiße Kunsstoffpillone, welche ich genau in der Mitte mit meinem Vorderrad anstieß so das diese einen ca. 50 cm weiten Satz machte und ich dann hochkonzentriert einen kleinen Hacken um das Teil zirkeln konnte.

Das alles ohne Abzusteigen oder mich hin zu legen. Ich war erleichtert das nichts passiert war und beschleunigte wieder auf nun erhöhte Reisegeschwindigkeit, denn glücklicherweise hatte uns von hinten kommende eine starke Gruppe kassiert, die vorne nun wieder mächtig am Rad drehte.

Wir erreichten die B101, welche extra für uns gesperrt war. Das war genial mal mit Karacho auf einer Autoschnellstraße mit dem Rennrad unterwegs zu sein. Es hätte aber gerade dort schneller gefahren werden können.

Am Straßenrand stehend neben einem Krankenwagen sah ich Heiko K.. Ich hoffe es ist nichts ernstes passiert!

Der super Aphalt wurde abgelöst durch den rauen Tempelhofer Damm. Aber nun waren wieder Zuschauer an der Strecke die uns Beifall spendeten. Eine tolle Atmosphäre zum Rennrad fahren. Aber keine Zeit zum entspannen. Es musste ständig mit 100% Wachsamkeit gefahren werden, denn vor uns lag schon die nächste Gefahrenstelle: Die scharfe Rechtskurve auf das Flugfeld des Flughafen Tempelhofs. Dort warteten einige Kurven auf uns, bevor es auf die eigentliche Landebahn ging. Nun stand ordentlich Gegenwind auf dem Programm und das Tempo wurde wieder langsamer. Richtig Spass hatte ich dort nicht, denn die Abfahrt war auch wieder eine Gefahrenstelle, weil die Fahrbahn sich verengte.

Weiter über Columbiadamm, Herrmannplatz und Kottbusser Tor zum Schlesischen Tor und über die Warschauer Brücke. Hinter mir hörte ich jemand über die schlechte Streckenführung schimpfen und die Stimme klang vertraut: Es war Sven F. Ich war erstaunt, denn ich vermutete die Amigos weit vor mir.

Das Gröbste war nun geschafft. Meine Beine fühlten sich top an und ich wollte noch ein paar Plätze gut machen, was mir auch gelang.

Beim Abzweig von der Torstraße auf die Friedrichstraße wurde es nochmal eng und vor mir legten sich ein paar Radler lang. Allerdings bei sehr reduziertem Tempo, sodass nicht wirklich große Verletzungen aufgetreten sein können.

Nun ging es entlang des Hauptbahnhofs vorbei an Schloss Bellevue zurück auf die Straße des 17. Juni. Ich dachte das Feld würde nun noch einmal richtig Feuer geben, dem war aber leider nicht so. Überholen konnte ich auch nicht mehr, denn dafür war die Straße einfach zu eng. So erreichte ich das Ziel an dem viele Zuschauer standen und frenetisch Beifall spendeten.

Neben mir war Zeljo, mit dem ich mich freudig abklatschte. Es war geschafft, mein erstes Rennen war ohne Komplikationen absolviert.

Nun gaben wir an den Ständen unsere Transponder zurück und warteten an der Kleiderausgabe auf die anderen Fahrer aus unserem Team die sich alle dort einfanden. Wir mussten recht lange auf Mina und Oleg warten und begannen uns Sorgen zu machen.

Beide kamen recht spät ins Ziel. Mina war gestürzt, hatte sich ihren Brems-Schalt-Hebel dabei abgebrochen konnte nicht mehr ordentlich schalten und zu allem übel platzte ihr dann auch noch ein Reifen auf dem Flugfeld in Tempelhof. Oleg war ein so super Teamleader, das er sie sicher ins Ziel brachte. Ganz großes Kino! Zum Glück hatte sich Mina nicht ernsthaft verletzt und der Schaden am Bike schien größer als an ihr.

Ich traf noch Thomas J. und Karsten A. von den Havellandridern und Karin kam auch sehr erfreut über ihre Leistung ins Ziel.

Von Westen zogen dunkle Wolken auf, die uns in kürze erreichen sollten und so verabschiedeten wir uns vom Velothon 2010 ohne wirklich nass geworden zu sein. Petrus meinte es heute wirklich gut mit uns und ich war froh mich ProRace entschieden zu haben.

Nächstes Jahr wieder!

Feierabendrunde -> Neu Fahrland

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Diese Feierabendrunde heute um 18 Uhr kam mir sehr gelegen: Karin hatte zu einer moderaten relativ kurzen Ausfahrt gerufen. Genau die richtige Runde als letzte Vorbereitung vor dem Velothon am Sonntag.

Auf dem Weg zum Auerbachtunnel freute ich mich Yosh zu treffen. Sie wollte ein wenig mit uns mitrollen und schauen wie die Gruppe fährt. Am Treffpunkt waren fast nur mir unbekannte Radler. Schön das Stefan H., ein ITF-Kollege und Kettenbruder, noch zum Tunnel kam.

Die Chefin aber fehlte und einige begannen sich sorgen zu machen und mich nach dem Weg zu fragen, aber die Aufregung war unbegründet, denn um 18:02 Uhr schoss eine schmale Radlerin aus dem Dunkel des Tunnels hervor: Karin war da und die Runde gerettet.

Es sollte auch gleich losgehen und Stefan und ich machten die Führung und ca. 14 Radler folgten uns die Krone herunter. Leider riss die Gruppe immer wieder auseinander, aber das war wohl normal bei dem differierenden Leistungsstand der Mitfahrer.

Mir erschien es vorne mit Stefan auch am sichersten, so beschlossen wir, die Führung (fast) nicht mehr abzugeben und schossen uns auf eine Reisegeschwindigkeit ein, die fast alle fahren konnten.

So erreichten wir nach knapp 60 km Fahrt den S-Bhf. Heerstraße und beschlossen noch auf ein schnelles Erdinger Alkoholfrei im Vereinsheim einzukehren, bevor der Heimweg angetreten wurde.

Eine schöne kurze Tour – genau das richtige als letzten Fahrt vor dem Velothon am Sonntag.