Erweiterte Schwielowsee-Runde

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Trainieren ohne Begleitung«


Die letzten drei Touren waren alle klasse Gruppenfahrten; heute wollte aber leider niemand mit mir fahren, und so machte ich mich alleine auf den Weg. Um doch ein wenig Abwechslung zu haben, lud ich mir die Strecke und damit verbunden auch die Virtuellen-Partner-Daten meiner letzten Trainingsrunde in meinen Garmin Edge 800. So konnte ich zu jedem Zeitpunkt sehen, wo ich, beim Kampf gegen den Wind, heute stand.

Es lief nicht wirklich gut und meine Beine fühlten sich schlecht an. Ein Ruhetag war wohl zu wenig, vielleicht hingen auch die Biere der letzten Tage in den Beinen oder der Wind war einfach zu garstig. Egal, es geht ja um den Spass, den Trainingseffekt und das Ausbelasten in der Natur. Die Fahrzeit und der Schnitt sind eigentlich immer schmückendes Beiwerk.

Nachdem Sacrow passiert war und die Großstadt hinter mir gelassen war, begann es wieder richtig Freude zu machen und ich genoss die milden Herbsttemperaturen. Leider blitzten die Sonne nur sehr selten, hinter dem vereinzelt fallenden Laub, hindurch; aber dadurch kam der Spass zu keinem Abbruch.

Einige Autofahrer meinten es jedoch nicht gut mit mir und ich erhielt so 2x ungewollt hohe Adrenalin-Stöße. In der kurvigen Abfahrt nach Ferch guckte ein entgegenkommender Autofahrer lieber auf die Schiffe auf dem See und kam mir auf meiner Spur so nah entgegen, das ich beinahe seinen Außenspiegel gestreift hätte. Ich fuhr den Hügel hinunter in voller Fahrt und eine hohe Bordsteinkante verhinderte das ich in den Straßengraben flüchten konnte. Sowas brauche ich gar nicht!

Der Rest der Strecke wurde weniger nervenaufreibend Abgespult und ich staunte nicht schlecht, als ich zu Hause sah, das ich den VP heute besiegen konnte und fast 6 Minuten schneller war als beim letzten mal. Was mir allerdings spanisch vor kommt, ist das die Streckenlänge 4 km kürzer sein soll obwohl ich genau die selbe Strecke gefahren bin wie beim Letzten mal. Da der Speichenmagnet, bedingt durch Neupositionierung, öfter den GSC 10 Trittfrequenz-Sensor verwirrt hat, könnte da der Fehler liegen. Ich werde das weiter beobachten.

Fazit: Eine nette Runde. Mit anderen Kettenbrüdern und Schwestern zu fahren macht mir aber momentan wirklich mehr Spass. Vielleicht weil ich mich so dran gewöhnt habe. Wir werden sehen. Es bleibt spannend!

Erweiterte Schwielowsee-Feierabendrunde reloaded

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oder »Heute mal noch etwas flotter«


Heute wollte ich vor dem Harz-Wochenende noch mal trainieren. Mehr als 100 km sollten es schon werden und in den Süd-Westen raus, das war der Plan. Da bot sich natürlich an, die Strecke, welche ich letztens als Referenz deklariert habe, zu bolzen und zu sehen was geht.

Es war heute richtig warm, was mir sehr gelegen kam. Einzig musste ich darauf achten, mir meine beiden Trinkflaschen gut einzuteilen. Nachfüllen wollte ich heute nicht. Mit wenig Wind ging es über Gatow und Sacrow raus aus der Stadt und es rollte hervorragend. Den VP hatte ich leider heute nicht dabei, da ich die Strecke vom letzten mal vom Garmin Edge 800 gelöscht hatte. Es tut sich nämlich schwer, wenn mehr als 12 Strecken auf dem Gerät gespeichert sind. Dieser Lapsus wird hoffentlich in einer der zukünftigen Software-Revisionen behoben. Egal – sich mal nicht vom VP hetzten zu lassen hat ja auch seinen Reiz – gerade bei dem tollen Wetter!

So drehte ich die Runde, getrieben fühlte ich mich dennoch, aber heute von der untergehenden Sonne. Ich hatte nur meine Sonnenbrillen-Einsätze dabei und bei Dunkelheit würde ich ohne Licht und mit Sonnenbrille nur schwer über die Havelchaussee kommen. Also bloß schnell nach Hause!

Am Willy hatte ich noch einen flotten Radler vor mir der ein schickes Bike mit Rohloff Schaltung fuhr und mich mit 24 km/h den Willy hoch zog. Kurz vor dem Gipfel zog ich noch mal an und an ihm vorbei. Nicht ohne mich fürs Hochziehen zu bedanken. Ich erntete verdutzte Blicke. Am Postfenn hatte er mich wieder eingeholt und zog mich dort erneut hoch. Eine Danksagung ersparte ich mir diesmal als er kurz vor der Heerstraße rechts abbog.

Zuhause angekommen war ich noch mitten in der Twilight-Zone, froh daß ich es vor Einbruch der Dunkelheit in die Home-Base geschafft hatte. Noch mehr freute ich mich, das ich meine Referenz-Zeit um 2 MInuten unterbieten konnte. Very nice.

Garmin stellt die Vector Pedalen vor

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Pedalen für $1.499,00!?«

Lange wurde die Ankündigung von Garmin erwartet, nun wurden sie endlich offiziell vorgestellt: Die Garmin Vector Pedale, welche die Kraft-Leistung beim Rennrad fahren direkt an den Pedalen messen können. Die Pedale sollen im März 2012 zu einem Preis von $1.499,00 auf den Markt kommen. Das Garmin solch ein Produkt auf den Markt bringen würde war spätestens seit der Akquirierung der Firma Metrigear im Spätsommer 2010 klar wie Kloßbrühe.

Spannend war nur, wie das finale Produkt aussehen würde und zu welchem Preis es zu haben sein würde. Lange schon bin ich auf der Suche nach einer adäquaten Methode auf meinem Garmin Edge 800 auch die getretenen Watt ablesen zu können. Spätestens seit der Anschaffung meines Daum Ergometers, welcher diese Anzeige mitbringt, sind die getretenen Watt zur Trainingskontrolle und Nacharbeitung eine willkommene und nicht mehr missen wollende, Größe geworden. Auf meinem Rennrad vermisse ich diese Einheit deshalb seit November 2010 schmerzlich.

Ich weiss nie, wie ich mich auf meinen Trainingsrunden entwickele, ob ich stärker oder schwächer geworden bin. Eine entscheidende Größe ist der Wind, der mir auf meiner üblichen Trainingsrunde aus verschiedensten Richtungen entgegen bläst und so meine Fahrzeit entweder verlängern oder verkürzen kann. Gestern, am 18. 08. 2011 fuhr ich beispielsweise meine schnellste Zeit auf meiner Feierabendrunde. Es war fast windstill. War das der Grund für die gute Zeit? Wenn ich jetzt wissen würde, mit viele Watt ich durchschnittlich diese Runde gefahren bin, könnte ich das Ergebnis mit anderen Tagen vergleichen. Aber das wäre nur eine neue Möglichkeit die mir die Wattmessung eröffnen würde. Intervalle ließen sich kontrollierter fahren und Berge würden ihren Schrecken ein wenig verlieren. Denn neben der Vertikalgeschwindigkeit wüsste ich, mit welcher Leistung ich den Berg hoch fahre und hätte mich so unter Kontrolle nicht zu schnell zu werden.

Garmin gibt auch Werte zur Normalized Power (NP), dem Intensitäts Faktor (IF) und dem Trainings Stress Faktor (TSS) direkt auf dem Edge aus. Diese Werte sind mir schon aus meinem Trainingstagebuch bekannt, welches mir die Werte nach dem Ergometertraining auch anzeigt. Was diese Werte genau bedeuten, wird hier erklärt.

Alles in allem eine enorme Aufwertung des Trainings und des Garmin Edge 800, allerdings auch zu einem stolzen Preise. Sicher wird der Preis in Euro ein wenig niedriger ausfallen und als Straßenpreis tippe ich mal auf 999,00 €. Immer noch eine ganze Stange Geld wenn ich bedenke das ich nur wenig mehr für meinen Daum Ergo Premium 8i ausgegeben habe.

Alternativen zu der Garmin Lösung gibt es ja genügend, aber ich muss zugeben, keines der anderen Produkte wirkt so schlüssig wie das Gesamt-Pedal-Konzept von Garmin. Zum einen kann man mit den Vector Pedalen die Kraft auf jeder einzelnen Pedale messen und so sehen, ob die Kraft gleichmäßig von beiden Beinen kommt. Zum Anderen lassen sich die Pedalen einfach demontieren und an jedes (Renn)Rad montieren. Damit komme ich auch gleich zu einem Nachteil des Systems: Die Pedalen sind nach dem Look-Kéo-System gebaut und aus Carbon. Das macht die Pedalen sicher irgendwie leichter, ist aber für mich als Ultegra-Robust-SPD-SL-Schuhplatten-Fahrer das genau Gegenteil von dem was ich unter robusten Pedalen verstehe. Nicht auszudenken, wenn das Pedal durch einen Sturz oder Rempler zerstört wird und für 500,- € ersetzt werden muss. Für ein Pedal. 2x Aua. Vielleicht wird es dann ja ein Pedal-Crash-Replacement geben. Wir werden sehen.

Die Alternativen sind natürlich auch interessant. Zum einen die ausgereifte Hinterradnabe von Cycleops PowerTap. Peter H. fährt diese und ist damit hoch zufrieden. Und zum Anderen ist da auch noch die sächsische Firma Saxonar mit ihrer power2max Kurbel. Rennradfahrer die mit dieser Kurbel unterwegs sind loben die hohe Zuverlässigkeit und den klasse Service der Firma. Wenn die Kurbel doch nur ein wenig besser aussehen würde!

Ich freue mich das nun endlich wieder ein wenig Bewegung in der Markt der Kraft-Leisungs-Anzeige auf Rennrädern kommt. Sicher wird das Garmin Vector Pedalsystem den Markt neu sortieren und die angebotenen Produkte ein wenig erschwinglicher machen.

In 2012 möchte ich auf jeden Fall ein solches System an meinem Rennrad haben. Am liebsten natürlich von Garmin. Wir werden sehn…

Nachtrag (8.9.2011): Hier findest Du eine erste Review in English:
http://roadcyclinguk.com/news/garmin-vector-power-meter-detailed.html

Nachtrag 2 (15.9.2011): RayMaker von der InterBike in Las Vegas in English:
http://www.dcrainmaker.com/2011/09/everything-you-ever-wanted-to-know.html