Auf Friedensfahrt–Kurs 2018 2. Tag: Elsterwerda -> Görlitz

Lesezeit: 2 Minuten

132 km | 999 Höhenmeter


Das Frühstück war übersichtlich aber lecker in unserem Eurasischen Hotel. Im Anschluss ging es nach entspannter Morgen-Routine auf die Strecke. Nicht ganz, denn erstmal mussten die Nachkömmlinge vom Bahnhof abgeholt werden. Das verzögerte die Abfahrt um rund 45 Minuten. Danach konnte es endlich los gehen.

Ich begann mit Herbert in der Führung und fühlte mich schlecht. Meine Lunge brannte und meine Beine waren kraftlos. Spaß am Radfahren und der Bewegung hatte ich erstmal wenig. Die uns folgende Gruppe tat ihr Übriges um diesen Spaß nicht zu erhöhen. Es wurde sehr unruhig und nicht ordentlich in Reihe gefahren. Viele versuchten, sich vor dem Fahren gegen den Wind zu drücken. So machten sich quasi zwei Gruppen auf: 1x die Führenden und dann die, die einfach nur hinten dran bleiben wollten um mitzuschwimmen. Das nervte mich und ich sehnte mich nach einer Gruppe, die gemeinsam gegen den Wind fuhr.

Bis zur Pause nach 66 km sollte dies nicht passieren. Nach dem herzhaften Buffet im Klosterhof und einem Kaffee mit Kuchen von der Klosterbäckerei fand sich dann endlich eine gute Formation, bestehend aus Alex, Christop, Herbert und mir. Es musste zwar öfters vorne gefahren werden, es fühlte sich aber gut an, für die anderen mit ordentlich Wind im Gesicht zu ackern.

Allerdings war der Gegenwind heute so garstig, dass es sich sogar in der zweiten oder dritten Reihe nicht nach Windschattenfahren anfühlte.

Als wir den riesen Knast in Bautzen passiert hatten gab es noch ein Schwipp-Schwapp vom Netto, bevor es die letzten 45 km nach Görlitz ging. Keine Minute Rückenwind oder mal Erholung immer nur kräftig drücken auch gegen die sich nun häufenden Hügel. Diese Kilometer waren nun zäh wie zu alter Kaugummi.

Als das Ortsschild Görlitz erreicht war, war ich sehr zufrieden und freute mich auf die Dusche in unserer Jugendherberge in dieser Grenzstadt.

Morgen dann noch ein paar mehr Höhenmeter.

Auf Friedensfahrt–Kurs 2018 1. Tag: Ludwigsfelde -> Elsterwerda

Lesezeit: < 1 Minute

126 km | 443 Höhenmeter


Perfekte Bedingungen für den ersten Tag der ITF 2018: Temperaturen jenseits der 20°C und wolkenloser Himmel. So fuhr ich mit einem breiten Grinsen nach Ludwigsfelde Bahnhof. Peter und Christel und seine Crew erwarteten uns schon zum Gepäck verladen. Alles bereits jährliche Routine. Zum 9. mal bin ich nun dabei. Eine Mitarbeiterin der Märkischen Allgemeinen fragte freundlich ob sie uns fotografieren dürfe: klaro – nur nicht fürs Bild Posen bitte.

Dann ging es auch mit ein paar Minuten Verspätung um 9.20 Uhr los in Richtung Süden. Erstmal die falsche Ausfahrt den Kreisverkehr raus. Macht nix, umdrehen zweiter Versuch.

Etwas später auf der Landstraße wurde es dann auch relativ gleichmäßig und es rollte recht flüssig. Dann der Anruf von Peter: es hatte einen Auffahr-Unfall gegeben und wir müssten uns bitte in Dahme-Spree nach rund 66 km selbst versorgen. Kein Problem. Der Fläming mit seinen Hügeln bei Petkus stellte ein paar Mitfahrern vor richtige Herausforderungen und so wurde gewartet, bis dann gemeinsam der Lidl angesteuert wurde.

Nach erfolgreicher Stärkung ging es weiter auf den zweiten Teil. Nun wurde ein wenig flotter gefahren, was ein paar Mitfahrer überforderte und zu einer recht unhomogenen Gruppenfahrt führte. Ich war doch ein wenig genervt, wollte ich doch alle beisammen halten.

Das gelang leider nicht, aber irgendwann war dann Elsterwerda erreicht und die kleinen aber feinen Zimmer in unserer Pension »Europa« konnten bezogen werden.

Schöne Radfahrt. Morgen dann nach Görlitz!

ERT 2017: Pyrenäen 12. Etappe

Lesezeit: 3 Minuten

Berga – Barcelona


Sehr schade, denn die diesjährige Europa-Rad-Tour des WfF geht mit dieser Etappe zu Ende. Aber erstmal müssen wir ja zurück nach Barcelona. Ein kurzer Blick auf das Streckenprofil offenbarte, daß dieses Vorhaben nicht all zu herausfordernd werden würde, denn es ging tendenziell eher bergab. Allerdings hatte der Strecken-Gourmet Dirk noch eine lange Variante gebaut, die ein paar Höhenmeter für die nimmersatten Bergfahrer anbot. Treu dem Motto: »Wann kann ich denn wieder Berge fahren!?« schloss ich mich den Fitten an und versuchte mich auf der langen Strecke.

So kam es, dass mir schon nach wenigen Minuten zu schnell gefahren wurde und ich bekam Hoch-Puls und schlechte Laune. Also wieder alleine fahren, was mir sehr zusagte. Irgendwie gelang es mir dann doch, wieder aufzuschließen und so fuhr ich bis zum letzten Buffet gemeinsam mit der Bande. Eugen hatte leider weniger Glück, denn er versuchte sich an einen Profi-Radfahrer zu hängen, was ihm zwar kurzzeitig die Führung brachte, aber langfristig den Anschluss kostete, da er falsch abbog. Besonders unschön für ihn, da er ohne Navigation unterwegs war. Aber auch er fand das Buffet wieder.

Nach dem Buffet gab es Streckenteilung und die Höhenmeter-Fanaten durften einen zwölf Kilometer langen Anstieg hinauf fahren. Spektakuläre Felsformationen links der Strecke belohnten die Retina für die Strapazen. Oben wartete die Bande dann wieder netterweise auf mich. Klasse.

Nun ging es eine gefühlte Ewigkeit bergab, und vor den Toren von Barcelona noch einmal auf einen unbefestigten Weg, der nicht enden wollte. Wir fuhren eine Nase als Alternativroute und erreichten dann, nachdem noch einmal rund 200 Höhenmeter gebügelt werden mussten, endlich das Meer. Am goldenen Sandstrand spendierte Dirk ein Getränk und wir feierten uns, den Tag, das Meer, den WfF und das Leben! Herrlich!

Jetzt nochmal konzentrieren und durch den Stadtverkehr unbeschadet das Hostel erreichen. Check! Top-Tour! Danke fürs Mitnehmen!

Fazit: Zwölf Etappen und insgesamt vierzehn Tage unterwegs gewesen. Die schnöden Fakten laut Strava:

  • 1.507,5 km Rad gefahren
  • 24.245 Höhenmeter gebügelt
  • 69 Stunden und 56 Minuten unterwegs mit dem Rad gewesen

Die Zahlen, zeigen natürlich nicht, wieviel Endorphine bei mir ausgeschüttet wurden, wieviel Schweiss geflossen ist und wie oft ich auch geflucht habe, weil ich keine Lust mehr hatte, weiter zu fahren. All das gibt es quasi on-top.

Mein grosser Dank geht hier auch an die, die im Hintergrund alles möglich gemacht haben, dass wir die Mitfahrer einen perfekten Tag auf dem Rad verbringen durften.

Wenn mal was nicht geklappt hat, dann wurde immer versucht, es allen recht zu machen, was bei der wilden Meute sicher kein leichtes Unterfangen war. Professioneller kriegen das kommerzielle Radveranstalter auch nicht hin. Aber ich sollte hier nicht zu sehr schwärmen, sonst sind die Touren noch schneller ausgebucht.

Danke auch an die Mitfahrer, mit denen ich nicht nur Rad gefahren bin, sondern auch Freundschaften geschlossen habe. Und zu guter Letzt noch mein Dank an den Schutzengel, der immer bei mir war und dafür gesorgt hat, dass der Gummi auf dem Asphalt blieb.

Freut mich auf die nächste ERT bzw. WRT! Kann es kaum erwarten!

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