Auf Friedensfahrt–Kurs 2013 2. Tag: Leipzig -> Saalfeld

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154,21 km | 1.467 Höhenmeter


Heute ging es vom Freistaat Sachsen nach Thüringen, genauer von Leipzig nach Saalfeld. Dafür trafen wir uns, wie schon vor zwei Jahre, pünktlichen um 9 Uhr auf dem Augustusplatz in Leipzig. Nach verladen der vielen Taschen, Koffer und Rucksäcke in den LKW ging es auch schon stadtauswärts. Ortsansässige hatten eine schöne verkehrsarme Route durch Parks und den Stadtwald gewählt. So konnten wir recht stressfrei und ohne viel Ampeln die kreisfreie Großstadt hinter uns lassen.

Da das Terrain flach war, separierte sich das große Feld nicht und auch nicht gruppenkompatible Randonneure fuhren zu unserem Ärgernis im großen Peleton mit. Dies führte gerade bei leichten Wellen und engen Abzweigen zu schlechter Stimmung, da nicht Linie gefahren wurde, die Kollisionsgefahr rapide anstieg und so viel Unruhe ins Feld kam.

Letzte Instruktionen von Peter Scheunemann vor der Abfahrt am Augustusplatz in LeipzigDiese Problematik erledigte sich aber recht schnell von selbst, da es hügeliger wurde und diese Landschaftsänderung das Feld zerpflückte. Die Sonne schien und die vielen Hügel begannen an meinen Kräften zu zehren. Wieder erkannte ich meine desolate Fitness. Ich sehnte mich nach einem Buffet, aber dieses war nicht in Sicht. Also weiter. Nach 78 km war es dann endlich so weit: Peter und seine freundlichen Helfer hatten auf einem Waldparkplatz ein Buffet aufgebaut. Es gab das übliche: Vollkornbrot mit Honig, Nutella oder Pflaumenmuss. Dazu Apfel- und Tomatenschnitze.

Nach dieser erholsamen Pause ging es weiter die Hügel hoch. Die beiden Stefan’s und Sascha des BRT sammelten uns nach einem langen Defekt-Stop von Herbert ein. Sie hatten eine Kaffee- & Kuchenpause gemacht und waren nun auf uns aufgefahren.

Mit ganz tollem Teameinsatz führen sie mich nach den Anstiegen immer wieder an die kleine Gruppe heran und wir machten uns an die gemeinsame Weiterfahrt. Ganz groß!

warten an verschlossenen SchrankenVor den letzten 30 bergigen Kilometern gab es noch einen kleinen Imbiss zum Flaschenfüllen in Uhlstädt-Kirchhasel, der Heimatort von Stephan, der Thüringer Bergziege.

Noch zu fahrende fünfundzwanzig Kilometer sehen auf dem Garmin ja erst einmal recht harmlos aus; nach Betrachten des Höhenprofils wurde mir aber schnell klar, dass auf diesem letzen Sektor noch mal ordentlich Körner gelassen werden würden.

So kam es dann auch und ich musste echt aufpassen nicht zu überpacen und mich stetig motivieren weiter zu kurbeln.

Noch ein letzter fünf Kilometer langer Anstieg, dann war es endlich geschafft, unser heutiges Quartier, die Jugendherberge in Dittrichshütte war erreicht. Der ortsansässige Imbiss auf dem Gelände der Jugendherberge freute sich über den Tages-Umsatzrekord in 2013 und bot Vita Cola und Schöller Eis, welches in der Sonne auf dem Rasen verdrückt wurde. Herrlich.

Ein schöner, anstrengender Tag auf dem Renner geht zu Ende. Morgen dann wieder ein paar mehr Höhenmeter – schauma mal wie das so läuft!?

Auf Friedensfahrt–Kurs 2013 1. Tag: Ludwigsfelde -> Leipzig

Lesezeit: 2 Minuten

156,56 km | 342 Höhenmeter


Endlich war es wieder soweit und ca. 30 Radler trafen sich in Ludwigsfelde um sich auf den Pre-Prolog nach Leipzig zu machen. Bevor es raus aus der Stadt ging, wurden noch die umgesetzten Findlinge vor einem Altenheim besichtigt. Danach dann »Sport frei« und mit einer netten Priese Schiebewind nach Süden.

Die Temperaturen stiegen schnell jenseits der 20° Celsius und so konnten die Armlinge abgestreift werden. Perfekt! Obwohl der Himmel ständig aussah als würde er sich gleich über uns ergießen blieb es fast trocken. Nur sehr sporadisch sprühte es leicht von oben.

Proviant für die nächsten TageIn Jüterbog war für uns ein Buffet mit Proviant in Form von lecker geschmierten Stullen geplant. Leider entfiel dies aufgrund eines ersten Defektes des Begleit-LKWs. Dieser musste außerplanmäßig einen Werkstattaufenthalt einlegen und so gab es erst an der Elbe in Dommitzsch nach rund 100 km Vollkornstullen mit Nutella, Apfelschnitze, Tomaten, Gurken und Bananen.

Findlinge in LudwigsfeldeNach dieser willkommenen Pause, zu der das BRT verspätet eintraf, weil es sich verfahren hatte, nahmen wir, wie schon vor zwei Jahren, die Elbfähre und steuerten weiter Richtung Leipzig. Nach kurzem Beschleunigen knallt es an Ralphs Rad und ein platter musste beseitigt werden. Nicht der Letzte für heute, der uns eine Zwangspause bescherte.

Trotzdem erreichten wir schon um 15:30 Uhr das komfortable A&O Hostel, nahe des Leipziger Hauptbahnhofs. Nach dem die Räder gereinigt und im Radkeller untergebracht waren, machten wir uns auf in die Leipziger Altstadt, um die verbrannten Kalorien wieder zuzuführen. Morgen dann ein wenig welliger.

On the road to Leipzig

Teamzeitfahren Hamburg->Berlin 2012

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Bei Traumwetter zurück in die Hauptstadt«


Der zweite Samstag im Oktober war auch, wie in den vier Jahren zuvor, für das Teamzeitfahren Hamburg -> Berlin reserviert. Obwohl sich bei meiner Organisation eine gewisse Routine eingestellt hat, gab es diesmal viel Durcheinander beim Team-Building. Der Eine hatte einen schweren Radunfall, der Andere musste plötzlich heiraten und der Dritte kämpfte mit einer nicht verschwindenden Erkältung.

Ein perfekter Ersatz wurde mit Isabell und Dirk gefunden, mit denen ich in diesem Jahr viele schöne Stunden auf unseren Rennern verbracht hatte. Der fünfte Startplatz musste aber unbesetzt bleiben.

Nachdem es die Nacht in Altengamme am Deich, wie fast immer, ununterbrochen geregnet hatte, machten wir uns trotzdem frohen Mutes auf, zum nahen Fährhaus, um unsere Startnummern in Empfang zu nehmen. Der Grund für den frohen Mut war der Blick aufs Regenradar, der einen trockenen Tag versprach.

Um 6:05 Uhr waren alle organisatorischen Dinge erledigt, sprich, die Startnummer an Gepäck und Rad befestigt. Nun noch das Gepäck am Transportfahrzeug abgeben und schnell zum großen Frühstücksbuffet im Altengammer Fährhaus. Knapp 50 Minuten blieben uns, um zwei Nutellabrötchen und einen Sahne-Milchreis zu verdrücken. Das musste heute als Wegzehrung reichen. Mehr ging einfach nicht rein.

Um 6:45 schickten wir das Team Pankow auf die Reise und brachten uns schon mal in Startposition. 5-4-3-2-1 – Abfahrt! In Einer-Reihe ging es hinaus zu den Elbdeichen, Richtung Südosten.

Kleine pittoreske, schlafende Ortschaften wurden im Unterlenkergriff passiert. Das Ziel war klar: Team Pankow, mit einem Zeitvorsprung von fünf Minuten, wollte sollte kassiert eingeholt werden. Erst nach rund 54 Kilometern war es dann soweit: Vor den Bergen Hügeln von Hitzacker wurden sie gestellt überholt, um dann eine gemeinsame Weiterfahrt zu vereinbaren. In großer Gruppe ließ es sich angenehm fahren.

Nach dem zweiten Reifen-Defekt von Team Pankow am Deich, kurz vor dem Kontrollpunkt in Dömitz, entschied ich, nicht noch einmal zu warten, sondern mit meinem Team Westwind-Riders weiter zum Kontrollpunkt zu fahren. Dort angekommen wurden Semmel, Kaffee und Riegel konsumiert, bevor es weiter Richtung Wittenberge ging.

Ein interessanter Sektor lag vor uns, da es auf Rad- und Wirtschaftswegen direkt am Elbdeich entlang zur Halbzeit-Stadt Wittenberge ging. In Wittenberge angekommen, war Freude nach 137 Kilometern Fahrt gross, nun die Hälfte geschafft zu haben.

Bad Wilsnack wurde klug umfahren und unser zweiter Halt nach 171 km in Havelberg angesteuert.

Es gab Kuchen vom Blech im Netto-Supermarkt und ich merkte das meine Bein-Muskulatur sich doch recht beansprucht anfühlte. Gerade als wir zu fünft, Norbert aus Hamburg verstärkte schon seit Bleckede unser Team, aufbrechen wollten, kam das Team Pankow zum Mittags-Pausenpunkt. Nach kurzem Austausch von Späßen ging es weiter für das Team Westwind-RIders. Der nun folgende Sektor weckte böse Erinnerungen, denn es ging durch lange monotone Passagen, ohne was zum Gucken oder Navigieren. Einfach schnurstracks geradeaus immer mit einer unfreundlichen Briese Südwind im Gepäck.

Endlich war dann Rhinow erreicht und es wurde wieder welliger. Ich musste abreißen lassen. Eine völlig neue Erfahrung, denn meine Beine und mein Kopf wollten nicht mehr weiter radeln. Als Friesack erreicht war, drückte ich mir ein Gel rein und ruff ging es auf die B5. Ein breite Bundesstrasse mit viel Verkehr sollte uns nach Nauen bringen. 25 Kilometer Kopfkino bis Nauen. Alle weiteren Sektoren, also die knapp 50 Restkilometer, die noch vor uns lagen, in dünne Salamischeiben schneiden und wegfuttern. Eine nach der Anderen.

Zum Glück hatten wir Ralph im Team, der mit seiner unglaublichen Form das Team fast ständig im Wind durchs Havelland zog. Ganz gross!

Im Elstal dann nochmal ein letztes Gel für die letzten Kilometer durch die Stadt.

Der letzte Hügel in Berlin-Gatow und dann hinab zum Wassersportheim. Im Ziel – Ende – Aus. Wieder einmal geschafft. Keine neue Bestzeit aber große Freude über das gemeinsam Erreichte. Großes Team – großer Sport!