ERT Vogesen 2024

Lesezeit: 3 Minuten

7 Tage – 7 Touren
Gesamt: 835 km – 11.418 Höhenmeter


Wieder einmal war es soweit und mein Lieblings-Rad-Verein lud zu einer Radreise in die Vogesen. Die Vorfreude zog sich schon über mehrere Monate und so war ich sehr froh, als ich am Samstag Morgen den ICE nach Freiburg besteigen durfte.

Die Direktverbindung war entspannt und am Abend fand sich eine bekannte Crew aus 20 Rennradenthusiasten im kleinen City Hotel ein. Wenige Stunden später hatte es der Radtransporter auch geschafft und es stand einer tollen Woche in den Vogesen nichts mehr im Weg!

In der Vergangenheit war ich schon oft im Kaiserstuhl, der Rheinebene und den östlichen Ausläufern der Vogesen unterwegs, richtig eintauchen durfte ich noch nie. Das sollte sich in der kommenden Wochen ändern!

Gleich am ersten Tag ging es richtig zur Sache und der Grand Ballon stand auf dem Speiseplan. Einer meiner Lieblingsanstiege, den ich bereits über eine andere Straße erklommen habe. Auch Virtuell auf dem Heimtrainer war er vor mehr als 10 Jahre ein tolles Ziel an kalten Wintertagen in der warmen Bude.

Heute war es sehr warm,  der erste lange Sektor bot allerdings kühlenden Schatten durch den Wald. Weiter oben wurde es dann allerdings steiler und sonniger. So gehört sich das für eine ordentliche Bergankunft! Ein toller Berg!

Die Abfahrt nach Mullhouse war dann ebenfalls ein großes Vergnügen.

Am zweiten Tag ging es von Mullhouse nach Belford. Es gab nicht nur die Moselquelle zu bestaunen, auch musste der, bereits in 1905 in der TdF befahrene Col d’Allsace (1.1170m) bezwungen werden.

Am Dienstag ging es dann von Belford nach Epinal. Die kleine Königsetappe mit den meisten Höhenmetern. Das Highlight war der Col de Belle Fille, welcher bei der TdF 2020 befahren wurde. Fast durchgehend zweistellige Steigungsprozente verlangten mir sehr viel ab und ich war heil froh als die Ski-Bergstation passiert war. Nach der rasanten Abfahrt die Stichstrasse herunter warteten unmittelbar zwei weitere Anstiege auf mich. Kein Tag zum Verschnaufen.

Am Mittwoch dann Ruhetag. Die einen nutzten die Zeit zum entspannen, die Anderen das herrliche Sommerwetter um die schöne, rund 50 km lange Ruhetagsrunde zu fahren. Diese war sehr abwechslungsreich und führte vorbei an vielen Schleusen und kleinen Flüsse. Richtige Höhenmeter waren nicht zu bezwingen. Ruhetag eben. Zum Abschluss gab es für mich ein Käsesandwich aus der lokalen Markthalle. Ein Ruhetag ganz nach meinem Geschmack.

Von Epinal ging es am Donnerstag vorbei an vielen kleinen Seen und tiefe Wälder nach Saint-Dié-des-Vosges. Eine sehr interessante Stadt, die wirkte wie am Reißbrett gestaltete und den architektonischen Charm der 50er Jahre mit Post-kommunistischen Einflüssen verband.

Auf unserer vorletzten Etappe ging es dann nach Colmar. Natürlich nicht auf direktem Weg sondern über den wunderschönen Gebirgskamm, der Route des Crêtes. Einfach herrlich da oben, immer mit einem Blick in tiefe Täler oder die Weite der Rheinebene. Bei 30°C und wolkenlosem Himmel ein schweißtreibendes und erfüllendes Vergnügen.

Nach der langen Abfahrt den Col de Platzerwasel herunter, war es auf gut ausgebauten Radwegen nicht mehr weit nach Colmar. Heute freute ich mich besonders auf die erfrischende Dusche in unserem liebevoll eingerichteten Familienhotel.

Auf der Schlussetappe ging es dann von Colmar zurück nach Freiburg. Allerdings nicht ohne nochmal den Grand Ballon hochzufahren. Dieses Mal von der anderen Seite über den Col de Markenstein. Ein schöner gleichmäßiger Anstieg, den ich allerdings nicht mehr “all-in” fahren konnte. Die Beine waren einfach durch die vielen Höhenmeter der vergangenen Tage zu sehr geschunden. Spaß hat es trotzdem gemacht!

Oben auf dem Grand Ballon am Buffet war mir noch nicht klar, was für eine Mini-Challenge noch auf mich wartete, denn mit dem Kopf war ich schon zurück in Freiburg. Die Abfahrt war erst mal schnell und der Fahrtwind trug zur Erfrischung bei. Dann musste allerdings noch die rund 60 km durch die Rheinebene zurück gelegt werden, welche zur echten Hitzeschlacht mutierte. Nicht dass erste mal Durchfuhr ich die Ebene bei Temperaturen jenseits der 35°C. Auch dies überstand der geübte Rennradler und so wurde zufrieden das kleine Hotel in Freiburg erreicht.

Eine erstklassige Woche auf meinem Lieblings-Sport-Gefährt geht zu Ende. Ganz großer Spaß & Sport auch dank des hoch-motivierten Betreuer-Duos Stefan und Sebastian. Auch die Streckenplanung von Mathias lässt keine Luft nach oben. Nachfahren unbedingt empfohlen!

Komme gerne wieder, in eine der, wenn nicht DER, schönsten Rennrad-Regionen!

Elite-Verpfleger beim 48. Berlin Marathon 2022

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Same procedure as …«


Meine treuen Leser möchte ich erstmal für die lange Blog-Pause um Entschuldigung bitten. Nun geht es hoffentlich in relativ regelmäßigen Intervallen wieder weiter mit meiner bescheidenen Schreib-Lust. Seid gespannt!

Jetzt schnell zurück zum Thema: Zum 9. mal wiederholt sich diese angenehme Routine am letzten September-Sonntag in der Hauptstadt: »Top-Verpflegen für Top-Läufer« war mein Sonntags-Vormittags-Motto.

Claus-Henning rief, wie immer, bereits um 7:15 Uhr an die Siegessäule um die mehr oder wenig komplexe Aufgabe zu beschreiben. Nachdem auch die T-Shirts verteilt und die »Freie-Fahrt«-Schilder an den Rädern moniert waren, wagten Heiko und ich noch ein Fahrt in den nahen Start-Bereich.

Just in diesem Moment wollte die Regierende noch ein Selfie mit uns machen, und unbedingt Heikos Rad halten… Das geht ja schon mal gut los!

Wenig später fanden wir uns an unserer ersten Getränke-Übergabestelle wieder. Im schönen Moabit mit Duft aus der Hähnchenbratbude am Strassenrand. Das hat schon Tradition. Das RBB und Herr Milde schauten noch vorbei und checkten ob wir auch ja gut »gebrieft« waren.

Das dachten wir natürlich alle! Dann kamen die Läufer und es musste wie immer, ganz schnell gehen. Leider griff mein Läufer Mark Korir ins Leere, denn es war einfach ein zu großer Pulk an Läufern um ihn herum, als daß er die Trinkflasche hätte erreichen können. Wie ich erfahren habe, wurde dieser Fehler auch live im Fernsehen übertragen. Meine 5 Sekunden Sendezeit. Well done…

Auf zum nächsten Check-Point in der Tor-Strasse. Erst sprang mir allerdings noch die Kette vom hinteren Ritzel. Ich musste mir die Finger schmutzig machen und schlappe 90 Sekunden zu meinem Läufer nach dem Boxen-Stop aufholen. Schon am Kanzleramt war ich wieder auf der Höhe und konnte gut vorbereitet zu Kilometer 10 vorfahren.

Diesmal klappte die Übergabe wie aus dem Claus-Hennings-Lehrbuch und ich konnte mich zufrieden in Richtung Friedrichshain-Kreuzberg auf machen. Immer die Polizeistaffel und die Spitzenläufer im Blick,

Nun konnte ich das gewohnte Programm abspulen. Die Übergaben klappten alle einwandfrei. Mein Läufer wurde immer schneller und erlief sich am Ende den zweiten Platz! 4:49 Minuten hinter Eliud Kipchoge. Er krönte die 48. Auflage des BMW BERLIN-MARATHON mit einem Weltrekord von 2:01:09,

Hat wieder großen Spass gemacht Hoffe bei der 49. Auflage auch wieder dabei sein zu dürfen!

Elite-Verpfleger beim 47. Berlin Marathon 2021

ganze Gruppe
Lesezeit: 2 Minuten

oder »Same procedure as …«


Nachdem in 2020 der Marathon COVID-bedingt ausgefallen ist, war es dieses Jahr mal wieder soweit und Claus-Henning lud zum Elite-Läufer:innen-verpflegen.

Wie auch schon in 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2018 und 2019 trafen wir uns pünktlich um 7:30 Uhr an der Siegessäule zur Übergabe der Startnummern und Adidas-Shirts. Mittlerweile echte Routine.

Etwas verspäte ging es dann an unseren ersten Übergabepunkt, den Kilometer 5. Verspätet, weil Heiko und ich noch Erinnerungsfotos aus dem Startbereich machen wollten. Mittlerweile auch eine kleine Tradition.

Die erste Übergabe des Spezial-Getränks an meinen alten bekannten Tsegai funktionierte nicht. Zu viele Top-Läufer auf zu wenig Strasse. Irgendein Läufer griff meine Flasche. Tsegai war es nicht. Egal, keine Zeit zu reflektieren, jetzt musste schnell weiter gefahren werden, denn die Läufer waren mit rund 20 km/h zum nächsten Verpflegungspunkt unterwegs. Diesmal sollte es besser klappen: In der Torstrasse war das Feld bereits entsprechend auseinander gezogen, sodaß eine präzise Übergabe problemlos möglich war.

Weiter über Mitte, Kreuzberg und Neukölln nach Schöneberg. Diesmal war Tsegai dermaßen im Tunnel, daß er mein lautes Rufen nicht bemerkte. Ein beherzter Wurf seiner kleinen Flasche inklusive Gel funktionierte wie beim Touch-Down im SuperBowl: Ein kurzer Blick von Tsegai zurück zu mir und er fing meine fliegende Flasche gekonnt mit seinen schmalen Händen auf. Yes – Touch-Down!

Weiter nach Schmarendorf, Gönnung des besten Spots, des Wilden-Eber. Hier war, wie jedes Jahr, die Stimmung am überkochen. Mit Cheer-Leaderinnen und Musik. Mehr geht nicht (siehe mein YouTube-Video am Ende des Beitrags)

Die Rückreise nach Mitte über den KuDamm lief routiniert und ohne Zwischenfälle. Nur an Kilometer 40 lief mein Tsegai  einfach an mir vorbei. 100%-Lauf-Tunnel. Kein Problem, die 2 km würde er auch noch ohne Zuckerwasser schaffen dachte ich mir und heftete mich an die schnellste Frau, um sie auf den letzten Metern zu begleiten. Tolle Stimmung unter den Linden rundeten den tollen Unterstützer-Tag auf dem Rad ab.

Hoffentlich in 2022 beim 48. Berlin Marathon dann wieder!