ERT 2017: Pyrenäen 8. Etappe

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Gourette – Loudenvielle


Der Blick auf unsere Terrasse offenbarte nix Gutes: Sicht unter 50 Meter und nasse Radschuhe – wir hatten diese am Vorabend diese leider dort draußen liegen gelassen. Recht unmotiviert ging es dann zum Frühstück. Ein kleines Buffet war für uns aufgebaut: Baguette, Joghurt und Cornflakes. Zu trinken Kaffee und eine orangene Flüssigkeit, die Orangensaft sein sollte. Das Frühstück hebte die Stimmung nur ein wenig. Auf dem Rad war meine Laune dann aber um 100% gedreht: ich freute mich auf den Col d’Aubisque, denn es waren nur etwa 5 km Anstieg und dann gab es schon Gipfel-Fotos.

Die Abfahrt war dann eher Furcht einflößend, denn der Asphalt war nass und rutschig. Glücklicherweise erreichte ich das Tal ohne Zwischenfälle. Nun ging es eine gefühlte Ewigkeiten runter bis wir den Wallfahrtsort Lourdes erreichten. Dort wurden Kühlschrankmagneten geshoppt und eingekehrt. Es gab leckeres Omelette und zum Nachtisch Crêpes mit Salted-Caramel Sauce: Köstlich!

Nachdem Lourdes hinter uns gelassen war wurde es hügelig. Das Buffet war in der Anfahrt des Col d’Aspin und ich war sehr froh, dass es endlich wieder Futter gab.

Eine Käsestulle musste es tun, denn ich wusste das es noch mindestens 12 km den Berg hoch gehen würde. Zum Glück war der Col sehr gleichmäßig und nicht übermäßig steil.

Oben angekommen war ich wieder im dichten Nebel bzw. in der Wolkendecke.

Also gleich in die lange Abfahrt gestürzt. Kalt wars. Im Tal dann auf die letzten welligen 10 Kilometer gemacht und die heutige Etappe war abgehackt.

In unserem kleinen Apartment kochten wir uns leckere Pasta bevor wir satt und zufrieden in unsere Betten fielen. Mal sehen was morgen so passiert.

ERT 2017: Pyrenäen 7. Etappe

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Banca – Gourette


Unser erstes französisches Frühstück war lecker und für den entlegenen Bergort eigentlich recht sehr umfangreich. Einziger Wermutstropfen war die etwas ungewohnte Begrüßung eines Teammitglieds der Leistungsträger: Ich wurde mit der Frage begrüsst, was ich denn schon um 6.30 Uhr beim Frühstück wollte. Diese Urzeit sei den Frühstartern vorbehalten. Guten Morgen!

Nach einem gemütlichen Packen ging es dann um kurz vor 9 erneut alleine auf die Strecke. Es war erstmal recht frisch und ich freute mich strategisch mit Armlingen gestartet zu sein. Die Knie blieben unverhüllt, was kein Problem darstellte. So kalt war es nun auch nicht.

Als die ersten Hügel kamen, musste eine dichte Morgennebelbank durchfahren werden. Immer wieder ein spannendes Naturereignis wenn man sich den Morgentau von der Radbrille wischen darf.

Die Sonne zeigte sich pünktlich am ersten Pass. Und was für Einer! Gleich mal eine 18% Rampe hoch und weiter oben, wo es üblicherweise flacher wird, pendelte sich die Anzeige auf dem Garmin zwischen 10 und 12% ein. Manchmal auch steiler. Nach einem Kilometer kneterei auf den Klick-Pedalen gewöhnt man sich dann irgendwie an die 10% und denkt sogar drüber nach, einen Gang schwerer zu schalten. Beeindruckend. Einige Mitfahrer schoben, was ich mir nicht erlauben wollte und auch nicht erlaubte.

Dann in die lange Abfahrt und schon war auch das Buffet erreicht. Bis dahin schaffte ich es aber nicht, ohne vorher an einem kleinen Markt Cola Zero und Kekse zu kaufen. Ich war einfach zu leer gefahren. An der Verpflegung gab es dann Eclair und Cola vom nahen Konditor. Leckere Pfirsich-Scheiben vom Buffet erwarteten mich dann noch zum Nachtisch. Dann wieder die Hügel.

Zu diesem Zeitpunkt war ich trotz Verpflegung ganz schön alle und schaltete in den Berzerker-Modus: Kopf aus – Beine an. So verflogen die Kilometer und Höhenmeter und ich hatte fast den letzten 7 km langen Pass, den TdF Pass »Col de Aspin« erreicht.

Ohne eine letzte stärkende kalte Cola wollte ich diesen aber nicht fahren. Ich fuhr sogar einen kleinen Umweg, aber selbst die Self-Service Tankstellen hatten keinen Getränkeautomaten. Der wäre am heutigen Sonntag sehr hilfreich gewesen. Egal, also erstmal ohne Cola in den Col.

Nach halber Strecke gab’s dann doch noch eine in einem Hotel für 3€. Hohe Höhenpreise.

Die Cola machte das Martyrium des Anstiegs leider nicht einfacher und ich sehnte mich extrem nach unserer heutigen Unterkunft, einem einfachen Chalet im Berg.

Dieses wurde erreicht und nach dem obligatorischen Wäsche-Waschen sehnlichst das Abendbrot erwartet.

Mal sehen was morgen geht: Tourmalet oder Lourdes. Die Vernunft sagt Lourdes.

ERT 2017: Pyrenäen 6. Etappe

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San Sebastián – Banca


Nach dem verdienten Ruhetag in San Sebastián wollten wir heute nicht nur Tapas futtern und Bier trinken, sondern das tun, wofür wir über 1.000 Kilometer mit dem Flugzeug angereist waren: Radfahren!

Nach dem extrem übersichtlichen Frühstück machte ich mich alleine auf den Weg, denn die Leistungsträger wollten die lange Strecke fahren, die mir eindeutig zu viel Höhenmeter bot. Eine andere Gruppe war einfach nicht mehr da, als ich relativ spät begann in die Pedalen zu treten.

Aus der Stadt heraus fuhr es sich nicht sehr flüssig, da viele rote Ampeln den Vortrieb unterbrachen. Auch mussten erste Hügel von mir bezwungen werden, die mich ganz schön pusten ließen.

Dann gab es zur Belohnung ein schönes Naturschutzgebiet mit einem sehr gleichmäßigen Anstieg. Die Landschaft war herrlich grün, verkehrsarm und die Luft war frisch und sauber. Einzig der etwas ruppige Asphalt störte.

Dann schon wieder runter, noch ein Pass, wieder runter und der Buffet-Ort war erreicht. Leider waren wir ein wenig zu früh dort, so daß das Buffet noch nicht angerichtet war. Macht nix – kurz mit angepackt; Äpfel gezwölftelt und Stulle geschmiert.

Nach der verdienten Pause ging es locker durchs Tal, aber der dicke Brocken kam nun: ein Anstieg mit langen Rampen mit weit über 10% Steigung in der Mittagshitze. Nicht gerade mein Lieblingsterrain. Nach wenigen Kilometern war mir so schlecht, dass ich mich übergeben wollte. Das kannte ich bisher nicht. Also kurz pausieren und dann weiter. Schieben war auch hier und heute keine Option.

Der Pass wollte nicht enden und an einen ordentlichen Rhythmus fahren war nicht zu denken. Andere Protagonisten hatten auch so ihre Probleme, wie ich beim vorbei-fahren bemerkte. Oben verwöhnte die Abfahrt leider nicht mit Flüsterasphalt, sondern vielen Schlaglöchern. Schade.

Im Tal dann ne Cola und ne Madeleine. In Frankreich waren wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dafür musste noch ein letzter Pass gefahren werden, der aber zum Glück mit durchschnittlich 6% Steigung sehr moderat und gleichmäßig zu fahren war.

Oben dann ein herrlicher Blick auf die französischen Pyrenäen. Jetzt noch die Abfahrt und die restlichen sechs Kilometer zu unserer Unterkunft, zum ersten Mal auf französischem Boden. Klasse. Morgen dann wieder Rad fahren.