Mal wieder alleine die »Nordrunde«

Lesezeit: < 1 Minute

Heute war genau der richtige Tag um mal wieder eine Runde alleine zu drehen. Seit Wochen schon fahre ich meine Runden immer in der Gruppe, was durchaus auch seinen Reiz hat, aber alleine und dann noch auf meiner Referenz-Nordrunde bei solche herrlichem Sommerwetter ist schon etwas besonderes.

Ich startete direkt nach der Arbeit auf diese mir gut bekannte Strecke. Es gab mehrere neue Baustellen, an denen der Fahrbahnbelag erneuert wird. Sehr löblich. Obwohl die Straßen für den Kfz-Verkehr gesperrt waren, kam ich in Schwandte und kurz vor Fahrland mit dem Rad trotzdem durch. Auch in Brieselang war das kein Problem.

Der Wind war mir heute sehr wohlgesonnen und so ging es mit weit über 30 km/h gen Norden. Mein Bike fühlte sich irgendwie weich an und ich checkte mehrere mal ob wirlich alles korrekt sitzt. Den Luftdruck hatte ich ja vor Abfahrt auch kontrolliert und ich war ein wenig verunsichert, da ich ja auf meiner letzten Tour einen Sturz hatte.

Aber alles war fein mit dem Rad und so hieß es Kette rechts und ab. Am Ende kam meine dritt Beste Zeit auf der Runde heraus und mein Virtueller Partner war besiegt, obwohl ich nicht wirklich hart gearbeitet habe um schnell zu sein.

Entweder half mir der Wind oder meine gute Fitness oder Beides, Spass gemacht hat es auf jeden Fall und am Wochenende ist wieder Gruppenfahren angesagt: Am Samstag mit den Havellandridern die Beetzseerunde und am Sonntag den Nord-Cup in Hamburg.

20. Burger Spreewald-RTF

Lesezeit: 4 Minuten

Die Nacht war wieder kurz, denn ich sollte nach einer großen Schüssel Müsli schon um 6:45 Uhr von Karin K. abgeholt werden, um gemeinsam nach Burg im Spreewald zu fahren. Dort fand zum 20. mal die Burger Spreewald-RTF statt. Wir erreichten bei Sonnenschein und 16°C um 8.30 Uhr das 120 km entfernte Zentrum von Burg. Dort war schon emsiges Treiben mit vielen Radlern und wir registrierten uns zügig für die 150 km lange Strecke, denn der Start sollte pünktlich los gehen.

So folgte um 9:02 Uhr der Startschuss und wir fuhren neutralisiert, das heisst mit einem Polizeifahrzeug, welches keiner überholen durfte vorneweg, aus Burg heraus. Das Polizeifahrzeug fuhr immer über 40 km/h und so konnten die Ersten ganz schön am Rad drehen.

Da ich im Mittelfeld gestartet bin, wollte ich mich erstmal nach vorne ackern und überholte zig Radler. Vorne, bei den ersten 30 Radlern angekommen, versuchte ich mich hinter einem RC Charlottenburger einzurichten. Das Hinterrad eines routinierten Vereinsfahrers auf den ersten Kilometern zu halten hat sich als gute Taktik für mich bewährt, sauber durch Kurven zu kommen und das noch frische und aufgewühlte Feld auf den ersten Kilometern zu bewältigen. Nur keine Sprints oder unnötigen Überholvorgänge, der eigenen Motor ist noch nicht richtig warm und alle haben sich noch nicht richtig sortiert. Es besteht gerade in dem ersten Sektor immer ein großes Sturzpotential. So verfolgte ich von hinten auch wie die Ersten mehrmals falsch abbogen und so vom Feld kassiert wurden, weil sie wenden mussten. Das konnte mir in meiner Lauer-Position nicht passieren.

Die Strecke war an vielen Stellen unübersichtlich und bot enge 90° Abzweige. Nicht die richtige Umgebung um so hart zu fahren. Mir war das alles heute eigentlich zu unruhig, aber ich wollte auch nicht hinten mit-lullern so blieb ich dran.

Plötzlich passierte etwas, das ich zu genüge kannte aber an diesem Sonntag Morgen nicht unbedingt sehen musste und wollte: Direkt drei Reihen vor mir verhakten sich mehrere Radfahrer in einander und legten sich in Bruchteilen von Sekunden auf den Asphalt. Ich zog die Bremsen mit aller Kraft aber konnte den Radlern mit ihren Rädern, welche vor mir lagen nicht mehr ausweichen oder zum stehen kommen und überfuhr diese. Dadurch riess es mich auch aus dem Sattel und ich machte einen Abflug in die Wiese neben der Straße. Mein erster Blick galt dem Rad und dann mir: Wie ein Wunder war fast alles an mir heile geblieben: Nur eine stecknadelkopfgroße Abschürfung hatte ich am rechten Knie, ein klitzekleines Loch in meiner Radhose und an meinem Renner war nix. Die weiche Wiese hatte mich gerettet, denn ich bin in hohem Bogen mit einer JudoRolle dort gelandet. Die anderen Gestürzten und die Räder boten im ersten Moment ein trauriges Bild: Die Männer hielten sich die blutenden Arme und einer war auch unter den Rädern begraben und bat uns erstmal die Räder von ihm zu heben. Meine Getränkeflaschen waren voller fremden Blut.

Nun kam Karin die Strecke entlang und ich bat sie sofort die gerade passierte Polizei zu holen, sodass diese einen Krankenwagen verständigen konnten. Für uns gab es dann an der Unfallstelle nichts weiter zu tun und so beschlossen wir weiter zu fahren.

Zum Glück war es nun nicht mehr weit zur ersten Kontrolle, wo ich erstmal tief durchatmen konnte. Wir fanden jetzt eine gute Gruppe mit der wir die folgenden 130 km fahren wollten. Dort wurde nicht zu schnell gefahren und schön diszipliniert in 2er Reihen, nicht so wild wie zuvor.

So ließ es sich fahren, die Sonne kam immer mehr hinter den Wolken hervor und wir freuten uns über die schöne Landschaft, den glatten Asphalt und die surrenden geölten Ketten.

Am östlichsten Punkt unserer Runde, in Schenkendöbern, machte es an einem leichten Anstieg den ich im Wiegetritt mit großem Blatt bügeln wollte auf einmal plonk und ein MItfahrer machte mich darauf aufmerksam das mein Hinterrad total unrund laufen würde. Was war geschehen? Beim Sturz wurde vermutlich eine Speiche beschädigt, welche nun bei der hohen Belastung riss. Ich öffnete die Hinterradbremse aber das Rad schleifte weiterhin. Meine Gruppe fuhr freundlicherweise etwas langsamer und so fuhr ich auch vorsichtig weiter. Was sollte ich auch machen? Mitten in einem Waldstück war es unmöglich das Hinterrad zu reparieren. Ich musste mindestens weitere 25 km fahren um zur dritten Kontrolle zu gelangen, an der ein Serviceteam mit Montageständer und Werkzeug stand.

Zum zweiten mal hatte ich heute Glück und es gelang mir mit dem wabelnden HInterrad dort hin zu gelangen. Der Mechaniker prüfte das schleifende und warm gelaufen Rad, öffnete die Bremse noch weiter und tapte mit Lenkerbandklebeband die lose Speiche an eine Intakte sodass diese nicht herumhing. So sollte es mir gelingen die restlichen 40 km nach Burg zu fahren. Natürlich ist da kein schnelles entspanntes Fahren mehr möglich, aber wenigstens ging es noch mit eigener Kraft weiter. Meine Truppe war auch super drauf und sie hatten nicht vergessen, das ich sie vorher viele Kilometer geführt hatte und so wurde ein wenig rausgenommen und gemeinsam nach Burg zurück gefahren. Die zwei folgenden Verpflegungsstationen wurden natürlich auch noch angesteuert und von dem reichlichen Buffet gesnackt.

In Burg war ich dann doch sehr froh das ich ohne weitere Defekte im Ziel angekommen bin, wir machten noch ein Erinnerungsfoto mit Didi Senft – dem Tour-Teufel und fuhren zurück mit dem Auto in die 90 Minuten entfernte Hauptstadt.

Eine schöne professionell organisierte Veranstaltung, zu der ich in 2011 gerne wieder fahren werde!

Nachtrag: Wie sich herausstellte ist den Mitfahrern welche mit mir in den Sturz verwickelt waren nichts ernstes passiert, also außer Abschürfungen keine Knochenbrüche, aber am Start gab es weiter hinten wohl noch einen bösen Sturz, zu welchem sogar ein Rettungshubschrauber gerufen wurde. Ein Radler wurde mit diesem abtransportiert, ein Anderer mit dem Krankenwagen nach Cottbus.

Sehr unschön und sicher vermeidbar wenn einfach weniger Rennen und mehr RTF gefahren würde.

Mein besondere Dank gilt Karin, die diese tollen Fotos gemacht hat, mich und mein Rad sicher durch Brandenburg chauffiert hat und auch bei dem Sturz und Defekt mir sehr kameradschaftlich zur Seite stand.

Ludwigsfelde->Constappel (Stopp-o-mat)

Lesezeit: 2 Minuten

Für den heutigen Samstag hatte Peter H. eine interessante Tour geplant, welche ich mir nicht entgehen lassen wollte: Es sollte mit dem RegionalExpress ins nahe Ludwigsfelde gehen, von dort wollten wir ca. 170 km zum Stopp-O-Mat in Constappel, nahe Meißen fahren und diesen auch austesten.

Die Strecke war Peter und mir durch den Prolog von der Friedensfahrt 2009 bekannt, aber das Ziel mit dem Stopp-O-Mat war neu. Henning und Dirk wollten diese herrliche Tour auch erleben und so starteten wir zu viert im RE von Südkreuz nach Ludwigsfelde.

Dort ging es dann auch um 8:41 Uhr auf die lange Tour. Wir fanden schnell Tritt und wechselten sauber in der Führung ab. Der Straßen waren recht leer und der Wind kam freundlich von der Seite so ging es Kilometer um Kilometer gen Süden. Mit drei Garmins und einer CycleOps-Nabe waren wir auch perfekt ausgestattet um allen Unweglichkeiten und überraschenden Anstiegen souverän begegnen zu können. Es lief so gut das wir erst nach 70 km die Erste kurz Pause in Dahme/Mark zum Flaschenfüllen machten. Weiter ging es nach Bad Liebenwerda, wo bei km 110 erst einmal ein Bäcker mit Kuchen und Rosinenbrötchen angesteuert wurde. Nun war ein Großteil der Strecke geschafft und wir konnten es kaum erwarten, das Elbufer und den Stopp-o-mat zu erreichen.

Leider zog der Himmel immer mehr zu und es kam immer wieder leichter Regen von oben. Bei Sonnenschein ist das Elbufer um Meißen noch 3x schöner. Nach einem letzten Flaschen füllen erreichten wir das gelbe Wartehäuschen des Stop-O-maten. Wir prüften die Funktion des Kartendruckers, machten noch nette Gesichter für den Fototermin, stempelten in zwei minütiigem Abstand unsere Karten und düsten die 4,36 km lange Strecke den Berg hoch.

Erstmal musste feuchtes Kopfsteinpflaster mit 7% gemeistert werden dann wieder leicht bergab. Ich war verwirrt wegen des ungleichmäßigen Anstiegs. Auch war ich mir nicht sicher ob ich wirklich auf dem rechten Weg war. Aber die kleinen gelben Pfeile auf der Straße zeigten mir schnell wieder den Pfad nach oben. Dann kam auch schon die gelbe „1000“ auf der Straße welche den letzten Kilometer markierte. In Sichtweite oben auf einem Hügel war auch schon des gelbe Stempelhäuschen zu sehen – noch einen kurzen Schlusssprint, dann war es geschafft. 12:45 Minuten habe ich gebraucht und bin Dritter von uns Vieren geworden.

Nun begann es richtig zu schiffen und wir wollten nur noch zum Bahnhof nach Niederwartha. Leider kam unser Zug erst in einer guten Stunde und so vertrieben wir uns die Zeit beim Italiener bei Radler und Brusketta.

Fazit: Eine sehr gelungene Tour, die bei Sonnenschein sicher noch mehr Spass gemacht hätte. Eine tolle Kombination aus „lange-flach“ & „kurz-steil“.

Danke an Peter für die Planung, Henning und Dirk für’s Teamplay und die Fotos!