ERT 2020: Portugal/Algarve 6. Tag

Der Leuchtturm und südlichste Punkt Europas
Lesezeit: 2 Minuten

von Odeceixe nach Portimão


Der Ruhetag hatte mir gut getan und wir hatten ihn mit einem 10 km langen Spaziergang zu Strand und Steilküste genutzt. Getreu dem Motto »es muss nicht immer Radfahren sein.«

Bedauerlicherweise tat mir mein Hintern immer noch weh und so saß ich erstmal nicht total happy im Sattel. Der Rückenwind und die tolle verkehrsarme Strecke entlang der Küste entschädigten dann aber doch für das Aua.

Es gab eigentlich immer was zu gucken und so war Vila do Bispo schneller als gedacht erreicht. Hier begann der Stich, runter zum Süd-westlichsten Punkt Kontinental-Europas. Ein Urlaubs-Highlight, welches ich vor mehr als 10 Jahren bereits mit dem Auto besucht hatte. Nun wollte ich es noch einmal mit dem Rad ansteuern.

Das lief die ersten 8 km bis Sagres auch, dank des massiven Schiebewindes, hervorragend. Die restlichen 7 km wurden dann äußerst knetig bis teigig und boten einen Vorgeschmack auf den Rückweg. Hatte ich erwähnt dass ich Stichstrassen eigentlich nicht mag? Sieht ja auch meist blöd auf dem Träck aus.

Der Südwestlichste Punkt war dann, wie ich ihn in weiter Erinnerung hatte: ein relativ generischer Leuchtturm mit Aussicht. Nachdem ein paar Fotos geschossen waren ging es zurück in Richtung Buffet. Dies war allerdings noch rund 27 km entfernt und ich relativ runter mit den Glycogenspeichern. Durchhalten und beißen war angesagt.

Irgendwann war ich dann bei den leckeren Stullen angekommen und freute mich riesig, Energie tanken zu können und Susis Playlist lauschen zu dürfen.

Erfrischt ging es dann auf die restlichen 51 km. Nun waren mir die Wellen dort zu viel, aber abstellen ließen sie sich halt nicht. Immer schön dem Träck folgen. Dieser war aber wirklich wunderbar von Johannes gelegt und so ließen sich alle Facetten der Algarve bestaunen.

Später war dann Portimão erreicht und ich freute mich sehr auf unser Hotel, den Meerblick und das Abendessen. Wieder ein toller, erlebnisreicher Tag auf dem Rad geht zu Ende. Bedauerlicherweise schon der Vorletzte in Portugal 2020.

ERT 2020: Portugal/Algarve 4. Tag

ganz schön wellig
Lesezeit: < 1 Minute

von Caldas de Monchique nach Odeceixe


Heute ging es ans Meer und es war auch noch die letzte Etappe vor dem Ruhetag. Genau mein Ding. Wieder standen zwei Strecken zur Auswahl. Ich wählte die kürzere mit 101 Kilometern. Genug für meinen Radurlaub.

Nach dem leckeren Frühstück mit Rührei und Pancakes ging es um kurz nach 9 auf die Strecke. Erstmal ’nen Hügel hoch und dann eine gefühlte Ewigkeit auf dem Kamm entlang mit einer Fernsicht vom Feinsten. Sowas von mein Revier: Glotzen, Landschaft aufsaugen, Kurven kratzen. Mega!

Etwas frisch war es doch, denn die Sonne schaffte es erstmal nicht hinter den Wolken hervor zu schauen. Aber das wäre dann auch einfach zu perfekt.

Das Buffet war schneller als gedacht erreicht, denn es waren nur 47 km dorthin. Wieder einmal war ich der Erste. Vorteil der großen Auswahl, Nachteil war allerdings, dass ich erstmal warten musste bis alles fertig war. Aber auch diese Zeit ließ sich mit Stefans Leih-Drohne hervorragend überbrücken.

Der zweite Teil war dann erstmal etwas dröge, aber als endlich das Meer erreicht war ließ sich auch die Sonne blicken. Was für eine tolle Atmosphäre!

Die restlichen 20 Kilometer zogen sich dann ganz schön und ich war sehr froh als unser heutiger Zielort Odeceixe erreicht war. Was wir hier allerdings am Ruhetag machen können, wir sich sicher morgen zeigen…

ERT 2020: Portugal/Algarve 3. Tag

Abfahrt zum Stausee
Lesezeit: 2 Minuten

von São Brás de Alportel nach Caldas de Monchique


Obwohl der vergangene Abend mit ohne Alkohol genossen wurde, fiel mir das Radfahren heute schwer. Drei Tage in Reihe ist für so morsche Knochen auch ein relativ hartes Unterfangen. Egal, »was muss das muss«, haben schon die Seemänner gesagt. Also rein in die Anstiege. Von dene gab es heute nur vier, denn ich hatte (wohlweislich) die kurze Strecke mit knapp unter 100 Kilometern gewählt. Gute Entscheidung wie ich fand.

Wenige Minuten nach dem Start gab es dann gleich den ersten Kanten zum warm werden. Das war auch nötig, denn die Temperaturen waren noch einstellig.

Und es gab wieder Wind von vorne und davon nicht zu wenig. So viel dass ich irgendwann auch wieder davon genervt war. Ich überlegte ob es auf der Rückfahrt am Ende der Woche nach Faro wohl ständig Rückenwind geben würde!? Aber es half ja nix ich war ja nicht zum Vergnügen hier – oder vielleicht doch!?

Vergnügen stellte sich am Buffet ein. Stulle war auf jeden Fall verdient! Und auch Susis Spotify-Playliste lud zum dauerhaften Verweilen ein. Nur Kaffee gab es keinen, also musste doch weiter gefahren werden. Nach etwa 20 km und herrlichen Landschaften mit Staudamm und Stausee, gab es dann noch einen in einer einfachen Dorfkneipe mit Gina. Für 1,40 € nen Milchkaffee. Läuft.

Der Verkehr läuft hier eigentlich auch ganz gut. Nicht so rücksichtsvoll wie im benachbarten Spanien, aber es läuft. Rückfahrradar sei Dank. Einzige Ausnahmen waren heute der ältere Rollerfahrer der eine Kettensäge in seinem Fußraum liegen hatte, welche weit rechts herausragte und nur knapp an meinen Waden vorbeizog als er mich eng überholte und der LKW Fahrer, der wohl vergessen hatte seinen Kranstützausleger für die Fahrt einzuziehen und mich mit dieser etwa einen Meter weite ausgefahrenen Stütze überholen.

Trotz diesen doch ein wenig aufreibenden Momenten ließen sich die letzen beiden Anstiege dann relativ leicht bügeln, obwohl ich mich doch sehr nach dem Hotel sehnte. Auf den ersten Blick eine tolle Anlage, leider sind die Zimmer um 17:20 Uhr immer noch nicht von den Vorgängern gereinigt, was mich nicht davon abgehalten hat, dass letzte verbliebene Handtuch zu okkupieren, zu duschen und die Handwäsche zu machen.

Nun hocke im mit iPad ausgerüstet im Park, schreibe diese Zeilen und freue mich aufs Abendessen. Morgen dann wieder Radfahren!