Mallorca Trainingscamp 2013 – Tag 1 – Orient & Kloster Luc

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oder »Schön, wieder hier zu sein.«


Jetzt bin ich wieder hier – auf meiner Rennrad-Insel. Im vierten Jahr, im gleichen Resort mit ähnlicher Besetzung. Aber diesmal wird alles anders?! Aber was? Der Spass? Das Lachen, das gemeinsame Schwitzen und Leiden die steilen Rampen hinauf?

Genau deshalb bin ich in diesem Jahr hier her gekommen, um dass heraus zu finden.

Ob es nur eine einfache Aneinanderreihung von positiven Erlebnisse ist oder ob sich etwas Neues ergibt an den gleichen Anstiegen, mit den gleichen Buddies und den gleichen Mandelkuchen.

Zweifelnd fuhr ich in den warmen windigen Frühlingsmorgen hinaus, auf alten Wegen durch das Peter-Maffay-Tal, um wieder das zu finden, dass ich die letzten Jahre sehr viel hatte: Zusammenhalt, Begeisterung, Wettkampf und ganz viel Spass.

Schon an den ersten kleinen Rampen merkte ich, dass durch meinen geringen Trainingsfleiss im der letzten Monate die Beine kraftlos waren. Würde am Ende trotzdem Spass übrig bleiben? Warum stellte ich mir überhaupt diese Fragen? Früher trat ich einfach weiter, heute grübelte ich.

War ich in eine Sackgasse gefahren? Hat sich mein Sport verflüchtigt?

Auf dem Zettel stand heute bekanntes und bewährtes: Orient und Kloster Luc wollten erklommen werden. Nicht gerade dass, was man unter einen Einführungsrunde versteht. Erstmal flach fahren und so…

Aber gut, wer zu spät anreist, muss sich irgendwo einfinden. Die Damen und Herren vom A3K hatten sogar noch wilderes vor und so blieben mir nur die Alternativen: kleine Gruppenfahrt auf oben beschriebenen Wegen oder alleine fahren.

Ich entschied mich für die Gruppenfahrt, merkte aber schnell dass es ganz und gar nicht harmonisch rollte. Jeder fuhr irgendwie, wie er wollte und klare Absprachen gab es nicht.

Fahrspass stellte sich so bei mir nicht ein und ich versuchte nun in der Gruppe mein Ding zu machen, was mir nicht gelang. Ich sehnte mich nach den tollen Gruppen der vergangenen Jahre, die einfach funktionierten, mit klaren Absprachen an die sich alle hielten. Schade.

Die Anstiege hoch nach Orient und Kloster Luc wurden von mir langsamer, aber mit höherem Puls, als in den Jahren zuvor gefahren. Ich merkte, dass mir die vielen Winter-Ergometerkilometer in diesem Jahr fehlten.

Egal, Ausbelasten, der Spass an der Bewegung, Quälen, Lachen und Genießen stand auf dem Zettel und nicht neue Rekorde aufstellen.

Zurück im Resort freute ich mich über die erklommenen Höhenmeter, die neuen Laufräder, die super liefen und den herrlichen Sonnenschein bei knapp 20°C.

Mal sehen, was noch so kommt…

 

Mein Sportjahr 2012 – Eine Retrospektive

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Jahreskilometer2012Wieder geht ein ereignisreiches Sportjahr zu Ende. Auch in 2012 wurden wieder viele Kilometer unter die Laufschuhe und Continental GP 4000 S genommen. Faszinierende Radreisen habe ich unternommen und auch beruflich hat sich in 2012 einiges für mich verändert. Insgesamt weniger Kilometer als in 2011 wurden abgespult, sowohl per pedes als auch mit dem Rad. Auch gab es, bis auf wenig Ausnahmen beschränkt, keine Besuche mehr im Fitnessstudio. Mal sehen ob sich dies für 2013 wieder ändern wird.

Ein Jahr voller Wandel und Veränderung geht zu Ende, mit vielen Momenten, an die ich mich sehr gerne zurück erinnere. Auch verlief diese Saison nahezu sturzfrei, was sich in 2013 gerne wiederholen darf.

Ein wenig wehmütig schaue ich schon auf 2012 zurück, denn an die grandiosen Leistungen aus 2011 konnte ich nicht anknüpfen. Seien es die Umfänge, Gesamtkilometer oder Bestzeiten auf meinen Runden, da konnte ich in 2012 keine wirkliche Schippe drauflegen.

Egal, das Motto sollte nicht immer »Höher-schneller-weiter« sein – der Spass darf nie zu kurz kommen – und der war fast immer im Gepäck.

Hier meine persönlich erlebten Sport-Highlights aus 2012:

  1. 19. Dreiländergiro Nauders (Artikel Link)
  2. Škoda Velothon Berlin 2012 (Artikel Link)
  3. 10. Frankenwald Radmarahon (Artikel Link)
  4. 10. Kaunertaler Gletscherkaiser (Artikel Link)
  5. Radmarathon Berlin-Fichtelberg  (Artikel Link)

und hier noch Last but not least, meine unvergesslichste Rennradausfahrt in 2012: Auf einen Cappuchino nach Meran – Danke Isabell, Dirk und Helge für’s Mitnehmen!

Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch und alles Gute für 2013!

10. Frankenwald Radmarathon 2012

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oder »Rennradvergnügen mit Hindernissen«


Im West Wing schellten um 4:45 Uhr syncron zwei iPhones um uns aus den bequemen Betten zu scheuchen. Fast schon gewohnte Sonntags-Aufstehzeit für ambitionierte Rennradfahrer. Nun galt der erste Blick dem Regenradar, welches eine breite Regenfront im Aufzug zeigte. Schlechte Laune stellte sich bei mir ein. Trotzdem spulten wir routiniert unser Programm ab: Sachen packen, Trikottaschen und Getränkeflaschen füllen, dann in Fetthosen runter zum Frühstücksbuffet und ab ins Auto um den 10 km entfernten Startplatz in Stockheim zu erreichen.

Auf dem Weg dorthin begann es in meinem Bauch ordentlich zu grummeln und so war klar, dass ich fünfzehn Minuten vor dem Start noch hektisch eine Toilette aufsuchen musste. Gar nicht so einfach, bei solchen Massenveranstaltungen.

Als ich nun endlich startbereit war wollte ich mich in der Startaufstellung nicht mehr nach vorne durchdrängeln. Ich dachte, dass ich mich bei den wenigen Startern schon nach vorne durcharbeiten können würde.

Nun erfolgte der Startschuss und ich wunderte mich nach einigen Minuten, dass sich die Radler vor mir nur sehr zögerlich der Startlinie näherten. Es dauerte eine weitere Minute, bis ich bemerkte, dass ich im 160er Block gelandet war, deren Start erst in 10 Minuten erfolgen sollte. Was für ein Ärgernis! Ich musste mich nun nicht nur durch die dicht stehenden Radler drängeln; nach passieren der Startlinie waren auch die Beine in die Hand zu nehmen und richtig Stoff zu geben, um an das, vor einigen Minuten gestartete, Feld wieder heran zu fahren.

Als ich noch vor Pressig und dem ersten Hügel das Feld erreichte, waren die Beine dick und Warmfahren musste heute auch ausfallen. Suboptimale Voraussetzungen um 196 km mit 3.000 Höhenmeter zu fahren.

Meine Peeps waren nicht zu sehen und ich machte mir Gedanken was wohl sein würde, wenn es stark zu regnen beginnen würde!? Denn wir hatten keinen konkreten Schlachtplan für diese Situation ausgearbeitet und ich hatte auch nur mein Notfall-Telefon in der Trikottasche.

Eigenmotivation war nun ein wichtiges Thema. Zum Glück konnte ich mir an den Anstiegen Musik auf die Ohren tun, um nicht dem Rennrad-Blues zu verfallen. Ich hatte die Hoffnung, vielleicht an der ersten Kontrolle in Probstzella, den anderen Alpinisten zu begegnen. Als ich dort ankam hieß es aber, das die schon wieder weg seien. Also weiter alleine fahren.

Zum Glück fuhr ich nun bei einem Team auf, mit dem ich den nächsten Anstieg gemeinsam erklimmen konnte. Verpflegung #2 in Lehesten wurde erreicht, von meinen Jungs war aber wieder nichts zu sehen. Leckeres Cubana-Spezi-Light von Höllensprudel, einem der Sponsoren, wurde mit Bienenstich konsumiert, bevor es weiter auf dem welligen Terrain ging. Im Vergleich zum Arber Marathon, am vergangenen Wochenende, war das Profil viel welliger. Ich würde es Prenzlau-HügelmarathonExtrem nennen. Wolfgang H. auf den ich nun auffuhr meinte nur, dass es hier ganz schön kantig sei. Wohl wahr – in einen kleinen Gang geschaltet und hoch die Kuppe.

Auf einer schmalen, schnellen und gefährlichen Abfahrt wurden wir durch Eines der, immer wieder auftauchenden, Orga-Quads eingebremst. Der Grund war schnell klar: Vor uns hatte sich ein Unfall ereignet. Der Blick auf die Unfallstelle präsentierte ein, in den Büschen liegendes, Rennrad mit abgerissenem Sattel und daneben liegend, ein abgerissener Begrenzungspfosten. Von dem Gestürzten war zum Glück nichts zu sehen und auch das Rad war unbekannt, also war keiner meiner Peeps gestürzt. Kurz inne gehalten, sortiert und weiter den Berg hinab.

Die Straße machte im Tal einen Linksknick und ein weiterer längerer Anstieg präsentierte sich vor mir. Ein Radler aus Toronto fragte mich: »Did you see the accident?« Ich freute mich instantly, den Anstieg nicht alleine fahren zu müssen und einen englischen Schnack zu halten: Fabolous! James erzählte, wie genial doch unsere Infrastruktur, mit den vielen kleinen Nebenstrassen zum Rennradfahren, sei und dass es, trotz der atemberaubenden Landschaften so etwas in seiner Heimat nicht gebe. Oben angekommen wollte er auf seine Freunde warte, ich wollte weiter zur Verpflegung #3.

Dort angekommen freute ich mich aufs Neue, denn Uwe und Alexander waren noch bei Kaffee & Kuchen und so konnte ich gemeinsam mit den beiden Alpinisten die folgenden Kanten in Angriff nehmen. Jetzt begann es dass Ein ums Andere mal leicht zu nieseln, was aber in Anbetracht der Vorhersage von Starkregen und Unwetter locker zu verkraften war. Denn auf Regen folgte Sonnenschein.

Eine lange Durststrecke war nun zu überbrücken, denn die Verpflegung #4 folgte erst in 42 Kilometern. Diese war in Hölle, auf dem Fabrikgelände des gleichnamigen Sprudels. Das, dort aufgebaute, Buffet ließ kaum Wünsche offen. Es gab sogar Nudelsuppe als Warmverpflegung. Sehr löblich, aber nix für mich. Flaschen füllen, Käsebrötchen und Bienenstich gefuttert und weiter.

Nun noch die restlichen 54 Kilometer unter die Räder nehmen. Ein Blick auf das Höhenprofil verriet aber, dass noch zwei echte Herausforderungen auf uns warten würden. Eine davon war die Wand von Posseck: 1,2 km mit 112 Höhenmetern. Aua. Oben angekommen war eine Fanmeile installiert und ein Sprecher verlas die Namen der gequälten Radfahrer. Auch Sportograf schoss Fotos. Nach der Abfahrt waren es jetzt noch etwa elf flache Kilometer ins Ziel, auf denen ich mit ein paar anderen Radlern noch mal Druck machte.

Zufrieden erreichte ich das Ziel und freute mich über kaltes, leckeres Cubana-Spezi-Light im Zielbereich und die anschließende noch erfrischendere Dusche im Vereinsheim. Die gute Laune wurde stark getrübt, als ich beim Duschen erfuhr, dass der gestürzte Radfahrer  noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Solch ein Todesfall bringt mich sehr ins Grübeln und trübt die Freude über das Erreichte sehr.

Fazit: Ein perfektes Rennrad-Wochenende, bei dem es Petrus sehr gut mit uns meinte. Der Frankenwald ist ein wunderbares Terrain um meinen Sport zu betreiben. Die, von Alexander recherchierte, Unterkunft war preiswert und komfortabel. Der Frankenwald-Radmarathon war sehr professionell organisiert und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Die Verpflegung, Streckenmarkierung und Absperrungen waren sehr professionell. Gerne wieder!