Mallorca Trainingscamp – Tag 1 – Sineu

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Erstmal aklimatisieren«


Nach eine kurzen Nacht und einem schlaflosen aber angenehmen Flug nach Palma, saßen wir um kurz nach Neun in unserem Transferbus der uns ins Hotel Pollentia Club Resorts brachte. Wird, das waren Michael, Heiko, Holger, Ralph-Udo und ich.

Nach dem flotten Einchecken machte sich Freude über die Wärme, das tolle Zimmer im ersten Stock und die nahende Ausfahrt breit.

Wir schauten, ob am Frühstücksbuffet noch etwas vor unserer Ausfahrt zu holen war und entdeckten dabei Karin und Christoph, die noch am Frühstücken waren. Die Freude über das Wiedersehen war groß! Wenig später kamen auch Susanne, Ralph, Eric, Tom, Mike, Tine, Herbert und Urbi in den Frühstücksraum und wir verabredeten eine Abfahrt für 12:30 Uhr.

Leider hatte die Feinjustierung am Schaltwerk meines Renners den Transport nicht überlebt und so musste ein außerplanmäßiger Boxenstop in der Hürzeler Werkstatt eingelegt werden. Glücklicherweise hatte die Werkstatt das Teil und wechselte es professionell in wenigen Minuten für 10 € aus. In Südafrika hatte mich die gleiche Reparatur noch 20 € gekostet. Aber in der Not sind das Peanuts. Was ist eine gelungene, stressfreie Ausfahrt Wert? Priceless…

Nun war ich zeitlich ein wenig in Verzug, denn der Garmin wollte noch scharf gemacht werden und umziehen und mit Sonnenmilch eincremen war ja durchaus auch noch irgendwie wichtig.

Kurz nach halb Eins traf ich auf dem großen Hotelvorplatz ein. Alle warteten schon geduldig und freuten sich auf die gemeinsame Ausfahrt fern der Heimat. Karin, Christoph und Herbert wollten eine andere Runde fahren, da sie unsere Tour gestern schon genossen hatten. So fuhren wir gemeinsam durch Alcudia, füllten unsere Flaschen an einem Supermarkt und fuhren gemütlich in Zweierreihen die Küstenstraße entlang, bis sich unser Weg hinter dem Platya de Muro trennte. In Petra wollten wir uns im Stadtzentrum wieder sehen, um gemeinsam Mandelkuchen und Orangenhälften zu verspeisen. Daraus wurde aber leider nichts, denn der Cheftrainer wollte nicht mehr hatte andere Pläne und so fuhren wir über Llubi zurück nach Port de Pollença um dort zu unserem Kaffee und Kuchen zu kommen. Dort genossen wir die wärmende Sonne im Jachthafen, bevor es zurück in die HomeBase ging.

Fazit: ein schöner erster Tag auf der Rennradinsel. Die DIstanz ist steigerungsfähig, aber wir haben ja noch viel Zeit für mehr Kilometer und Höhenmeter. Freu mich auf Morgen!

Llandundo -> Cape Town -> Simon’s Town

Lesezeit: 3 Minuten

oder „Letzte große Runde in Südafrika“


Eine aktive Woche kann dann doch recht schnell vorbei sein. Heute war der letzte komplette Tag in Llandundo Bay. Dieser musste für eine lange Radausfahrt genutzt werden. Leider hatte der Rest der Gruppe andere Pläne. Nur Holger und Steffen wollten eine kurze Runde fahren, und zeitig wieder zurück sein. Das war für mich keine Option. Zu schön ist hier die Landschaft und Wetter, als dass mir etwas Anderes als Rennradfahren in den Sinn gekommen wäre.

So begleitete ich die Beiden die ersten fünfzehn Kilometer die steile Kloofnek-Road hinauf, dann verabschiedete ich mich auf die rasante Abfahrt hinunter nach Downtown Kapstadt. Dort Rad zu fahren ist nicht sonderlich angenehm. Es wimmelt nur so von Ampeln, Kleinbussen und abgasgeschwängerter Atemluft. Allerdings hatte ich keine Wahl. Ich musste durch den Molloch hindurch, um östlich des Tafelbergs meine Runde gen Süden fahren zu können. Hierfür bot sich die Main-Road an, da diese keine ausgewiesene Schnellstraße war, aber auch keine schmale einspurige Verbindungsstraße. Mit solchen Wegen muss man hier ziemlich aufpassen. Die Randstreifen sind dort sehr schmal und man wird schnell zum Verkehrshindernis, was die Autofahrer mit sehr engem Vorbeifahren quittieren.

Die Main-Road erstreckte sich aber durchgängig zweispurig nach Süden. Die Kleinbus-Taxen und die vielen Ampeln störten schon ein wenig, aber es gab viel zu gucken, wie das Leben so in den Vorstädten pulsiert, die Architektur und auch die Leute links und rechts des Weges. Sightseeing-Workout ist doch was feines!

Nach rund 40 Kilometern erreichte ich Muizenberg. Diesen Ort hatten wir auch schon am Samstag beim Cape Argus Pick N‘ Pay Rennen passiert. Nun wollte ich die Strecke so weiterfahren wie beim Rennen, den sie bot atemberaubende Blicke auf die Küste, aber auch Gegenwind-Deluxe. Ohne wirklich Ahnung von Windstärken zu haben, wage ich zu behaupten das er mir mit 50-60 km/h ins Gesicht blies. Das ganze gewürzt mit Steigungsprozenten war dann eine ganz schöne Herausforderung.

Wieder fielen mir die Schilder am Wegesrand auf, auf denen vor Baboons gewarnt wird. Man solle die Türen schließen und die Fenster hochkurbeln. Wie das auf einem Rennrad geht, habe ich nicht verstanden. Heute war es dann soweit: Ein Lieferwagen hatte einen großen Block mit Speiseeis oder Quark mitten auf der Küstenstraße verloren, über den sich eine ganze Familie von Baboons direkt vor meinem Rad hermachten. Gerne hätte ich das Treiben fotografiert, aber die Warnschilder hinterließen einen bitteren Beigeschmack, der mich weiterfahren ließ.

Am Wendepunkt ging es dann leicht bergab und der starke Gegenwind blies nun von hinten. Welch Freude! Nun konnte ich mit über 40 km/h die Straße entlang brettern und wieder die Sonne genießen. Kurz vor dem Cape Point zog der Himmel nämlich stark zu und es sah fast nach Regen aus. Gemischt mit dem starken Wind ein unheimliches Szenario.

An den Misty Cliffs, einem meiner Lieblings-Orte auf der Tour machte ich kurz Rast, aß einen Riegel und beobachtete die Kite-Surfer, die mit den Wellen spielten. Jetzt war es nicht mehr weit zu meinem Obstladen in Imhofs Gift. Dort wurde wie schon am Dienstag erneut Rast gemacht, eine Banane gekauft und die Flaschen für das letzte große Kino, dem Chapmans Peak, gefüllt.

Dieser wurde auch wieder mit viel Freude befahren und mit Höchstgeschwindigkeit hinunter nach Camps Bay gebretter, bevor der letzte Anstieg nach Llandundo auf mich wartete.

Zufrieden kam ich nach knapp 110 km und 1.300 Höhenmetern in Llandundo an. Eine schöne letzte Tour, leider alleine, was dem Spass aber keinen Abbruch getan hat.

Llandundo -> Kap der guten Hoffnung

Lesezeit: 3 Minuten

oder „Ab in den Süden“


Die Tour wurde schon am Sonntag nach dem Race geplant. Es sollte mit dem Renner zum Kap der guten Hoffnung gehen. Dieser rund 55 km lange Weg dort runter führt uns auf weiten Teilen genau die Strecke entlang, die wir auch beim Rennen am Sonntag in die andere Richtung befahren haben.

Die Radler-Truppe war recht dezimiert, denn Christian fiel wegen seines lädierten Armes aus, Holger und Werner hatten keine Lust auf Radeln und Michael hatte sich eine Erkältung eingefangen. Zum Glück war Steffen noch motiviert, das Ding zu treten, sonst hätte ich alleine aufbrechen müssen.

Um kurz nach 8 machten wir uns auf den Weg in Richtung Hout Bay und dann zum Chapman’s Peak, einem der vielen Highlight der Strecke runter zum Kap. Oben nahmen wir uns Zeit für ein Erinnerungsfoto und genossen den genialen Ausblick hinunter nach Hout Bay. Dafür war beim Rennen ja keine Zeit. Von Fish Hoek fuhren wir RIchtung Misty Cliffs, eine genial Küstenstraße die fast immer in leichten Sprühnebel gehüllt ist.

Steffen und ich hatten extrem zu ackern, denn es herrschte starker Wind aus Süd. Also von genau da her wo wir hin wollten. Gepaart mit Steigungen kann das schnell demotivierend sein. Zum Glück war ich nicht allein und gemeinsam ließ es sich besser gegen den Wind fluchen.

Etwa 12 km vor dem Kap mussten wir eine Schranke passieren und pro Person 80 Rand (ca. 8 €) Eintritt in den Nationalpark bezahlen. Auch Radfahrer waren von dieser Gebühr nicht ausgenommen. Weiter ging es recht wellig auf den letzten Kilometern zum Kap. Wir fragten uns ob die Mitreisenden mit dem Auto, die eineinhalb Stunden nach uns aufgebrochen waren schon am Treffpunkt, dem Ende der Straße, auf uns warten würden. Plötzlich wurden wir von einem weißen NIssan-Mietwagen hupend überholt – perfektes Timing, der Rest der Mannschaft war fast zeitgleich mit uns am südlichsten Punkt Afrikas.

Dort wurden die Schuhe gewechselt, und unsere beiden Räder angeschlossen um einen kleinen Fussmarsch über die Klippen zum Kap der Guten Hoffnung zu unternehmen. Schon irgendwie merkwürdig mit Radklamotten und Laufschuhen hiken zu gehen.

Nach der Rückkehr zum Auto wurden noch die Flaschen gefüllt und Steffen und ich traten die Rückfahrt an. Nun half uns zum Glück der Rückenwind über die ersten Kilometer.

Wir wählten einen anderen Weg zurück über Simon’s Town, da es dort Pinguine zu bestaunen gab. Weitere 40 Rand wurden fällig um diese in Augenschein nehmen zu dürfen. Über die Bellevue-Road, welche ihrem Namen wirklich alle Ehre machte, ging es weiter. Immer schön entlang der Küste. Nun mussten wir aber links abbiegen um hoch zur Bay-View-Village zu gelangen. Steffen wollte aber keine Berge mehr sehen und verabschiedete sich. Sein Plan war mit einem Taxi zurück nach Llandundo gebracht zu werden.

So musste ich die Heimreise leider alleine antreten, der Weg führte wieder über Misty Cliff nach Fishhook. Leider waren schon seit einer ganzen Weile meine Getränkeflaschen leer und ich freute mich über den tollen Obst- und Gemüseladen, der neben Wasser und Powerade auch noch eine leckere Banane für mich als Wegzehrung übrig hatte.

Frisch gestärkt konnte so der Chapman’s Peak, erneut in Angriff genommen werden. Nun fühlte ich mich schon fast wieder zurück in Llandundo, obwohl noch zig Höhenmeter zu bewältigen waren. Die Fahrt hinauf war wieder ein Traum: Diesmal auf der linken Seite dem Ozean und den tiefen Klippen zugewandt. Atemberaubend!

Zufrieden erreichte ich nach 128 km und 1.747 Höhenmetern wieder unsere HomeBase in Llandundo. Das es so anstrengend werden würde hatte ich vorher nicht geahnt …