Kuba 2016 – Tag 3: Havanna Rad-Tour

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oder »endlich mit Rad«


Heute war es endlich soweit: Wir bekamen unsere Drahtesel übergeben, die uns die nächsten 11 Tage als Haupt-Fortbewegungsmittel dienen werden. Solide Rahmentechnik und pannensicherer Mäntel »Made in Germany«. Dazu eine gut abgestimmte Schaltung eines japanischen Herstellers und perfekt war das spurtreue Tourenrad.

Dieses wurde in der Mittagssonne auch gleich mit den mitgebrachten SPD-Klick-Pedalen und den Garmin-Sensoren ausgestattet und schon konnte es auf die erste Entdeckungsausfahrt im Großstadt-Dschungel gehen.

Wir fuhren zu dem »Plaza de la Revolution«, an dem Fidel in der Vergangenheit viele seiner stundenlange Reden hielt. Nicht ohne von einem wachhabenden Militär per Trillerpfeife ermahnt zu werden, hier doch das Rad lieber zu schieben.

Danach ging es entlang der Küste nach Westen, nach Miramar, dem historischen Villen-Viertel der Millionenstadt. Der Glanz der vergangenen Tage war leider ab und neben einigen recht adretten Botschaftsgebäuden gab es nur recht einfältige Hotels in Form architektonisch wenig ansprechenden Betonklötzen zu bestaunen, die sicher vor 40 Jahren viele Touristen aus dem sozialistischen Ausland angelockt hatten; heute aber als einfache Mietskasernen fungieren oder komplett leer standen. Mit Meerblick.

Kurz vor unserem Hotel stockte uns allen noch einmal der Atem, denn auf der durch Meerwasser und Algen extrem glitschigen Uferstraße stürzte Claudia. Maria bremste und beim zu Fuß zu Hilfe eilen, stürzte sie so schwer, dass Sie kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Marietta und eine zur Hilfe gerufenen Krankenschwester übernahmen die Erstversorgung. Zum Glück nur eine Kreislaufschwäche. Trotzdem sendeten wir Maria lieber mit dem Taxi die letzten Kilometer zurück in unser Hotel Vedado.

Den Rest des Abends verbrachten wir mit einem tollen Abendessen mit Langusten und Dosenbier. Danach ging es noch in eine sehr traditionelle Bar zu einem Absacker mit Mochito und Rum-on-The-Rocks. Zu viel, denn der folgende Tag sollte es in sich haben.

Kuba 2016 – Tag 2

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oder »Jetzt läuft das Touristen-Kultur-Programm«

Heute stand touristisches Programm im Vordergrund. Daniel, unser deutscher Guide, zeigte uns nicht nur das neue Havanna mit dem von Al Capone, sehr imposant  erbauten Hotel Imperial, sondern auch das historische Havanna mit dem Barcardi Haus und den zahllosen alten Steinen.

Es gab viel zu Entdecken und viele spannende Details dieser faszinierenden Hauptstadt wurde entdeckt. Der Charm der Historie gepaart mit sehr wenig Modernem ist atemberaubend.

Oft brauchte es kaum Fantasie, sich vorzustellen, wie die Menschen hier vor 50 Jahren gelebt haben. Nur die sehr vereinzelt anzutreffenden Plätze an denen es öffentliches, kostenpflichtiges WLAN gab, »beamte« uns wieder ins 21. Jahrhundert zurück.

Egal ob Jung oder Alt, alle sitzen vor ihren Smartphones oder Laptops um ein Skype-Gespräch zu führen oder facebook zu checken.

Kuba 2016 – Anreise

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oder »In freudiger Erwartung«

Nun war es endlich soweit und es ging auf meine erste echte Fernreise mit dem Rad. Die Vorbereitungen fielen eher dürftig aus. Außer der notorischen Packliste wurde keine Reiseliteratur im Vorfeld gewälzt. Meine Karibik-Erfahrung bestand aus zwei vorherigen Aufenthalten auf Jamaica und Antigua.

Der gebuchte Nachflug brachte und mit leichter Verspätung nach Moskau, von wo es nach Schlafbier aus dem TGIF’s auf den 13 Stunden-Flug nach Havanna ging. Dieser verlief ohne erwähnenswerte Zwischenfälle, wofür die russischen Stewardessen sorgten, die garantiert alle eine militärische Ausbildung genossen haben, bevor sie uns sicher über denn Atlantik geleiteten.

Auf dem Airport wurde sofort der deutsche und russische Winter abgeschüttelt, ein wenig Geld in die lokale Währung CUK gewechselt und mit mehreren Taxen in unser Hotel gefahren.

Mein erster Eindruck war durchweg positiv: Trotz, oder vielleicht auch wegen vorhandener Mangelwirtschaft, kein Müll auf den Straßen. Die Straßen ungewöhnlich breit und relativ wenig Verkehr. Allerdings sind alle motorisierten Fahrzeuge extrem laut und stoßen Unmengen an Schadstoffen aus.

Das 5-Sterne-Hotel war relativ verwohnt und recht einfach. Aber die Matratze war hart und warmes Wasser kam aus der Dusche, mehr brauche ich auf Radreisen ja nicht. Ungeziefer wurde auch erst einmal keins gesichtet.

Nach dem Abendessen, in einem privaten Restaurant mit Lobster, Fisch und Cuba-Libre beschlossen Herbert und ich noch die Uferpromenade bei Nacht zu besuchen. Das »Malećon« ist die Warschauer-Brücke von Havanna: hier trifft sich die Jugend und flaniert, lacht und trinkt Rum aus kleinen weißen Tetrapacks.

Auffallend war, dass wenig Musik lief und so gut wie niemand auf sein Smartphone starrte. Sicher in Ermangelung entsprechender Technologie und Mobilfunknetz.

Nach einem Absacker und Kennenlernen von lokalen Schönheiten, ging es vor Mitternacht nach Hause. Bettschwere war nach mehr als 60 Stunden auf den Beinen definitiv gegeben.

Posen