Kuba 2016 – Tag 4: Havanna – Matanzas

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oder »Heute mal richtig anabschwitzen«


Erst einmal musste der Tunnel nach Westen aus Havanna passiert werden. Für diesen galt ein stricktes Fahrrad-Verbot. Deshalb mussten die Räder in den Bus verladen werden um dann etwa 15 Minuten aus Havanna raus zu fahren. Auf einem großen Parkplatz hielten wir und montierten unsere Räder und luden die Strecken auf unsere Garmins.

Die Strategie war, nicht im all zu großen Rudel unterwegs zu sein, um flexibler auf individuelle Pausen-Wünsche reagieren zu können. Geplant getan. Zu Herbert und mir gesellten sich noch Mandy, Johannes, Maria und Marietta. Wie sich später herausstellte ein klasse Mixed-Team das ausgezeichnet harmonierte.

Der Weg führte uns auf einer zweispurigen Bundesstraße nach Osten. Zu Glück war nicht viel Verkehr denn wirklich einladend zum Radeln war die Schnell-Straße nicht. Hinzu kam ein permanenter Gegenwind und sängende Hitze die meinem unfitten Körper ganz schön zu schaffen machte. Zum Glück hatten wir Herbert und Johannes, die fleißig führten und so den Wind ein wenig erträglicher machten.

Bis zur Pause nach 55 km ging es landschaftlich eigentlich recht langweilig zu. Die am Wegesrand gebauten Gasturbinenkraftwerke boten mit ihren lauten Turbinen ein wenig Abwechslung. An sonsten sehnte ich mich nach Schatten und kalter Cola.

Die gab es dann auch und wir konnten gestärkt weiter fahre. In die offizielle Strecke hatte ich noch eine kleine Nase eingebaut, die uns eine herrliche, sehr verkehrsarme Küstenstraße entlang führte. Nach etwa 5 km, vorbei an riesig brachliegenden Campingplätzen, hätte der Weg wieder auf die zweispurige Hauptstraße geführt.

Ich fragte die Bande ob sie Lust auf einen »experimentellen Sektor« hätten und alle wollten. Zu schön war die Fahrt entlang der Küste.

Genau hatte ich mir den Streckenverlauf allerdings nicht angesehen, denn dann hätte ich bemerkt dass der Weg in einem Wanderweg über einen steilen Hügel endet. Was tun? Wir entschieden uns, dass große Abenteuer zu wagen und die Sportart nach Radwandern zu ändern. Zuversichtlich waren wir, da unsere OpenStreetMap definitiv einen »Weg« über den Berg zeigte, obwohl dieser vor uns oft sehr schwer auszumachen war. Abenteuer pur! Das ein ums andere Mal fragte ich mich schon, wo und wie dieser zweistündige Exkurs enden sollte, aber alle hatten Spaß und das war die Hauptsache. Oben angekommen ging es dann nicht mehr schiebend, sondern im feisten DownHill-Tempo über Stock und Stein zurück zur Hauptstraße, die wir fast schadlfrei – nur mit Kratzern an Armen und Beinen -erreichten.

Ab hier hatten wir noch gut 40 km vor uns, die durch die vielen Wellen doch noch mal recht kräftezehrend wurden.

Matanzas wurde recht grau erreicht und der erste Supermarkt wurde angesteuert um uns mit Limo, Cola und Wasser zu versorgen, bevor es in unser Hostel-Azul ging, dass unsere Herberge für die Nacht werden sollte.

Nachtleben hatte Matanzas leider nicht wirklich zu bieten, denn außer einer Partie Schach im lokalen Schachklub, zwei Dosen Bier im Hotel Imperial und einer Latino-Hip-Hop-Tanzeinlagen der lokalen Dorfjugend gab es nichts zum versacken und länger Aufbleiben als nötig. Schade, aber morgen war ja auch noch ein Tag.

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