1. Etappe WfF Europa Radtour 2015

Das gesamte FahrerInnen Feld
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Stuttgart – Freudenstadt


Im vergangenen grauen Herbst in Berlin kam die Überlegung auf, eine Etappenfahrt im kommenden Sommer zu fahren. Viel hatte ich von den Sommertouren des WfF gehört und so entschloss ich mich, die Sommer-Alpentour einfach zu buchen.Urlaub eingereicht und abgehackt. Je näher der Termin rückte um so banger wurde mir, denn mein Trainingsstand in diesem Jahr ist alles andere als »ausreichend« zu bezeichnen. Und es sollte ja über die Alpen gehen. Der Streckenplaner Dirk ist auch nicht für Luschen-Touren bekannt und so begann das grosse Zittern. Sollte ich die Reise vielleicht sogar absagen? Gebucht war alles und so entschloss ich mich, mich ins Vergnügen zu stürzen. Kein schlechter Plan, wie sich später herausstellte. Aber erstmal zurück zur Stunde Null:

Der Flug von Berlin nach Stuttgart verlief planmäßig und auch die Räder waren am Hauptbahnhof schnell entladen. Die Sonne schien und die große Gruppe hatte richtig Lust aufs Radfahren.

Um allerdings den Flow genießen zu können musste erst einmal die Schwaben-Metropole hinter uns gelassen werden, was sich komplexer gestaltete als geplant.

Zum Einen bremste uns eine Reifenpannen unserer ukrainischen Mitfahrer aus, zum Anderen war die Strava-Heatmap welche Dirk wohl zur Routenplanung verwendet hatte so optimiert, dass es die große Meute durch die Fußgängerzone schicken wollte, was ja gar nicht ging.

Nach einer recht steilen Rampe musste dann eine Kraftfahrstrasse genutzt werden um dem geplanten Track zu folgen. Eine nicht enden wollende Diskussion stellte sich ein, die Julia und Isabell mit einem Umweg beendeten. Der Rest der Bande fuhr die Kraftfahrstrasse. Auf dem heissen Asphalt wurden wir sogar von der Rennleitung überholte, die sich aber nicht an den vielen Radlern störte.
Danach ging es wellig weiter und ich verlor schnell die Gruppe. Die Sonne brannte und der Wunsch nach Kuchen Stelle sich ein. Den Wunsch erfüllte ich mir mit einer Fruchtquarkschnitte vom lokalen Bäcker. Hätte ich mal gewartet, denn keine 20 Minuten nach meinem schnellen Boxenstop saßen die Ausreisser bei Kaffee & Kuchen am Wegesrand. Also nochmal ne Pause eingelegt.
Der Kuchen wurde nicht komplett vertilgt, denn in rund 20 Kilometern sollte es schon wieder Buffet geben. Nicht schon am ersten Tag Fress-Orgien veranstalten, denn es sollte ja noch hügeliger werden, und da zählt bekanntlich jedes Gramm.
Obwohl ich die lange Strecke auf meinen Garmin geladen hatte entschloss ich mich die »kurze« Strecke mit 100 km zu fahren. Der wenige Schlaf der Nacht zuvor und die Hitze machten mir doch arg zu schaffen. So wurde Freudenstadt nach einem knackigen Schlussanstieg erreicht und in der Jugendherberge eingecheckt.
Nachdem die Radkleidung im Handwaschbecken gewaschen war und die diversen elektronischen Geräte mit Ladestrom versorgt waren, gab es ein Radler und Abendessen.
Dann war auch schon für mich Feierabend und ich verkroch mich um 20:30 Uhr in die Koje und schlief sofort ein.

Pankow- > Usedom 2015

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oder »Von der Großstadt an die Küste«


Ein gefühlte Ewigkeit bin ich schon nicht mehr bei einem Tagesausflug an die Ostsee gefahren. In 2014 ist dieses herrliche Unternehmen ganz ausgefallen. So war ich sofort am Grübeln, als Alexander diese Tour anbot.

Das allgemeine Interesse an der Tour war jedoch zuerst relativ verhalten. Auch ich war nicht sofort Feuer & Flamme, so hatte ich doch ernsthafte Bedenke, ob mein desolater Fitnessstand ein solches, doch recht ambitionierte Vorhaben, zulassen würde.

Einfach machen, entschied ich dann kurzfristig. Die Schlaf war unruhig und ich war schon weit vor meiner geplanten Aufstehzeit von 5 Uhr wach. Um 5:48 Uhr sass ich auf meinem Renner, denn ich hatte noch die 13 km lange Anreise zum Treffpunkt in Pankow zu absolvieren.

Vor der Tür merkte ich sofort, welch herrlicher Tag das heute werden würde: Die Sonne schien bereits und das Thermometer zeigte fast 20°C. Das um die Uhrzeit! Der Sommer war in Berlin angekommen! Das Pedallieren fiel leicht und mein breites Grinsen wollte nicht aus dem Gesicht weichen.

Nach kurzer Tourenbesprechung von Alexander ging es um 6:35 Uhr dann endlich auf die Strecke nach Usedom. Oranienburg konnte heute ausgelassen werden und es wurde schnurstracks nach Norden geradelt.

Das breite Grinsen war noch nicht gewichen, denn es rollte und rollte. Leichter Schiebewind nach Norden und Sonnenschein: Besser kann ein Tag auf dem Rad kaum beginnen. Auch war die Bande recht gut strukturiert und die Wechsel klappten sehr gut.

In der Schorfheide hinter Liebenwalde wurde es dann gewohnt zäher. Hügel und Wellen stellten sich uns in den Weg. Alles bekannt aber trotzdem immer wieder herausfordernd. Lychen und Feldberg wurden passiert. Nun sehnte ich mich nach dem Edeka in Wolldegk.

Dort angekommen gab es Milchreis und Frischeiwaffeln. Ich fühlte mich kraftlos. Die Beine waren leer. Nicht gut, denn erstmal lagen noch rund 49 km nach Anklam vor uns und der Wind blies nun von der Seite. Ich musste beissen.

Aber auch dieser Sektor wurde passiert und Anklam wurde erreicht. Dort wurden die Rückfahrtickets gekauft und noch einmal die Flaschen gefüllt, bevor es auf die Insel ging. Erst den Radweg durch den Wald, dann die Strasse. Trotzdem wir flott und kompakt fuhren wurden wir ständig von PKW-Fahrern geschnitten und es wurde oft gehupt. Unnötig, gefährlich und komplett überflüssig.

Aber auch dieser Sektor wurde durchfahren. Nun noch den Ortsschildsprint Ückeritz und dann war es schon geschafft. Wer sich das Ortsschild heute holte, wird nicht verraten.

Nach einem herrlich erfrischenden Bad in der kalten Ostsee wurde Fisch und reichlich Radler bestellt. Geklönt und gelacht, bevor wir zu unserem Zug aufbrechen mussten, der wieder viel zu lange zurück in die Hauptstadt unterwegs war.

Und wieder geht ein perfekter Tag auf dem Rennrad zu Ende. Zurück in der HomeBase fühlt es sich an, als wäre ich in den Urlaub gefahren gewesen. Alles richtig gemacht.

Auf Friedensfahrt–Kurs 2015 – Ein Résumé

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Nachdem ich im letzten Jahr die ITF ausgelassen hatte, war es in diesem Jahr meine fünfte Teilnahme. Vor dem Start in Elsterwerda wusste ich, was mich in den nächsten fünf Tage erwarten würde: Radfahren, Radfahren und noch ein bisschen Radfahren. Um das Dazwischen wollte sich, wie schon in den Jahren zuvor, Peter Scheunemann und seine Frau Christel kümmern.

Was sofort auffiel war, daß die Organisation auf breitere Beine gestellt war. Schon beim Prolog begrüßte uns Tom Bialowons von wff, der die Streckenplanung in Eigenregie in die Hand genommen hatte. Und das war gut so, denn es konnte auf eine erprobte Streckenführung zurück gegriffen werden, die er als Strecken-Gourmet erprobt hatte. Die Strecken müssen ja nicht jedes Jahr neu erfunden werden! Auch bei der Quartierfindung und den Buffets bzw. Verpflegungspunkten erhielt Peter tatkräftige Unterstützung. Zum Einen durch die Familien der Thüringer Bergziegen zum anderen durch viele freundliche Helfer, die sich um den reibungslosen Gepäcktransport, die Zimmerfindung und die Aufteilung dieser im Hintergrund kümmerten.

In diesem Jahr merkte ich, dass ich wirklich nur Radfahren brauchte. Klar, hier und da mal zur Hand gehen, bei Gepäckverladen helfen oder geduldig auf den Zimmerschlüssel warten. Mehr war nicht zu tun, außer Rad zu fahren.

Auch klappte es mit der Ankunft der unterschiedlichen Leistungsgruppen in diesem Jahr erstaunlich harmonisch. Das lag sicher auch daran, dass die verschiedenen Streckenlängen so geplant waren, dass sie immer wieder zusammen führten und so eine relativ zeitgleiche Buffet-Zeit ermöglichte. Niemand erreichte erst nach Einbruch der Dunkelheit das Nachtquartier.

Das tolle Wetter hat natürlich auch noch zu einem perfekten Gelingen beigetragen. Keine einzigen Regentropfen haben wir in den fünf Tagen abbekommen. Das gab es selten bei dieser Veranstaltung.

Diese ITF war eigentlich perfekt organisiert, ich freue mich sehr auf 2016! Aber wie soll das noch besser werden?