34. Vattenfall Berliner Halbmarathon

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oder »Laufen mit einer Mission«


Schon vor gut sechs Monaten hatten Papa und ich uns zum 34. Vattenfall Berliner Halbmarathon angemeldet. Zum Einen um gut motiviert über den Winter zu kommen, zum Anderen um mal wieder gemeinsam an einer schönen Laufveranstaltung teil zu nehmen.

Während unserer vielen gemeinsamen Trainings schmiedeten wir Plänen und nahmen uns Finisher-Zeiten vor, die wir erreicht wollten. Dann begannen bei Papa die Knieschmerzen und es zeichnete sich ab, dass wir nicht gemeinsam laufen würden können.

Sehr schade. Es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben und mich allein für Laufrunden zu motivieren. Am letzten Samstag dann, meinem letzten längeren Lauf, die Ernüchterung: Unter zwei Stunden wird das bei der Trainings-Pace nichts werden. Die Motivation für heute war im Keller.

Da war ich noch ausgeruht frisch und entspanntNach einer Woche Trainingspause und fast keinem Alkohol brachte mich Papa und Mama heute Morgen mit dem Benz zum Start. Welch Luxus! Die Beine fühlten sich gut an und das Wetter war auch herrlich warm. Obwohl es zum Start noch bescheidene 9°C waren, merkte ich dass ich eigentlich auch Kurz/Kurz hätte laufen können. Die Sonnen erwärmte die schwarzen Laufklamotten recht ordentlich.

Dann der Start mit der zweiten Welle. Die Blöcke A,B und C waren schon unterwegs. Alles lief sehr gesittet ab und niemand drängelte oder stand den Nachbarläufern auf den Füssen. So ging es auch auf die Strecke nach Westen: Immer genügend Platz um mich rum, um den Motor erstmal warm zu kriegen. Keine Speeder, aber auch keine Schnarchnasen, die den falschen Block gebucht hatten. Sehr sehr geil gut.

Der Motor erwärmte recht flott und schon hinter der Siegessäule, nach noch nicht einmal vier gelaufenen Kilometern, floss der Schweiss in strömen. Der Blick auf meinen fixierten Virtuellen Partner auf meiner Laufuhr zeigte mir, dass ich gut im Tempo war. Ich hätte ein wenig rausnehmen können, aber in einem Wettkamp fällt mir dies immer sehr schwer, da das Feld um einen herum immer in Bewegung ist. Das heisst, man wird überholt und überholt auch ständig. Von daher ist es sehr schwer, sein Tempo ohne elektronische Hilfsmittel und/oder einem guten Körpergefühl richtig einzuschätzen.

Downtown-City-West bei Kilometer 10 merkte ich, dass ich auf dem richtigen Weg war: Nach gut 52 Minuten passierte ich diesen Check-Point und wusste, dass wenn ich ungefähr so weiter laufen würde, die 2-Stunden-Marke zu knacken wäre. Wenige Meter weiter klatsche mich die wundervolle Ari ab und es konnte auf den KuDamm gehen.

Nun lief ich wie in Trance. Sicher auch durch die Musik auf den Ohren, nahm ich die Umwelt nicht mehr richtig wahr. Die Zuschauer, die Musikanten – alles war eine weit entfernte Kulisse die sich weder positiv noch negativ auf meinen Lauf auswirkte.

Ich suchte mir immer wieder Hasen Häschen denen ich folgen konnte um nicht selber Tempo machen zu müssen und wurde so zu km 17 getragen wo ich mich schon riesig auf meine beiden Supporter Freunde Yvonne und Ralph freute, die mich mit Gels versorgten und Fotos schossen.

Mit der Stärkung ging es auf die letzten 4 Kilometer, die dann doch sehr hart wurden. Zum Glück überraschte mich noch Venko 2 Kilometer vor dem Ziel und lief ein paar Meter auf der Leipziger Strasse neben mir her. Ganz grosse Motivation, ja nicht die Pace zu reduzieren und das Ding so durchzuziehen.

Dann kam der Alex immer näher und ich wusste, dass es nach einer scharfen Rechtskurve geschafft sein würde. Ziellinie 1:53:52h netto geht in Ordnung. Unter zwei Stunden war mein Ziel, welches erreicht wurde.

Muss ich erwähnen, dass das kalte Erdinger Alkoholfrei in der Zielgasse heute besonders gut geschmeckt hat?

Sehr anstrengender Lauf aber für mich grosser Sport. Morgen dann mehr von der Insel.

On the run bei km 17 Danke Ralph für den SnapShot

Mein Sportjahr 2013 – Eine Retrospektive

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10000Nun hat es ja schon fast Tradition, dass ich hier meine sportlichen Jahresrückblicke abliefere. In 2011 und 2012 war es zumindest der Fall und so möchte ich das Jahr 2013 auch in dieser Hinsicht rekapitulieren.

Auch in diesem Jahr gab es wieder unzählige Highlights und Strecken und Wege die ich zuvor noch nie befahren und gelaufen bin. Es gab Herausforderungen die mich nahe an meine Grenzen gebracht haben und die mir das breiteste aller möglichen Grinsen aufs Gesicht gezaubert haben.

Ich durfte so unbeschreiblich atemberaubende Natur mit dem Rennrad erleben, dass mir Gänsehaut auf die Arme und kalten Schauer den Rücken produziert hat.

Es gab aber auch viele fragende Momente in diesem Jahr. Bisher bin ich immer gefahren, frei nach dem Motto „So lange ich fahre, ist es egal wohin“. Einfach Fahren, Hauptsache Bewegung und mich selber fordern und finden.

Das ist in diesem Jahr anders geworden. Aus welchen Gründen auch immer stellte ich mir sehr oft fast immer die Sinnfrage und überlegte, was das alles soll und wo dies alles wohl hinführen wird. Auch schien es mir, als sei mir der Gemeinsinn abhanden gekommen. Das gemeinsame grosse Ziel war nicht mehr da, sondern nur noch das, wer ist als erster am -Ortsschild, -am Ziel oder -oben.

Vielleicht ist mir dies auch einfach bewusster geworden, weil ich vorne nicht mehr so oft mitspielte. Weil meine Leistung einfach nachgelassen hat. Durch meine berufliche Situation kann ich nicht mehr die Umfänge trainieren, die ich in den vergangenen Jahren abreißen konnte. Ich war einfach zu platt oder die Sinnfrage stellte sich mir in den Weg. Älter wurde ich wohl auch.

Sicher liegt es auch daran, dass ich jede Runde zum x-ten mal gefahren und gelaufen bin. Eine gewisse Langeweile und Monotonie stellte sich ein. Hinzu kommen die immer selben Themen beim Kaffee und Kuchen. Campa oder Shimano. Alu oder Carbon. 10-fach oder 11-fach. Wattmesser an der Kurbel oder in den Pedalen. TransAlp oder doch lieber Ötztaler.

Wenn ich das Geleistete und Erlebte aber in die Waagschale werfe, dann sehe ich schon, dass da eine Menge drin ist, von dem ich zehren kann und das mich, nicht nur sportlich, weiter gebracht hat.

Einige kleine To-Dos habe ich mir auch für 2014 wieder vorgenommen. Mal sehen ob ich zum Ende 2013 den Sinn des Ganzen gefunden habe?!

Elite-Verpfleger beim 40. Berlin Marathon 2013

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oder »(K)ein Job wie jeder Andere«


Wie auch schon im Vorjahr hatte ich heute wieder die Ehre, die Elite-Läufer des 40. Berlin Marathon 2013 verpflegen zu dürfen.

Mit einiger Routine traf sich das eingespielte Team um Klaus-Henning an der Siegessäule um die Adidas-Helfer-Shirts und Freie-Fahrt-Lenker-Schilder in Empfang zu nehmen. Die 6°C ließen einige Helfer zittern. Ob bei diesen Temperaturen ein neuer Weltrekord möglich sein würde? Die Elite-Läufer/innen wurden nun schnell unter den Helfern verteilt und dann ging es schon, vorbei an Schloss Bellevue, zur Turmstrasse, wo unser erster Verpflegungspunkt bei km5 auf uns wartete.

Elite VerpflegungHeute hatte ich Veronica Pohl als Elite-Läuferin zu Verpflegen. Nicht nur wegen der Übung aus den Vorjahren eine leichte Aufgabe, auch war Veronica durch ihre auffällig rote Laufkleidung leicht zu erkennen und schon nach dem ersten Kontakt in Moabit fand sie immer wieder zu mir zurück und ich konnte ihr an fast allen Station sicher ihr Getränk reichen.

Fast alle, denn am Hohenzollerndamm wäre es fast passiert, Veronica trug auf einmal Handschuhe, die die Übergabe erschwerten und die Flasche entglitt ihr beinahe. Ansonsten hatte ich keine Mühe, sie immer an den entsprechenden Verpflegungspunkten auszumachen und ihr sicher ihr Getränk zu überreichen. Mission erfüllt und auch ein neuer Weltrekord sprang für den Gewinner aus Kenia, Wilson Kipsang heraus! Herzlichen Glückwunsch! Bis nächstes Jahr zum 41. Berlin Marathon!

Elite Verpfleger in der Turmstrasse