Trebbin-Runde

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Pfingstmontag – what to do?«

[gcmap act=“92131182″ class=“alignright“]Heute erwachte ich ein wenig unentschlossen, denn Rennrad war ich ja eigentlich die letzten beiden Tag genug gefahren. Allerdings lachte draußen die Sonne und wirklich kreative-alternativ-Feiertags-Freizeitplanung hatte ich auch nicht in petto. Also Internet nach Touren gecheckt. Mike bot eine an, aber wieder in den Norden raus wollte ich nicht. Und die Tour nach Süden war mir zu spät (11.30 Uhr) und eigentlich wäre doch auch alleine Fahren mal wieder ganz nett.

So einfach kann das dann sein, denn ich lud mir einfach diese 11.30-Uhr-Strecke aufs Garmin. Einige Passagen davon kannte ich, andere nicht. Die ideale Abwechslung zu den bekannten Wegen, die ich sonst immer fahre.

Zwei Tests wollte ich auch absolvieren: Einen technischen und einen physischen: Schauen ob mein Garmin Edge 800 bei geladenen TCX-Files inklusive Höhenprofil auch Abbiegehinweise gibt -> Yes, he can! und ob ich den Willy von beiden Seiten gut hochkomme. Ein Test für das Team-Zeitfahren an Fronleichnam. -> Yes, he can as well!

Also beide Tests erfolgreich absolviert und so konnte ich eigentlich eine Genießertour starten, wäre da nicht der Virtuelle Partner gewesen, der mich ständig daran erinnerte nicht zu trödeln. Eine Ø-Geschwindikeit lässt sich nämlich auch noch in dem TCX-File verwurschten. Sehr praktisch für Strecken die ich noch nicht gefahren bin.

Riegel- und Foto-Pausen müssen aber trotzdem sein, gerade wenn ich alleine fahre kann ich ja die Ungezwungenheit genießen, anzuhalten wenn immer ich es für nötig halte und mich keiner Gruppe fügen zu müssen. Auch deshalb wollte ich heute mal wieder alleine fahren.

Leider haben unbekannte Strecken auch den Nachteil, das man nicht weiss, wo die nächste Tankstelle ist bzw. wo eine Möglichkeit zum Flaschen füllen besteht. Die beiden Flaschen waren wegen der Wärme schneller leergesoffentrunken als gedacht und so musste ich fast eine Stunde auf dem trockenen Radeln. Auch mal eine interessante Erfahrung. Ich war überrascht wie gut das doch funktionierte und wie abhängig man sich doch so von seinen vollen Getränke-Flaschen am Rahmen macht.

Die Strecke war klasse geplant und es gab nur ein kurzes Stück schlechte Wegstrecke dafür aber viele Kilometer auf sehr verkehrsarmem glatten Asphalt.

Fazit: Eine klasse Runde alleine. Freue mich das ich mich aufgerafft habe, heute auch wieder meinen Renner bei diesem herrlichen Wetter zu bewegen.

South Africa Cape Argus Pick N’ Pay 2011

Lesezeit: 6 Minuten

oder »Another day in paradise«


Nach einer kurzen Nacht klingelte der Wecker um 4:40 Uhr. Alles war bereits am Vorabend arrangiert: Die Radkleidung, die Füllung für die Trikottaschen und Getränkeflaschen, Radschuhe, Garmin, Kaffeemaschine und eingeweichtes Müsli standen bereit.

Nach dem notorischen Gruppenfoto starteten wir um 5:45 Uhr in die Dunkelheit auf die 18 km lange Fahrt nach Cape Town zum Start des Rennens. Gut das ich meine Fenix Lampe eingepackt hatte, die die Straße für uns hell erleuchtete.

Wir erreichten pünktlich Cap Town und hatte noch genügend Zeit die Dixi-Toiletten aufzusuchen, bevor es gemeinsam in unseren Startblock ging. Die Stimmung war heiter und ausgelassen, von der üblichen Vor-Rennnervosität war wenig zu spüren. Die Veranstaltung glich eher einem riesen Volksfest, als einem verbissenen Radrennen und viele bunt und auffällig gekleidete Rennfahrer wurden gesichtet. Kuriose Räder wie BMX, Einrad und auch (Renn)Tandems waren am Start.

Die Minuten bis zu unserem Start um 7:54 vergingen recht schnell. Wir wurden sogar 3 Minuten zu früh auf die Strecke geschickt. Unsere Taktik ging so: Steffen, Holger und Michael wollten das Ding zusammen fahren und Christian und ich bildeten ein Team. Damit waren die unterschiedlichen Leistungsklassen perfekt definiert.

Kurz nach dem Start ging es gleich auf die breite Schnellstraße M3. Christian machte sofort richtig Druck auf die Pedale und überholte in der rechten Spur, was ja in Südafrika dank Linksverkehr auch die Fastlane ist.

Mir war das erheblich zu schnell und auch mein Garmin wollte nicht so recht. Ständig das Autopause-Weiter-Problem. Leicht genervt rief ich Christian zu, das ich anhalten möchte um das Problem zu lösen, was wir auch auf der nächsten Anhöhe auf dem linken Seitenstreifen taten. Ich versuchte den GSC-10-Sensor und den Speichenmagneten neu zu justieren und rief Christian zu, das wir weiter fahren können. Er setzte sich 10 Meter vor mir in Bewegung und es passierte was nicht passieren sollte: Er drehte sich um und versuchte dabei sich in sein rechtes Pedal einzuklicken. Er verfehlte das Pedal, rutschte mit dem Schuh vorne über, trat in die Speichen seines vorderen Laufrades, welche brache, und machte mit seinem Rad eine Rolle über seinen Lenker.

Ich war geschockt. Nach 2,5 km schon das aus? Ich war sofort bei ihm. Er fluchte und sagte ich solle weiter fahren. Es hatte sich zum Glück nicht ernsthaft verletzt, aber das Laufrad war nicht mehr fahrbereit. Es kamen unmittelbar zwei Helferinnen und so beschloss ich nach kurzem Zögern weiter zu fahren. So ein Mist. Meine Motivation ein schnelles Rennen zu fahren war erst einmal hinüber.

Nach wenigen Minuten passierte ich wieder Michael, Holger und Steffen auf der Strecke und berichtete kurz was passiert war, bevor ich mich alleine auf die weitere Fahrt nach Süden machte. Nun ging die Sonne vollends auf und es waren nur kleine Wolken am Himmel zu sehen. Der Wind blies moderat, meinen Flow hatte ich mitlerweile gefunden und es begann richtig Spass zu machen. Ich zog immer öfter den Fotoapparat heraus und war geflashed von der atemberaubend schönen Landschaft.

Leider gelang es mir nicht eine gute Gruppe zu finden, die sportlich unterwegs war. Immer wieder fuhr ich zwar auf Grüppchen auf, diese waren aber durchweg so langsam, das ich keinen Spass fand, mich dort reinzuhängen. Auch nach dem Passieren fanden sich selten ambitionierte Fahrer die sich bei mir reinhingen und mit Tempoarbeit leisteten. Das enttäuschte mich dann doch ein wenig und ich weiss nicht so recht woran das lag. Vielleicht an dem Block aus dem wir gestartet sind, vielleicht an dem allgemeinen Volksfestcharakter der Veranstaltung. Merkwürdig nur, das jeder Teilnehmer einen kostenlosen Transponder zur Zeitnahme erhielt, was dann ja auch wieder meiner Theorie widersprach. Immer wieder waren auch Zeitnahmematten auf der Strecke.

Hinter Tokat wurde die Schnellstraße verlassen und es ging hoch auf die Küstenstraße Richtung Kalk Bay. Der Blick hinunter nach Muizenberg war atemberaubend. Zum Glück hatte ich die Kamera gerade rechtzeitig für ein Foto in der Hand.

Leider funktionierte mein Garmin, bedingt durch den fehlerhaften GSC-10, bei dem sicher die Batterie den Geist aufgegeben hatte nicht. So konnte keine rennrelevanten Daten ablesen. Keine Durchschnittsgeschwindigkeit, keine Fahrzeit, keine Momentangeschwindigkeit. Nix. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb entdeckte ich nun wieder meine Renn-Attitüde und begann Radler zu passieren. Immer schön rechts vorbei. Wenn ich es dann mal wieder baumeln ließ kam manchmal ein Zug in den ich mich reinhängen konnte, am nächsten Hügel war es damit aber wieder vorbei und ich fuhr dem Gruppetto davon. Schade eigentlich.

Plötzlich war der südlichste Punkt der Runde erreicht und auf den Schildern stand »60 km to go«, was ja nun wirklich keine große Distanz ist und so beschloss ich wieder eine Schippe drauf zu legen. Nun fanden sich zwei junge, gut trainierte Südafrikaner, die Spass daran fanden, sich hinter mir im Wind zu verstecken. Ich hatte einige Schwierigkeiten die beiden bei den kurzen Gesprächen zu verstehen. Ihr Akzent klingt einfach sehr ungewohnt. Ich verstand nur das Tony empty sei und he needs to refill.

So hielten wir an einem der unzähligen Verpflegungposten, kurz vor dem Chapmans Peak und füllten schnell unsere Flaschen bevor es den längsten, schönsten und härtesten Anstieg dieser Runde hinauf ging. Leider verlor ich die Beiden erneut und so blieb mir nur ein Foto meiner kurzzeitigen Weggefährten.

Oben am Chapmans Peak merkte ich das ich meine zweite Getränkeflasche und meine Energie-Pulver-Tüten irgendwo verloren hatte. Das bedeutete auf jeden Fall noch einen Zwangsstopp vor dem Ziel. Erst wollte ich aber noch den Anstieg in Hout Bay nehmen, denn von dort aus ging es fast nur noch bergab zum Ziel.

In Hout Bay erwartete mich ein Volksfest der besonderen Art: Die meisten Zuschauer waren in Pink gekleidet um sich mit mit einer Brustkrebs-Organisation zu identifizieren. Wie auch schon auf den vorherigen Kilometer motivierten die Zuschauen mit lauten Rufen Well done und You are looking great. Das war ganz großes Kino für den Anstieg. Einige schafften das Ding nicht mehr aus eigener Kraft und ließen sich von Kids, die sichtlich Spass an der Sache hatten, den Berg hoch schieben.

Oben angekommen wurden noch schnell die Flasche mit Powerade von zu Popmusik tanzenden Teenagern gefüllt, die ebenfalls sichtlich Freude an ihrem Job hatten. Was für einen wundervolle Vibration!

Mit orangener Powerade und einem breiten Grinsen im Gesicht ging es auf die letzten 16 Kilometer. Ich hatte heute eine dritte Lunge, sicher auch bedingt durch die einwöchige Rennrad-Pause. Das Meer, die Wärme und die Sonne halfen sicher auch.

Als ich nach 3:20 h in die Beach Road in Cape Town einbog waren die Beine dann doch ein wenig schwer und ich war froh, es bald geschafft zu haben. Nach dem klasse Zieleinlauf fuhr ich auf den Bike-Park, wo eine kostenlose eiskalte Coca-Cola-Dose auf mich wartete. Nach einem kurzen Verschnaufen in der Sonne machte ich mich auf zu unserem Treffpunkt, an dem 45 Minuten später auch Steffen und der Rest der Truppe eintraf.

Fazit: Ein ganz großes Radrennen mit atemberaubenden Landschaften. So was habe ich bisher noch nicht gesehen. Wirklich einmalig. Es wird schwer werden, diese Eindrücke auf dem Rennrad in 2011 zu toppen … und das Jahr hat gerade erst begonnen!

P.S. Christian konnte nach einer kleinen Reparatur-Odysee mit 45 minütiger Verspätung das Rennen fortsetzten und zufrieden das Ziel erreichen.

(Zum vergrößern der Fotos auf die Bilder klicken)

R1-Beelitz-Runde

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Erste Ausfahrt 2011«


Für heute waren kalte 0°C aber Sonnenschein und Trockenheit vorhergesagt. Genau das richtige Wetter um meine erste Ausfahrt in 2011 mit meinem neuen Renner zu wagen. Diesen wollte ich ja vor Südafrika in 25 Tagen noch ausgiebig auf der Straße testen.

Die richtige Sattelhöhe war schnell bestimmt und so konnte es mit neuem Renner und neuem Garmin Edge 800 auf Jungfernfahrt gehen. Das Cannondale Caad 9 mit der neuen Ultegra Gruppe und den neuen Mavic Cosmic Elite Felgen fühlte sich gleich auf den ersten Metern hervorragend an: Alles passte, der Vortrieb war grandios und auch die Schaltung verrichtete ihre Arbeit knackig und präzise.

So war es kein Problem pünktlich um 10 Uhr am Auerbachtunnel zu sein. Stefan, Uwe und Zeljo warteten schon, Christoph R. und Jan waren auch pünktlich dort. Um kurz nach 10 ging es los in Richtung Potsdam.

Wir hatten richtig Spass an der gemeinsamen Ausfahrt und ich freute mich sehr über die tolle Gemeinschaft, welche ich auf den vielen einsamen Ergometerstunden wirklich vermisst habe, den Sonnenschein und die Bewegung auf meinem neuen Ride.


In Ferch entschieden wir spontan noch den R1 Radweg nach Beelitz zu nehmen, eigentlich wollten wir nur die Schwielowsee-Runde fahren, aber das Wetter und die Straßen waren einfach zu genial heute um nur eine kurze Runde zu fahren.

Nach 3:45h erreichten wir fast gemeinsam den Willy – Uwe hatte sich schon vorher verabschiedet – und fuhren noch die Havelchaussee und das Postfenn, bevor wir uns am S-Bhf. Heerstraße trennten und jeder seinen Nachhauseweg antrat.

Eine ganz tolle Ausfahrt mit echten Kettenbrüdern. Ich habe viel geplaudert und gelacht. Das ist doch ein ganz anderes Erlebnis als alleine zuhause auf dem Ergometer Kilometer zu bügeln. Hoffentlich bleibt das Wetter so!