129 km – 1.627 Höhenmeter
Es gab zwei von Eve ausgearbeitete Tourenvorschläge, welche uns nicht zusagten, denn sie hatten einfach zu viele Höhenmeter. Da kam es sehr gelegen, dass »Bretti« einen Track nach Gibraltar in die WhatsApp Gruppe gestellt hatte: 85 km an der Küste entlang in die britische Enklave und dann 45 km zurück ins Hotel. Genau mein Geschmack!
Um kurz nach 10 fand sich dann eine informelle 9er-Gruppe ein um das Cycling-Projekt unter die Räder zu nehmen.
Erstmal erneut Hauptstraße und viele Ampeln. Allerdings gabs Rückenwind und 20°C die uns schmeichelten.
Komoot Rounting war recht eigenwillig und zielführend: um nicht auf der A-7 Schnellstraße Kurbeln zu müssen, führte uns der Algorithmus über einige Schotter-Pisten. Es ging auch durch kleine Bach-Querungen. Eine davon wurde Max zu Verhängnis und er stürzte. Mist! Nachdem die blutende Wunde versorgt und Schaltgriffe gerade gebogen war ging es weiter. Max wollte weiterfahren. Gut so! Radler kennen keinen Schmerz!
Nun begannen wir doch auf der A-7 Kilometer zu machen. Nicht wirklich schön, allerdings gab es zu unserer Überraschung keine alternativen Parallelwege. Irgendwann lag dann der große, beeindruckende Felsen von Gibraltar vor uns. Noch wenige Kilometer bis zur Grenzanlage, welche Europa vom Vereinigten Königreich trennt. Perso-Kontrolle und schon staunten wir nicht schlecht als vor uns das querende Rollfeld des Flughafens, kontrolliert von der Royal Airforce, lag. Fast wie das Tempelhofer Feld. Nur mit Ozean links und rechts.
Dann ging es durch das wuselige Gibraltar zum südlichsten Punkt. Foto-Stop am Leuchtturm, dann noch einen Kanten hoch, Kühlschrankmagnet gekauft und in der Trikottasche verstaut und dann zurück nach Europa.
Die Gruppe war irgendwie nicht mehr existent und so freute mich der Anruf von Alex, der vor einem schicken Aldi Pause machte. Baguette con Ceso und eine Iced Cappuccino gaben Kraft für die letzten drei Anstiege. Als 2er-Gäng erreichten wir unser Hotel mit ohne Meerblick.
Ein toller Tag auf dem Rad mit vielen Eindrücken und neuen Erlebnissen geht zu Ende. Wieder die Bestätigung erhalten, daß sich unbekannte Länder und Gebiete am Besten mit dem Rad entdecken lassen. Morgen dann ein paar mehr Höhenmeter habe ich gehört…