WfF Slowenien Tour 2022 – Tag 3: Nova Gorica nach Blet

Klasse Ausblick
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Traumstrasse auf dem Grenzkamm


Heute versprachen die Streckeplaner:innen einiges an Tourenvariationen. Das lag an den sehr vielen Höhenmetern die mitgenommen werden konnten oder auch umfahren werden durften. Dann konnte man auch noch kombinieren: Vor und nach dem Buffet. Eigentlich nicht wirklich kompliziert, denn Christian verkaufte uns den Tag auf dem Rad gekonnt: erstmal auf die slowenische Grenz-Kamm Straße, dann dort oben ein wenig hoch & runter fahren und nach 80 km das Buffet genießen.

Wenn noch Lust & Laune für weitere Höhenmeter da wäre, konnte man es mit weiteren rund 1.400 Höhenmetern richtig krachen lassen. Alternativ es auch einfach komplett lassen und schnurstracks nach Bled fahren.

Mein persönlicher Plan war dann auch in etwa so: Erstmal wundervolles Radfahren auf dem Kamm. Der über zwei Meter hohe Elektrozaun auf dem Grenzstreifen irritierte mich ein wenig: War der echt da (gewesen) um Menschen zurückzuhalten? Erstmal bekam ich keine Antwort und dann musste ich mich auch schon auf den ersten langen Anstieg konzentrieren: Immer zwischen 7 und 10% den Berg hoch. Das für 9 km. Das war richtig Sport und der Schweiß begann sich auf dem Oberrohr zu sammeln. Nur nicht anhalten bis oben. Sowas mögen Strava-Segmente gar nicht.

Auf dem welligen Plateau stand der Ilja auf einmal mit defekt in der Sonne am Wegesrand. Sein neuer Continental 5000 Tubeless Mantel hatte in der Flanke einen Riss. Das kannte ich nur zu genüge. Die Milch und auch die reingestopfte »Salami« wollten dem Druck nicht standhalten und so blieb nix anderes übrig als einen Schlauch einzuziehen, der dann mit meiner Kartusche auf Druck gebracht wurde.

Nun hatten wir uns zu dritt ganz gut auf dem Kamm mit den Wellen arrangiert, bevor uns weitere 5 km bergauf die verbliebenen Körner nahmen. Waren wir so unfit? War es zu warm oder was war es sonst?

Egal, die Abfahrt versöhnte uns ein wenig. Der im Tal gefundene Hofer/Aldi mit noch warmen Backwaren dann vollends. Klasse Vesper!

Nun begann erneut das Geknete zum Buffet: 20 weitere Kilometer. 60 waren erst auf dem Tacho. Irgendwie waren dann auch diese Höhenmeter zum Buffet absolviert und Susi wartete dankenswerterweise auf die letzten Weichwaden. Erdnuss Butter Stullen und Melone gab verlorene Kraft zurück. Alex und ich machten auf Piano und nahmen den Zug durch den Berg, Ilja wollte noch drüber. Nach erfolgreicher Zug-Tunnel-Fahrt hatten wir noch 20 km zu unserem Tagesziel nach Bled zu absolvieren. Die waren flach und unproblematisch.

Klasse Strecke mit schönem Hotel mit Seeblick. Morgen dann Ruhetag. Rennrad-Herz – was willst Du mehr?

WfF Slowenien Tour 2022 – Tag 2: Koper nach Nova Gorica

Da hinten geht es steil hoch
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Abkürzung durch Italien


Nach dem leckeren Frühstück mit selbst gebackenen Spiegeleiern gab es keine lange Entscheidungsphase der Streckenfindung: Alex hatte mit Hilfe von Komoot eine relativ kurze und direkte Strecke zu unserem Tagesziel geplant. Das Charmante an der Strecke war, daß zwei mal eine Staatsgrenze innerhalb des Schengenraums passiert werden musste und es eine Durchquerung der Hafenstadt Triest gab. Sowas ist genau daß, was mein Radlerherz zum Hüpfen bringt: Spannung pur und kein dröges Steigungen- bzw. Pässe-Schrubben.

Klar ein paar Wellen gab es auch hier zu bügeln, dazu dann später mehr…

Nach einem ersten kurzen Kanten war auch schon die Staatsgrenze nach Italien erreicht und bevor wir uns versahen, waren die Straßenschilder auf italienisch. Kleine Nebenstraßen führten uns in die Hafenstadt. Das wären doch ideale Schmugglerstrecken gewesen!

Nachdem wir uns mit dem Hafenstadt-Gewusel vertraut gemacht hatten, wurde erstmal eine Café-Bar angesteuert. Beste Café-Spezialitäten für schmalsten Euro: ich liebe Bella-Italia!

Nachdem das urbane Leben von Triest genauestens unter die Lupe Räder genommen war, ging es noch ein wenig an der Adriaküste entlang bevor uns eine kleine Nebenstraße steil in einen Berg führte. Sportliche Tourenplanung! Auf einem kurzen Sektor musste ich sogar kurz schieben, weil es mir irgendwie zu steil war. Das kommt auch nicht alle Tage vor.

Oben ging es dann wellig weiter zurück nach Slowenien. Davor aber noch ein Nussteilchen und eine Limo beim italienischen Konditor.

Dann weiter zur Grenze im verlassen Wald des Grenzstreifens. Nur zwei verlassene Grenzhäuschen ließen erahnen, dass hier mal ein eiserner Vorhang zwei Verteidigungsbündnisse trennte.

Erneut gab es Lust auf eine Einkehr in der Sonne. Eine Bar mit Café und Pistazien- und Schoko-Croissant wurde in einer kleinen Ortschaft gescoutet und erneut gab es eine ausgedehnte Einkehr. Radreisen könne sehr inspirierend und schmackhaft sein. Großer Sport dann eben an einem anderen Tag.

Nun war das Tagesziel fast erreicht. Da wir sehr früh am Hotel waren erkundeten wir noch die Umgebung mit seinen hohen Brücken und der Kajak-Strecke im nahen Fiume-Isonzo Flüßchen.

Gewünschte Pommes gab es zwar nicht, ein Stück Pizza und ein Pivo rundeten den Tag auf dem Rad gebührend ab. Mal sehen, was morgen auf dem Programm steht. Sicher ein paar Kilometer mehr…

WfF Slowenien Tour 2022 – Tag 1: Ljubljana nach Koper

Gruppenfoto vor der Abfahrt
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Einmal an die Mittelmeerküste


Der Blick aus dem Dach-Fenster unseres Gluten-Free-Hotel Mini-Hotelzimmer versprach erstmal nicht die besten Wetteraussichten: dicke Regentropfen bedeckten die Glasscheibe. Kurzer Check des Regenradars versprach uns allerdings eine sehr geringe Regenwahrscheinlichkeit! Bingo! Die wärmende Kleidung konnte also getrost in der Reisetasche verstaut werden und ich ging all-in mit kurz/kurz. Wie sich schnell herausstellte, die richtige Wahl.

Unser Prolog aus Lublijana, welchen ich erstmal mit Christian anführte lief flüssig und homogen, bis nach etwa 20 km der erste Kanten auf uns wartete. Da zog sich das Feld auseinander wie eine Ziehharmonika. Erstmal lief es schlecht, dann konnte ich mich bei meinen 820 hm/h einpendeln: prima.

Die Landschaft war interessant –  nicht überbordend attraktiv – hier merke ich wieder wie verwöhnt ich doch bin, oder besser was ich schon alles auf dem Rad erlebt habe. Was mich beeindruckte war der fast überall perfekte Asphalt, sogar auf den kleinen Nebenstraßen: das hatte ich nicht erwartet. Auch machte der fast permanente Schiebewind daß Radeln heute wirklich zum Vergnügen.

Irgendwann holte mich Eve ein und wir hatten einen netten Plausch bis zum Buffet. Das war heute an einer echten touristischen Attraktion: Einer Burg in Predjama mitten in einen Fels gebaut. Beeindruckende alte Steine.

Das Buffet von Susi und Felix war gewohnt frisch und lecker. Nach ausgiebigem gefutter ging es auf den zweiten Sektor. Länger als der erste. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und begann die Kilometer rückwärts zu zählen. Nicht gut für den ersten Tag. Dann konnte ich das Meer von einer Klasse Aussichtsplattform sehen und die Unlust war verflogen. Einige aus der Crew rollten auf und wir machten die letzten Kilometer gemeinsam. Bis in den Hafen – Meer & Schiffe gucken. Dann noch ein Eis und der Tag auf dem Rad war perfektioniert. Ein wirklich klasse erster Tag!