Radmarathon »Von Britz zum Fläming«

Lesezeit: 3 Minuten

oder „Neue Bestzeit mit meinen BBBs?“


Der Schlaf war unruhig und ich stand 30 Minuten vor dem Weckerklingeln um 5:15 Uhr recht ausgeschlafen auf. Das übliche Programm: Toasties Toasten, Kaffee, Zähneputzen, Flaschen füllen. Die meisten Dinge hatte ich mir schon am Vorabend zurecht gelegt, das es morgens keine Komplikationen gibt. 6:45 Uhr die U-Bahn genommen, die mich zur weit entfernten Johannisthaler Chaussee bringen sollte. Von dort waren es noch ca. 1,5 km zum Start in einer Schule. In Neukölln stiegen Christoph R. und Oliver N. zu, Zeljo fuhr im gleichen Zug einen Wagon vor uns. Die Freude war groß, das meine BBBs mit mir die mehr als 200 km in Angriff nehmen wollten.

Am Start warteten schon Jan M., Stefan H. und Uwe K. – klasse! Für den Marathon brauchten wir nun eigentlich keine weiteren Mitfahrer, die Strecke würden wir mit diesen BBBs perfekt meistern können. Wie sich herausstellte waren auch nur ca. zwei handvoll andere Radler am Start, die diese lange Strecke heute fahren wollten.

So ging es um Punkt acht für uns sieben auf die lange Fahrt. Beim Losfahren begrüßte ich noch Alexander, der heute eine kürzere Strecke fahren wollte. Oliver führte uns raus aus der Stadt, natürlich gleich in einem Tempo, das nicht viel Zeit zum Warmfahren ließ. Es schloss sich noch ein Ralf aus Gütersloh, mit sehr trainierten Waden, unserer kleinen Gruppe an. Andere kleine Gruppen, welche vor uns gestartet waren wurden kassiert und ausgespuckt. Diese versuchten zwar sich bei uns hinten ran zu hängen, nach wenigen Minuten waren sie aber verschwunden. Unsere Reisegeschwindigkeit war auch hart an der Schmerzgrenze. Die erste Kontrolle wurde abgehackt und da war es auch schon passiert: in Gallun hatten wir Uwe verloren und wir schon jede Menge Körner, denn wir Kreiselten stetig, also wechselten flott und jeder fuhr bei seiner Führung full-throttle, also immer Oberkante bis der Puls in den anaeroben Bereich düste, noch ein bischen weiter und dann raus aus dem Wind.

Das machte eine Weile lang Spass, dann wurde es aber wirklich grenzwertig und ich machte mir Sorgen ob ich (wir) das so bis zum Ende würden durchhalten können. Die Durchschnittsgeschwindigkeit zu diesem Zeitpunkt war ordentlich: 37,4 km/h.

Nach rund 50 km und der zweiten Kontrolle beschlossen wir es ein wenig ruhiger angehen zu lassen, da alle doch unter dem hohen Tempo zu leiden schienen. Der ständige Gegenwind machte uns auch ganz schön zu schaffen und so drehten wir die Reisegeschwindigkeit ein bis zwei km/h runter. Auch so fuhren wir noch sportlich-ambitioniert, mussten uns aber keine Sorgen machen alles Pulver bereits im Fläming zu verballern, denn mit diesem starken Westwind musste auch noch zurück in die Hauptstadt gefahren werden.

Die dritte Kontrolle wurde passiert und es ging weiter an den südlichsten Punkt unseres heutigen Marathons nach Dahme. Der Wind war weiterhin garstig aber die Vorfreude auf Milchreis ließ mich ordentlich in die Pedale drücken. Immer wieder fuhr Ralf aus Gütersloh lange Führungen mit erstaunlich hoher Geschwindigkeit. Später fand ich heraus das er früher Lizenzfahrer gewesen ist.

Nach dem Milchreis ging es zwar wieder Richtung Norden, quasi zurück in die Hauptstadt, aber es lagen etliche kleine Wellen, schlechter Asphalt und dieser uns ständig entgegenwehende Wind im Gesicht. Zermürbend. Mit rund 90 km to-go muss jetzt das Kopfkino erneut aktiviert und re-programmiert werden. Zum Glück gelang mir das, Dank der Späße meiner BBBs und den vielen Wechseln im Wind.

Die letzte Kontrolle 30 km vor dem Ziel wurde genommen und es viel uns auf, das uns niemand überholte hatte. Kurz hinter Schönefeld blickte ich auf meinen Garmin uns stellte fest, das wir unter 6 Stunden netto Fahrzeit bleiben werden. Ich hatte eine Vorahnung das das wohl der flotteste von meinen bisher vier Radmarathon »Von Britz zum Fläming« werden würde. Ich sollte Recht behalten: nach Vergleich der Zeiten der Vorjahre wurde mir klar, das mit diesem 7er Team eine neue PBZ auf dieser Strecke gefahren wurde. Bombe!


Danke Euch meine BBBs fürs Mitnehmen! Es war wieder toll!

5 Antworten auf „Radmarathon »Von Britz zum Fläming«“

  1. hallo georg,
    genauso fix, wie wir heute unterwegs waren, hast du diesen tollen bericht geschrieben. ich hatte sogar noch bei km 75 einen schnitt von 37,5 km/h, der dann kontinueirlich nach unten ging. der wind war mitunter mörderisch und sorgte trotz sehr gut harmonierender gruppe phasenweise für verzweiflung. wenn man bedenkt, dass wir über 200km unterwegs waren, war das tempo sehr ambitioniert bis rennmäßig.
    wenn man die daten der letzten jahre miteinander vergleicht, kann es ja für das nächste jahr nur ein ziel geben: den schnitt bei km 75 bis zum schluss zu halten grrrrrr

  2. Für unsere beiden abwesenden homo mathematikus meine Beschreibung:

    [(Marathon-K5=120kmalleinfahrt) x (∆ Gummi i.d. Schenkeln + ∫Mehltau Lunge) + Fahrzeit 5:12:24 = Ø29,96 km/h] x √alpine Spitzingsee – Erkältung] = Manic DEPRESSION …

    Uwe

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