München -> Karwendel

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Jachenau – geht scho!?«


Heute stand die Königsetappe auf dem Plan, welche Thomas und ich am Samstag mit BaseCamp optimiert hatten. Diese wunderschöne Tour basiert wieder auf den Artikel aus der Tour 4/2010 und ist die längste dort vorgestellte. Sie heisst dort: »Durch die Jachenau« und führt ins weit entfernte Alpenvorland, südlich von Bad Tölz. Die Münchner Rennradler dient diese lange Tour der eigenen Leistungsstandsbestimmung und auch als Test ob die doch recht hoch gelegenen Strassen schon schneefrei sind.

Ein Ort ganz dort unten, kurz vor dem Karwendelgebirge heißt Jachenau. Deshalb dort auch zum Beginn der Saison die berechtigte Frage welche auch mich die ganze Tour über begleitete: »Jachenau – geht scho!?«. Im Hochsommer muss die Antwort ein klares »Ja« sein!

Aber immer der Reihe nach: Erst einmal musste das rund 60 km entfernte Bad Tölz erreicht werden. Der Weg dorthin führte uns über herrlich wellige, glatte und ruhige Waldwege. Es kamen uns immer wieder strahlende Radler mit Rückennummern entgegen, welche wohl eine RTF in dieser traumhaften Region fuhren.

In Bad Tölz wurde die antike Altstadt über Kopfsteinpflaster passiert und ein ital. Café angesteuert. Nach einem formidablen Eis-Café ging es weiter. Das Thermometer hatte die 30 Grad Marke passiert und das vor uns liegende Asphaltband führte bergauf zum Sylvensteinsee, vorbei an einem Staudamm und bot einen tollen Blick über das schöne Voralpenland. Der See, die zerklüfteten Felsformationen – alles erinnerte stark an die Winnetou-Filme, welche ich in meiner Jugend gesehen hatte. Atemberaubend.

Nun ging es über eine Mautstrasse, welche für uns kostenlos zu befahren war, mit einem kurzen Blick auf das Karwendelgebirge, zum riesigen Walchensee, an dessen Ufer sich die Autos und Sonnenhungrigen stapelten.

Es war die volle Konzentration gefordert bevor es hinab nach Jachenau ging. Mein persönliches Tagesziel war erreicht, aber es lagen noch über 80 km Fahrt vor uns. Nun begann mir die Hitze so langsam zu schaffen zu machen. Thomas hatte noch jede Menge Körner und so zog er mich zurück nach Bad Tölz. Dort wurden erneut die Flaschen beim selben Cafė gefüllt – warum mit Traditionen brechen, wenn das Wasser frisch, kalt und lecker ist!?

Trotzdem sehnte ich mich nun nach einer Brotzeit und einem kalten alkoholfreien Weissbier. Das musste aber noch weitere 15 km warten, bis wir einen herrlichen Biergarten in Harmating mit Obatzten, saurem Pressack, alkoholfreiem Weißbier, Brezn‘ und Bedienung mit Holz vor der Hüttn‘ bekamen. Dieser Biergarten scheint auch dem Merkur besonders für Rennradausflüge geeignet zu sein.

Blick auf den Walchensee

Nun waren es noch 45 km zurück zu meinem Hotel und die meisten Hügel waren bezwungen. Bis auf die Ludwigshöhe und die Fahrradautobahn durch den Perlacher Forst, welche Thomas und ich mit schnellen Wechseln mit 45+ bügelten.

Fazit des Rennradwochenendes in und um München: Diese Region ist für Rennradfans das Abwechslungsreichste was ich bisher gesehen habe. Da kann auch keine sächsische Schweiz oder gar der Harz mithalten. Diese perfekte Kombination aus welligem Terrain, bestem Asphalt, Alpenpanorama, wenig Verkehr und ständig in nächster Nähe Biergärten für hervorragende Brotzeit ist eine unschlagbare Kombination. Gerne würde ich dort öfter meine Feierabendrunden drehen, aber die Anreise von 600 km ist dann doch »a weng arg«, wie der Bayer sagt.

Wenn Du viel Zeit hast in München und eine lange Tour fahren möchtest, unbedingt meinen Track laden und nachfahren: Du wirst es nicht bereuen, versprochen!

Sächsische Schweiz – Tag 2 (Samstag)

Lesezeit: 2 Minuten

148,3 km | 2.292 Höhenmeter


Der Tag begann ausgeruht, mit stark bewölktem Himmel und einem sehr leckeren Frühstück um acht Uhr. Anschließend sollte es auf die rund 2.000 Höhenmeter umfassende Tour gehen. Wir waren alle guter Dinge, denn die ersten Kilometer waren flach und die Steigungen begannen sehr moderat. Auch klarte der Himmel auf und am ersten Anstieg begann sich die Wolken aufzulösen und die Sonne sich zu zeigen. WIr sahen, das es ein herrlicher Tag zum Radfahren werden würde.

So passierte wird die Grenze nach Tschechien nach knapp 28 Kilometern und mussten vor Petrovice die Strecke leicht umplanen. Die Jungs, welche die Vorlage für die Runde auf bikemap geliefert hatten mussten wohl mit Touren- oder Geländerädern unterwegs gewesen sein, denn die Strecke führte über unbefestigte Wege, die wir dort nicht fahren wollten.

So fuhren wir eine kleine Nase und vorbei an herrlichen Felsformationen, an denen sogar Klettere am Abseilen waren. Danach wurden wir mit einer langen Abfahrt nach Děčín belohnt. Diesen Ort sollten wir heute zwei mal durchfahren, da wir noch eine Runde mit weiteren Höhenmetern drehen wollten. Und der kommende Anstieg hatte es wahrlich in sich: Fast durchgehend zweistellige Steigungsprozente und keine Serpentinen sondern typisch tschechisch, einfach gerade den Berg hoch. Oben angekommen gab es dann noch einen Nase zu einem Telegrafenmasten zu fahren, an dem wir uns fotografierten. Nun waren die meisten Höhenmeter geschafft und wir wollten nun die nächsten 30 Kilometer nach Bad Schandau in Angriff nehmen, wo wir für Kuchen und Kaffee einkehrten.

Danach mussten noch drei Bergwertungen genommen werden, unter anderem die schöne Auffahrt zur Burg-Hohnstein, welche ich schon von der ITF 2009 kannte. Es war wieder ein Vergnügen dort hoch zu fahren. Von der Burg-Hohnstein ging es noch einmal ins Tal und wieder den Berg hoch, bevor wir nach 6 Stunden, 148,5 km und 2.170 Höhenmetern zufrieden und grau unsere Base in Pirna, die Villa Hennes erreichten.

Fazit: Ein toller zweiter Tag, der große Lust auf die morgige Königsettappe macht.

Zum Radrennen nach Buckow

Lesezeit: 2 Minuten

Nachdem ich, bedingt durch Svens Geburtstagsfeier, erst nach 2 Uhr ins Bett gekommen bin, wurde heute bis 10 Uhr ausgeschlafen. Kaum waren die Augendecke auf, war ich allerdings voller Tatendrang, denn ich wusste das heute um 14 Uhr in Buckow, in der Märkischen Schweiz ein Radrennen stattfinden würde, an welchem Yosh, Sven und Oliver teilnehmen würden.

Da ich noch nie in Buckow war und die Märkische Schweiz sehr malerisch sein soll, war das die optimale Gelegenheit einmal dort hin zu fahren.

Nach einem schnellen Frühstück und erfolgreicher Planung und Übertragung der Strecke mit Garmins Base Camp saß ich auch schon startbereit auf meinem Renner und freute mich über die milden Temperaturen und den langsam aufbrechenden Himmel.

Gestern sprachen wir noch bei Sven, wo es denn am schönsten ist, mit dem Renner, im Norden, Süden, Osten oder Westen von Berlin, und ich muss sagen, der Süden ist wirklich am Schönsten: Herrliche Alleen, volle Wälder, meist guter Asphalt, das findet man so sonst nirgends so konzentriert um Berlin herum.

Nach Buckow ging es für mich auf vielen neuen Wegen, eine herrliche Abwechslung zu den sonst üblichen Runden.

Als ich Buckow erreichte war das Rennen schon im vollen Gange und ich musste auf der offiziellen Rennstrecke fahren, um in den Ort zu gelangen. Dort wurde ich von Zuschauern angefeuert und auch vom Führungsfahrzeug und den vier Führenden überholt. Sehr amüsant.

Im Ort traf ich auch auf Christoph R., mit seiner Süßen, der auf Besuch bei der Schwiegermutter in Buckow war und natürlich auch interessiert das Renngeschehen beobachtete. Wir sahen Yosh, Sebastian und Sven, welcher die Führung in seinem Peloton übernommen hatte – an uns vorbeischießen. Klasse!

Nach einem Blick auf die Uhr entschloss ich mich, nicht bis zum Ende des Rennes zu warten, sondern den Heimweg anzutreten. Ich hatte noch 60 km vor mir und wollte nicht all zu spät in Siemensstadt ankommen.

Die Strecke über Strausberg und Altlandsberg war gut zu fahren, hinter Höhnow begann allerdings der Sonntag-Heimkehr-Autoverkehr, welcher doch ein ein paar Nerven auf den letzten Kilometer gekostet hat.

Fazit: Eine sehr gelungene Ausfahrt in neuem Terrain! Buckow ist auf jeden Fall eine Reise wert!