München -> Karwendel

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oder »Jachenau – geht scho!?«


Heute stand die Königsetappe auf dem Plan, welche Thomas und ich am Samstag mit BaseCamp optimiert hatten. Diese wunderschöne Tour basiert wieder auf den Artikel aus der Tour 4/2010 und ist die längste dort vorgestellte. Sie heisst dort: »Durch die Jachenau« und führt ins weit entfernte Alpenvorland, südlich von Bad Tölz. Die Münchner Rennradler dient diese lange Tour der eigenen Leistungsstandsbestimmung und auch als Test ob die doch recht hoch gelegenen Strassen schon schneefrei sind.

Ein Ort ganz dort unten, kurz vor dem Karwendelgebirge heißt Jachenau. Deshalb dort auch zum Beginn der Saison die berechtigte Frage welche auch mich die ganze Tour über begleitete: »Jachenau – geht scho!?«. Im Hochsommer muss die Antwort ein klares »Ja« sein!

Aber immer der Reihe nach: Erst einmal musste das rund 60 km entfernte Bad Tölz erreicht werden. Der Weg dorthin führte uns über herrlich wellige, glatte und ruhige Waldwege. Es kamen uns immer wieder strahlende Radler mit Rückennummern entgegen, welche wohl eine RTF in dieser traumhaften Region fuhren.

In Bad Tölz wurde die antike Altstadt über Kopfsteinpflaster passiert und ein ital. Café angesteuert. Nach einem formidablen Eis-Café ging es weiter. Das Thermometer hatte die 30 Grad Marke passiert und das vor uns liegende Asphaltband führte bergauf zum Sylvensteinsee, vorbei an einem Staudamm und bot einen tollen Blick über das schöne Voralpenland. Der See, die zerklüfteten Felsformationen – alles erinnerte stark an die Winnetou-Filme, welche ich in meiner Jugend gesehen hatte. Atemberaubend.

Nun ging es über eine Mautstrasse, welche für uns kostenlos zu befahren war, mit einem kurzen Blick auf das Karwendelgebirge, zum riesigen Walchensee, an dessen Ufer sich die Autos und Sonnenhungrigen stapelten.

Es war die volle Konzentration gefordert bevor es hinab nach Jachenau ging. Mein persönliches Tagesziel war erreicht, aber es lagen noch über 80 km Fahrt vor uns. Nun begann mir die Hitze so langsam zu schaffen zu machen. Thomas hatte noch jede Menge Körner und so zog er mich zurück nach Bad Tölz. Dort wurden erneut die Flaschen beim selben Cafė gefüllt – warum mit Traditionen brechen, wenn das Wasser frisch, kalt und lecker ist!?

Trotzdem sehnte ich mich nun nach einer Brotzeit und einem kalten alkoholfreien Weissbier. Das musste aber noch weitere 15 km warten, bis wir einen herrlichen Biergarten in Harmating mit Obatzten, saurem Pressack, alkoholfreiem Weißbier, Brezn‘ und Bedienung mit Holz vor der Hüttn‘ bekamen. Dieser Biergarten scheint auch dem Merkur besonders für Rennradausflüge geeignet zu sein.

Blick auf den Walchensee

Nun waren es noch 45 km zurück zu meinem Hotel und die meisten Hügel waren bezwungen. Bis auf die Ludwigshöhe und die Fahrradautobahn durch den Perlacher Forst, welche Thomas und ich mit schnellen Wechseln mit 45+ bügelten.

Fazit des Rennradwochenendes in und um München: Diese Region ist für Rennradfans das Abwechslungsreichste was ich bisher gesehen habe. Da kann auch keine sächsische Schweiz oder gar der Harz mithalten. Diese perfekte Kombination aus welligem Terrain, bestem Asphalt, Alpenpanorama, wenig Verkehr und ständig in nächster Nähe Biergärten für hervorragende Brotzeit ist eine unschlagbare Kombination. Gerne würde ich dort öfter meine Feierabendrunden drehen, aber die Anreise von 600 km ist dann doch »a weng arg«, wie der Bayer sagt.

Wenn Du viel Zeit hast in München und eine lange Tour fahren möchtest, unbedingt meinen Track laden und nachfahren: Du wirst es nicht bereuen, versprochen!

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