Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich mit Papa zu früher Stunde laufen war.
Heute nahmen wir sein Geburtstagsgeschenk
zum Anlass, dieses zu erproben. Nach recht langer Satellitensuche vor der Haustür ging es endlich los auf unsere Runde. Verlaufen würden wir uns wohl heute nicht, denn gleich zwei GPS-gestützte Laufuhren waren am Start.
Dank meiner beidenLäufe in Zürich in der letzten Woche, lief es recht gut und ich konnte ohne Zwacken meine Pace bzw. den Flow finden. Auch Papa war gut unterwegs und so liefen wir bei herrlich frühlingshaften 15°C dem Stress der vergangenen Tage davon. Tolle Gespräche sorgten für Kurzweile. Priceless.
Heute stand wieder eine Lauf-Einheit auf dem Feierabend-Fitness-Programm. Da sich die Strecke vom Dienstag bewährt hatte, wollte ich diese erneut laufen und sehe, ob was in Sachen Pace und Trainings- bzw. Laufgefühl zu verbessern sein würde.
Auf dem Heimweg vom Store ins Hotel bemerkte ich meine Müdigkeit. Eigentlich fühlte ich mich nicht nach Feierabendsport. Ich kenne dieses Gefühl zu genüge. Allerdings hatte ich mir am Dienstag ja schon fest vorgenommen heute laufen zu gehen und auch die Worte aus Olegs Wochenend-Trainingsplan-email halfen mir den Schweinehund zu besiegen.
Auf den ersten Metern dachte ich viel daran, geraden in dem Sektor mit den vielen Cafés und Biergärten in dem die Züricher am Ufer des Sihls bei einem Bier und einer Entspannung-Zigarette ihren Feierabend genossen. Ich brauchte wieder eine Weile um mein Tempo zu finden. Dann fühlte ich mich aber frei und es lief, zum Glück, erheblich leichtfüssiger als am Dienstag und ich hatte teilweise sogar wieder Spass an der Bewegung. Ganz gross. Am Ende war auch für entsprechende Unterhaltung, nicht nur aus meinem iPod, gesorgt: Viele Läufer und attraktive Läuferinnen, osteuropäische Freudenmädchen an der Ausfallstrasse, Entspannung-Zigaretten rauchende Feierabend-Genießer und Polizisten, die mit Einweg-Handschuhen Einweg-Sprizen einsammelten. Langeweile kam selten auf.
Nach dem Lauf, welcher ’ne schlappe Minute schneller war als am Dienstag, holte ich noch meinen Arbeitskollegen von Laufband des Fitnessraums im Hotel, um gemeinsam ein kaltes Feierabend-Bier in der Sauna zu genießen…priceless!
Vor einer Woche schon versuchte ich mich an einer Laufeinheit nach Feierabend. Meinem elektronischen Aufzeichnungsgerät war der Juice Saft ausgegangen und das spezielle Ladegerät lag in der Heimat, also gab’s keine Aufzeichnung und keinen Blogeintrag.
Die Performance und Laufdistanz war eh unterirdisch und so wollte ich mir nicht vor aller Welt die Blöße geben. Also heute ein neuer Versuch des Wiedereinstiegs. Vorweg: Mission erfüllt – 10 Lauf-Kilometer wurden erfolgreich abgerissen absolviert. Aber nicht mehr und nicht weniger. In einer Zeit die gerade so akzeptable ist, ach was sag ich. Eigentlich nicht. Ich kam mir vor wie ein Schleicher. Hätte ich mich wenigstens locker und gut gefühlt, während des Laufs!
Die Rahmenbedingungen waren Ideal: 20°C, blauer Himmel und ein leises Lüftchen. Es dauerte jedoch wieder ewig, bis ich ein wenig von dem Flow verspürte, den ich in meinen vergangenen Läufen so lieben und schätzen gelernt hatte. Erstaunlich, was doch die fehlende Laufroutine ausmacht!
So konnte ich lange die ganze Zeit meine Umwelt kaum genießen und die erstklassige Laufstrecke entlang des Sihls, einem Nebenfluss der Limmat, in mir aufsaugen.
Zurück am Hotel freute ich mich dann aber sehr, denn ein Wiedereinstieg war gemacht.
Das Foto zeigt die Teilung von Sihl und Limmat. Im Hintergrund mein Marriot-Hotel. Mal schauen ob ich mich am Donnerstag wieder aufraffen kann!?
By de:Benutzer:Albinfo (selber fotografiert im Frühling 2005.) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], via Wikimedia Commons