Mallorca Trainingscamp 2015 – Ein Résumé

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Nachdem ich 2014 schon meinen Urlaub auf der Sonneninsel resümiert habe, möchte ich dies wieder tun. Ein Zwei-Stunden-Heimflug mit iPad ohne Internet in 11.500 Meter Höhe sind dafür genau richtig.

In einem vorherigen Post schrieb ich bereits, dass ich in den vergangenen fünf Jahren noch nie so untrainiert aus dem Winter gekommen war. Ich war zwar relativ regelmässig Laufen gegangen, hatte aber das Radfahren fast in Gänze vernachlässigt. Lieber war ich mit Freunden und Kollegen in die Kneipe gegangen.

Das sollte nicht unbemerkt bleiben. Schon auf den ersten Ausfahrten merkte ich, dass ich keinen Punch hatte. Berge konnte ich noch nie gut fahre, aber selbst in der Ebene wollte ich nie lange im Wind bleiben.

Einige Compañeros waren sicher auch mit einer anderen Motivation auf die Insel gekommen: Höhenmeter, KOMs und Trainingskilometer standen im Vordergrund. »Urlaub machen« war Beiwerk.

Erhofft hatte ich mir, dass Beides zu kombinieren sei. Für mich, für meine Regeneration. Nun, hier im Airberlin Flugzeug, zurück in die verregnete Hauptstadt merke ich dass die Balance entglitten ist. Claro, wieder haben wir viel gelacht und gefeixt, Schenkel geklopft und gegrölt. Der Küstenklassiker war ein episches Erlebnis das viele Dinge erforderte: Kraft, Leidenschaft, Ausdauer, Zusammenhalt, Selbstvertrauen, Mut und Fleiß. Vielleicht sind es auch nur diese Erlebnisse, dieser eine Moment der zählt!? Ist meine Erwartungshaltung einfach zu groß?

Erwarte ich, wie die Gesellschaft immer mehr, neue, bessere, härtere und intensivere Eindrücke? Ist das irgendwann erschöpft? Wenn das erschöpft ist, ist man dann »erwachsen« oder gar »tot«?

Aber das Berge und Segmente abhacken bringt mich nicht mehr weiter. Been there – done that. Zum gefühlten einhundertzwanzigsten mal das Schilf hinaus. Ist das Urlaub? Abwechslung zum schnöden Alltag? Mit Nichten!

Fitter sein hilft sicher. Lockerer die Berge hochkurbeln macht sicher mehr Spaß. Es hagelt Erfolgserlebnisse. Aber zu welchem Preis ganz vorne mitraden?

Also was ist die Alternative? Mit Anderen, weniger ambitionierten Compañeros auf die Insel fahren? Oft habe ich die zufriedenen älteren Semester mit ihren teuren Carbon-Rennern schon am Morgen in Cafés einkehren und Bocadios verdrücken sehen. Aber ist es das wirklich, was ich will?

Bin ich in den vergangenen Jahren zufriedener nach Hause geflogen? Zugegebenermaßen, die vielen Kilometer geben mir schon einen gewissen Kick, aber im Endeffekt sind es nur Zahlen, die nichts aussagen.

Mit sehr gemischten Gefühlen blicke ich zur Planung des Trainigscamps 2016. Einfach mal Auslassen? Was anderes buchen? Mit Freunden einfach mal weit weg, in mir unbekannten Ländern Urlaub machen, also in den Tag rein leben am weißen Sandstrand oder einer faszinierenden Metropole!?

Vielleicht muss ich das einfach mal wieder machen, um zu sehen ob das mehr »fetzt«!?
Es bleibt spannend!

P.S. Für Anregungen und Tips in den Kommentaren bin ich sehr dankbar! Kennst du das auch? Bin ich alleine mit der Rennrad-Tristess-Getriebenheit?

Mallorca Trainingscamp 2015 – Tag 9 – Lluc – Pollentia

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oder »Kurze Abschlussrunde«


So schnell ist der Mallorca-Rennradurlaub 2015 also wieder vorbei! 9 Tage auf dem Renner liegen hinter mir. Zwei Ruhetage wegen schlechten Wetters. Auch der Abflugtag wollte von den Compañeros genutzt werden um es wieder in den Berg krachen zu lassen. Bei mir krachte nichts mehr. Die Beine waren so müde, dass es mich ein wenig frustrierte. Spass hatte ich auch im Windschatten wenig, denn jede Welle wurde nach Selva hochgeochst – ich ließ einfach reissen.

Hoch zum Kloster Lluc, meinen Lieblingsanstieg, ging heute nichts: Die Steigungsgeschwindigkeit war gerade so akzeptabel, aber der Puls wollte nicht über 135 bpm steigen. Ein klares Zeichen von Übertraining. Also einfach so  locker hochfahren. Geht doch!

Oben wartete die Bande und es wurde gemeinsam zum Kloster Lluc gerollert an dem heute ein grosses Lauf-Freizeit-Activity-Fest war. Keine beschauliche Ruhe im Klostergarten, sondern aufgedrehte Kinder und AC/DC. Stressen konnte mich das aber nicht, denn es ging noch eine tolle Abfahrt nach Pollentia herunter, die ich in vollen Zügen genoss.

Dann noch an unserem geliebten Club de Pollentia vorbei und ab unter die Dusche, Rad zerlegen und auf den Transfer nach Palma warten…2016 wieder!?

Grosser Spass auf der flotten AbfahrtAbfahrt runter nach PollentiaVeloViewer

Mallorca Trainingscamp 2015 – Tag 8 – Muro – Petra – Manacor

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oder »2x Einkehr – immer wieder gerne«


Nach dem gestrigen Höhenmetermassaker war mir eigentlich gar nicht nach Radfahren. Aber die Beine wollten gelockert werden und auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. So gab es keine Ausreden: Ruff uff den Renner!

Die Strecke war eigentlich klar: Flach, ohne viel Höhenmeter mit einer kleinen Nase über San Joan nach Petra. Dann dort den Kuchenstop #1 einlegen und dann weiter über Manacor, das Orangen-Tal zurück nach Can-Picafort zum Kuchenstop #2. Gut 90 lockere Kilometer.

Auf der Anfahrt nach Petra hatte ich schon so meine Probleme, den Compañeros zu folgen. Ich fühlte mich wie das fünfte Rad am Wagen und wollte eigentlich lieber alleine fahren.

Die erste Pause in Petra machten wir dann erstmal alle gemeinsam in der warmen Sonne. Als dann auf der Weiterfahrt der Berg San-Salvador wie aus dem Nichts vor uns erschien, wollten einige Mitfahrer doch noch ein paar Kilometer dranhängen und den Hügel hochochsen. Ohne mich.

Auch Julia und Heiko war es heute nicht nach extra Höhenmetern und so traten wir zu dritt den Rückweg an. Ein kleiner Kanten im Orangen-Tal und schon waren wir auf dem Express-Way zum traditionellen Erdbeerkuchen in Can Picafort.

Das Café war schnell gefunden und der Kuchen ruck-zuck serviert. Wir genossen ihn erneut in der Sonne. Wunderbar!

Die letzen 10 Kilometer wurden dann ohne viel Zwicken und Zwacken abgespult und die Homebase zufrieden erreicht. Wieder ein herrlicher Tag auf dem Renner. Endlich in Kurz/Kurz!