Nationalparkrunde

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oder »Adventsausfahrt im Mai«


Wir wussten gestern Abend schon, dass das Wetter nicht schöner werden würde. Als wir heute Morgen die Rennradschuhe vor die Tür bewegten, wurde mir schlagartig klar, dass das heute keine Sonnenrunde werden würde. Auch die Temperaturen waren fast 10°C unter dem, was und Petrus gestern zu bieten hatte.

Wir entschlossen uns, los zu fahren, solange es trocken bleiben würde und keine Schüttung von Oben kommen würde. Spass war erst einmal nicht, denn schnell setzten sich auf der Rennradbrille kleine Regentropfen ab. Die Luftfeuchtigkeit lag bei 94%.

AbfahrtHerausfordernd waren dann nicht nur die Anstiege, auch die Baustellen in Form von Stassensperrungen verlangten uns einiges an rad-akrobatischem Geschickt ab. Dann ging es auf dem sehr grünen und nebeligen Grenz-Weg rüber nach Tschechien. Die Bande war schon wieder entschwunden und so alleine in der Nebelsuppe fühlte ich mich nicht wirklich wohl.

Kuchentresen in DĕčínIn Dĕčín sammelten wir uns dann wieder. Ich hatte den Ort, mit seiner Brücke über die Elbe, noch von einer ITF bei Sonnenschein in Erinnerung. Heute gab’s den leider nicht, dafür leckeren Kuchen und wärmenden Kaffee.

Nach der ausgiebigen Pause ging es bis zum nächsten Anstieg erst einmal gemeinsam weiter. Dann wieder viele Kilometer in meinem Tempo den Berg hoch. Die Strecke waren wir gestern schon in der anderen Richtung gefahren, trotzdem bot sie einen neuen Blick auf die atemberaubende Natur. Mit Sonne sicher noch um einiges beeindruckender.

GeburtstagswetterAn der grünen Grenze zurück nach Deutschland sammelte ich Isabell und Dirk ein. Julia und Andi fuhren wenig später auf uns auf. Sie hatten sich leicht verfahren. Nun ging es zu fünft zurück nach Rathmannsdorf, in unsere HomeBase.

Unterkühlt, bei 3°C aber froh zurück zu sein.

Quer durch den Schluckenauer Zipfel

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oder »Höhenmeter mit dicken Beinen«


Nach etwas umständlicher und später Anreise gestern sollte es heute früh auf die Räder gehen. Relativ früh: Sieben Uhr Aufstehen und 8:30 Uhr Abfahrt. So war die Vorgabe von der Rennleitung, denn am Nachmittag wurde Regen erwarten und da wollten wir dann schon wieder in unserem wunderschönen Haus sein.

Kurz vor Abfahrt von unserer SonnenburgFast pünktlich ging es los, erst einmal einen 20% Kanten hoch, dann an der Elbe entlang nach Tschechien. Kurz hinter der ehemaligen Grenze dann links hoch in die Berge.

Die Bande war schnell entschwunden und ich hatte nicht nur Mühe hinterher zu kommen, auch meine Nase blutete. So ein Mist. Was war los? Ich fühlte mich schwach und hatte keine Kraft, den Berg hoch zu stiefeln. Na toll, das fing ja gut an!

Klasse Wege in TschechienDie herrlich satt-grüne Landschaft ließen aber meinen Missmut schwinden und ich fuhr einfach, wie schon so oft in letzter Zeit, meinen Stiefel. Nicht wirklich toll für die Gruppe aber mitfahren ging einfach nicht.

Immer wieder hatte der Rest der Bande Bammel vor dem Regen und es wurde immer mit dem Was-Wenn-Regen-Gedanken gespielt und auch eine Kuchen-Einkehr ausgeschlagen. Sehr schade, denn während dessen schien die Sonne. Also weiter, wir waren ja schließlich nicht zum Spass hier!

Julia führt das FeldDer Spass hörte dann auch schlagartig auf, als wir durch einen geschotterte Baustelle fuhren: Mein Hinterrad, noch auf Continental 4000S, riss wieder an der Flanke, wie schon so oft zuvor, das letzte mal auf Mallorca. Also wieder ein Folie untergelegt, dass sich der Schlauch nicht herausdrückt und weiter.

Wenig später dann der nächste Defekt: Lisz schlauchloses Hinterrad machte platt. Also Dicht-Milch raus und einen Schlauch rein. Leider lief nun das Rad nicht mehr rund und es begann leicht zu nieseln. Nicht dass wir nass wurden, aber jetzt hatten es auf einmal alle eilig zurück zu kommen. Regenradar war nicht verfügbar da keine Roaming-Gebüren bezahlt werden wollten.
Gerne wäre ich eingekehrt, denn am Wegesrand gab es so einige Cafés mit lachenden Menschen an Kuchentischen. Nicht heute. Nicht in Tschechien.

Wieder eine kaputte FlankeUnten an der Uferstrasse entschlossen wir uns dann doch zu einer Einkehr in Bad Schandau im Memory. Zur Belohnung gab es Kuchen und einen Eisbecher, bevor es den letzten Anstieg hoch zu unserem Haus im Berg ging.

Morgen dann Regen-Pausen-Tag, oder?

Mallorca Trainingscamp 2014 – Ein Résumé

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oder »Was treibt mich zum 6. mal an diesen Ort?«

 

Seit März 2009 komme ich jedes Jahr im Frühjahr hier her an diesen Ort, den Club Pollentia. Durch meine Berichte und Erzählungen habe ich viele NachahmerInnen gefunden, die es mir gleichtun. Weil sie diesen Ort für den besten Ort halten, um im Frühjahr wieder in den Tritt zu kommen.

Auch in diesem Jahr wurde ich wieder herzlichst empfangen. Viele bekannte, freundliche, strahlende Gesichter schon an der Rezeption. Ein Help-Desk für Dinge die nicht so laufen und verbessert werden können wurde eingerichtet. Es wird zugehört und sich bemüht. Auch das reichhaltige Buffet war wieder ausgezeichnet. Die Zimmer verfügen mittlerweile über einen 40″-Fernseher. Ansonsten wurde an der Ausstattung nichts geändert. Da könnte mal was passieren.

In diesem Jahr bin ich mit relativ wenig Strassen- und ErgoMeter-Kilometern in den Beinen angereist. Viele meiner Mitfahrer hatten sich erheblich intensiver und umfangreicher vorbereitet. So merkte ich schnell wo mein Platz im Feld war: hinten.

An den ersten Tagen kamen auch noch starke Schmerzen im unteren Rücken hinzu, die vielleicht von der hohen Belastung des Halbmarathons herrührten. Vielleicht lag es auch an den weichen Betten. Egal, viel Spass hatte ich nicht. Schmerzen und hinterher fahren: Die schönsten Tage es Jahres gehen anders.

Die meisten Runden, Täler und Anstiege waren bekannt und schon x-mal gefahren. Das hat natürlich den Vorteil das ich genau timen konnte, wann ich oben, zuhause oder am Café sein würde; zum Anderen nahm es natürlich viel Spannung und ließ oft auch Langeweile aufkommen. Zwar konnte ich so manchen Anstieg schneller hoch fahren als in den Jahren zuvor, weil ich wusste wie weit es noch sein würde, die Freude Neues zu entdecken blieb aber auf der Strecke.

Es gab nur wenige Momente, zum Beispiel beim Küstenklassiker, ganz weit unten im Süden im Tal um Galilea. Da spürte ich welche Schönheit und welchen Zauber diese Insel inne hat. Minutenlang überlegte ich, wo ich eine schönere Natur, kräftigere Farben oder beeindruckendere Vegetation gesehen hatte: Nirgends. Das ging mir das letzte mal in 2009 so, als ich oben in Orient war und Ella Elle L’a aus meinem iPod shuffle auf meine Ohren kam. Ich war zu Tränen gerührt.

Sportlich gesehen war in diesem Jahr das Programm sehr straff und ging in etwa so: Wie bekomme ich in möglichst kurzer Zeit, extrem viele Höhenmeter, Kilometer und Ausfahrten auf die Uhr!? Gefahren wurde in 11 Tagen 9-mal, also drei 3er-Blöcke. Dagegen gibt es nichts einzuwänden. Und Flachetappen kann man in Brandenburg auch trainieren, dafür muss nicht nach Mallorca geflogen werden. Das hat alles seine Richtigkeit. Nur unter Druck gesetzt fühlen wollte ich mich eigentlich nicht, durch die Ziele die, die Gruppe vorgab. Das war dann aber doch das Ein ums Andere mal so. Aber ohne Druck geht eh nix. Wirklich? Auch im Urlaub?

Spass hatten wir auch viel. Die Pausen waren meist amüsant und auch die Abende in der Diesel-Suite beim San Miguel waren extrem kurzweilig. Auch grinsten wir viel beim Frühstück. Zum Beispiel über die Sportler, welche in kompletter Rad-Lauf-Montur am Büffet erschienen und in Gummi-Clogs ihre Teller füllten.

Von dem Spass hätte ich gerne mehr gehabt und weniger sportliche Herausforderung. Vielleicht muss ich dafür mit anderen Leuten dorthin oder eine andere Sportart wählen? Vielleicht Golf? Vielleicht Tennis? Um dies heraus zu finden habe ich ja noch ein wenig Zeit. Wenn mir gar nichts anderes einfällt, dann buche ich halt wieder fürs Mallorca Trainingscamp 2015.