Feierabenrunde Nonne -> Ferch

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oder „Wie man den Schweinehund mit moderner Fitnesssoftware überlisten kann“


Eigentlich war mir heute gar nicht nach Training: Da waren zum einen die 6.700 Höhenmeter vom Wochenende, welche mir noch in den Beinen steckten, zum anderen war es irgendwie einfach zu warm um heute einen 100er zu fahren. Auch hatte ich meine Schwielowsee-Runde nicht ausgerufen, insofern gab es auch keinen Gruppenzwang. Gründe findet der Schweinehund ja immer ganz schnell!

Nun gab es aber doch einen Umstand der mich schlussendlich doch motivierte, einen 100er zu fahren: Meine Kilometerleistung für den Monat Juni .

Wie schön wäre es denn, wenn vorne wieder eine 2 statt einer 1 stehen würde? Im Mai gelang mir das, und warum so kurz vor dem Ziel im Juni scheitern? Es blieb mir nur heute, denn morgen ist schon der 1. Juli.

So machte ich mich auf, streifte mein liebstes Garmin Trikot über und los ging es Richtung Gatow, raus ins Havelland. Diese Runde über Geltow, Ferch, Schwielowsee, Michendorf, Potsdam, Schäferberg und Willy bin ich im letzten Jahr sehr oft alleine zum Feierabend gefahren.

Dieses Jahr noch nie und so war klar, da diese Runde heute einfach dran sein musste. Den virtuellen Partner ließ ich bewusst aus, denn ich wollte mich nicht unter Druck setzten. Das war auch gut so, denn meine Zeit blieb weit hinter meiner Bestzeit vom letzten Jahr zurück. Richtig stark fühlte ich mich nicht, was mich doch ein wenig verwunderte, aber großen Spass gemacht hat es trotzdem die Runde abzuspulen. Bei diesem herrlichen Wetter muss ich einfach den Feierabend aktiv auf dem Rad verbringen!

Und nun stimmen die Zahlen auch wieder in meiner Traininssoftware Ascent: Die 2.000 Kilometer sind geschafft. Mal schauen ob mir das im Juli auch wieder gelingen kann. Viel vor habe ich ja mit meinem Alu-Esel: Es bleibt spannend!

Sächsische Schweiz – Tag 3 (Sonntag)

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184,3 km | 3.184 Höhenmeter


Heute stand die Königsetappe auf dem Programm und es sollten noch mal rund 1.000 Höhenmeter mehr als am Samstag werden.

Nach einem relativ flotten Frühstück – wir wollten ja pünktlich zur WM Partie Deutschland-England wieder zurück sein, ging es los auf die geplanten 180 km. Kein Flach-Einrollen wie in den letzten beiden Tagen sondern gleich 230 Höhenmeter nach oben zur Burg Hohnstein. Unser erstes Ziel war heute die rund 15 km lange Abfahrt im Kirnitzschtal. Die Straße ist hier von so prächtiger Natur gesäumt wie man es in Deutschland nur sehr selten findet: Skurrile Felsformationen, teilweise mit Überhang über die darunter liegende Straße eingesäumt von herrlich sattgrünen Nadelwäldern. Ein echter Augenschmaus, diese Abfahrt!

Im Tal in Bad Schandau wurde nochmal kurz pausiert und Nahrung aufgenommen, um den ersten langen Anstieg zu bestreiten. Oben in Markersbach merkten wir, das diese heutige lange anspruchsvolle Runde nicht gemeinsam zu bestreiten sein würde, denn die Gruppe fuhr immer wieder auseinander, was zu langen Wartezeiten führte. So trennten wir uns und Zeljo, Jan und ich machten uns zu dritt auf den langen Ritt.

Die Grenze wurde erneut bei Petrovice passiert und danach ging es rechts ab auf den wunderschönen Europaradweg hoch Richtung Fojtovice. Dort wurde ein kurzer Fotostop eingelegt und an die Leiden des Horst gedacht, bevor es die steile Abfahrt hinunter nach Krupka ging. Nun war erstmal wieder relativ flach fahren angesagt, aber auch das war nach 100 km Fahrt und über 1.500 Höhenmetern auch schon irgendwie weit entfernt von angenehm.

Wirklich unangenehm wurde es dann in Loucha, wo es den Berg wieder hoch ins Erzgebirge ging. Die Auffahrt war wieder richtig Bohemian-Style: Wo man in Deutschland mit Serpentinen und Hinweisschildern auf die zweistelligen Steigungsprozente, den Berg versucht hätte zu entschärfen, legt man hier die Asphaltbahn einfach gerade den Berg hoch, mixt noch rauhen Belag hinzu und schickt ein paar durchgeknallte Motorradfahrer ins Rennen und fertig ist das Bohemian-Mountain-Pleasure.

Zermürbt und grau erreichten wir den Kamm und dachten das nun das gröbste an Steigungen erledigt sei, wir wurden aber umgehend eines besseren belehrt: Weiter ging es auf kurzen steilen Abfahrten, welche gleich wieder in fiese steile Rampen mündeten. Die gefahrenen 160 km fühlten sich eher nach der doppelten Distanz an, und so wurde in Altenberg an einer Dönerbude am Bahnhof rast gemacht. Klar das die Besitzer schon mal in Berlin waren und uns knusprig getoastetes Brot, ColaZero und Apfelschorle verkauften. Das Deutschland 1:0 führte wurde uns auch mitgeteilt. Nun war klar, warum die Straßen so leer waren.

Gestärkt wurden nun die letzten 25 km in Angriff genommen und pünktlich zum Schlusspfiff wurde Pirna erreicht.

Fazit: Wahrlich eine echte Königsetappe, welche diesen Namen verdient. 3.015 Höhenmeter auf 184,52 km. Das brauche ich nicht jeden Tag, aber ab und zu ist solch eine abwechslungsreiche Tour doch was feines.

Ein herrlich sonniges Rennradwochenende, mit perfekte Unterkunft, einem klasse Team und herrlicher Landschaft. Gerne wieder!

Sächsische Schweiz – Tag 2 (Samstag)

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148,3 km | 2.292 Höhenmeter


Der Tag begann ausgeruht, mit stark bewölktem Himmel und einem sehr leckeren Frühstück um acht Uhr. Anschließend sollte es auf die rund 2.000 Höhenmeter umfassende Tour gehen. Wir waren alle guter Dinge, denn die ersten Kilometer waren flach und die Steigungen begannen sehr moderat. Auch klarte der Himmel auf und am ersten Anstieg begann sich die Wolken aufzulösen und die Sonne sich zu zeigen. WIr sahen, das es ein herrlicher Tag zum Radfahren werden würde.

So passierte wird die Grenze nach Tschechien nach knapp 28 Kilometern und mussten vor Petrovice die Strecke leicht umplanen. Die Jungs, welche die Vorlage für die Runde auf bikemap geliefert hatten mussten wohl mit Touren- oder Geländerädern unterwegs gewesen sein, denn die Strecke führte über unbefestigte Wege, die wir dort nicht fahren wollten.

So fuhren wir eine kleine Nase und vorbei an herrlichen Felsformationen, an denen sogar Klettere am Abseilen waren. Danach wurden wir mit einer langen Abfahrt nach Děčín belohnt. Diesen Ort sollten wir heute zwei mal durchfahren, da wir noch eine Runde mit weiteren Höhenmetern drehen wollten. Und der kommende Anstieg hatte es wahrlich in sich: Fast durchgehend zweistellige Steigungsprozente und keine Serpentinen sondern typisch tschechisch, einfach gerade den Berg hoch. Oben angekommen gab es dann noch einen Nase zu einem Telegrafenmasten zu fahren, an dem wir uns fotografierten. Nun waren die meisten Höhenmeter geschafft und wir wollten nun die nächsten 30 Kilometer nach Bad Schandau in Angriff nehmen, wo wir für Kuchen und Kaffee einkehrten.

Danach mussten noch drei Bergwertungen genommen werden, unter anderem die schöne Auffahrt zur Burg-Hohnstein, welche ich schon von der ITF 2009 kannte. Es war wieder ein Vergnügen dort hoch zu fahren. Von der Burg-Hohnstein ging es noch einmal ins Tal und wieder den Berg hoch, bevor wir nach 6 Stunden, 148,5 km und 2.170 Höhenmetern zufrieden und grau unsere Base in Pirna, die Villa Hennes erreichten.

Fazit: Ein toller zweiter Tag, der große Lust auf die morgige Königsettappe macht.