Sächsische Schweiz – Tag 3 (Sonntag)

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184,3 km | 3.184 Höhenmeter


Heute stand die Königsetappe auf dem Programm und es sollten noch mal rund 1.000 Höhenmeter mehr als am Samstag werden.

Nach einem relativ flotten Frühstück – wir wollten ja pünktlich zur WM Partie Deutschland-England wieder zurück sein, ging es los auf die geplanten 180 km. Kein Flach-Einrollen wie in den letzten beiden Tagen sondern gleich 230 Höhenmeter nach oben zur Burg Hohnstein. Unser erstes Ziel war heute die rund 15 km lange Abfahrt im Kirnitzschtal. Die Straße ist hier von so prächtiger Natur gesäumt wie man es in Deutschland nur sehr selten findet: Skurrile Felsformationen, teilweise mit Überhang über die darunter liegende Straße eingesäumt von herrlich sattgrünen Nadelwäldern. Ein echter Augenschmaus, diese Abfahrt!

Im Tal in Bad Schandau wurde nochmal kurz pausiert und Nahrung aufgenommen, um den ersten langen Anstieg zu bestreiten. Oben in Markersbach merkten wir, das diese heutige lange anspruchsvolle Runde nicht gemeinsam zu bestreiten sein würde, denn die Gruppe fuhr immer wieder auseinander, was zu langen Wartezeiten führte. So trennten wir uns und Zeljo, Jan und ich machten uns zu dritt auf den langen Ritt.

Die Grenze wurde erneut bei Petrovice passiert und danach ging es rechts ab auf den wunderschönen Europaradweg hoch Richtung Fojtovice. Dort wurde ein kurzer Fotostop eingelegt und an die Leiden des Horst gedacht, bevor es die steile Abfahrt hinunter nach Krupka ging. Nun war erstmal wieder relativ flach fahren angesagt, aber auch das war nach 100 km Fahrt und über 1.500 Höhenmetern auch schon irgendwie weit entfernt von angenehm.

Wirklich unangenehm wurde es dann in Loucha, wo es den Berg wieder hoch ins Erzgebirge ging. Die Auffahrt war wieder richtig Bohemian-Style: Wo man in Deutschland mit Serpentinen und Hinweisschildern auf die zweistelligen Steigungsprozente, den Berg versucht hätte zu entschärfen, legt man hier die Asphaltbahn einfach gerade den Berg hoch, mixt noch rauhen Belag hinzu und schickt ein paar durchgeknallte Motorradfahrer ins Rennen und fertig ist das Bohemian-Mountain-Pleasure.

Zermürbt und grau erreichten wir den Kamm und dachten das nun das gröbste an Steigungen erledigt sei, wir wurden aber umgehend eines besseren belehrt: Weiter ging es auf kurzen steilen Abfahrten, welche gleich wieder in fiese steile Rampen mündeten. Die gefahrenen 160 km fühlten sich eher nach der doppelten Distanz an, und so wurde in Altenberg an einer Dönerbude am Bahnhof rast gemacht. Klar das die Besitzer schon mal in Berlin waren und uns knusprig getoastetes Brot, ColaZero und Apfelschorle verkauften. Das Deutschland 1:0 führte wurde uns auch mitgeteilt. Nun war klar, warum die Straßen so leer waren.

Gestärkt wurden nun die letzten 25 km in Angriff genommen und pünktlich zum Schlusspfiff wurde Pirna erreicht.

Fazit: Wahrlich eine echte Königsetappe, welche diesen Namen verdient. 3.015 Höhenmeter auf 184,52 km. Das brauche ich nicht jeden Tag, aber ab und zu ist solch eine abwechslungsreiche Tour doch was feines.

Ein herrlich sonniges Rennradwochenende, mit perfekte Unterkunft, einem klasse Team und herrlicher Landschaft. Gerne wieder!

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