ERT 2017: Pyrenäen 5. Etappe

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Pamplona – San Sebastián


Nach dem kleinen Frühstück mit Croissant und Kaffee und anschließendem Gepäckverladen um 9 Uhr machte ich mich alleine auf die lange Strecke. Keine Lust auf Rudel-Radeln. Sobald die Stadt hinter mir gelassen war, bemerkte ich zwei Dinge: 1. wie kühl es heute war und 2. wie wenig Druck ich auf die Pedale bringen konnte. Erstmal kein Problem, denn das Terrain war relativ flach und nicht sehr fordernd. Der Wind ließ mich auch in Ruhe und so ging es durch recht abwechslungsreiche Landschaften gut voran.

In einem kleinem Ort holte ich mir in einem Kramer-Laden ein Baguette und Salami und genoss dieses an einem Brunnen in der Sonne, die nun kräftig wärmte.

Wenig später passierten mich die Leistungsträger und baten mich doch mit Ihnen zu radeln. Ich schloss mich an, ohne wirklich zu wissen, auf was ich mich da einlasse.

Nun wurde es hügeliger und echte Anstiege erwarteten uns. Die Leistungsträger donnerten den steilen Hang hinauf und mein morscher Körper quälte sich hinterher.

Oben wurde freundlicherweise gewartet. So ging das ein paar mal, dann gab es nach gut 90 km Buffet. Ich gönnte mir nur eine Cola und einen Riegel, die Bande verschlang Thunfisch- und Ei-Brote.

Weitere Anstiege folgten, bevor endlich der Atlantik in Sichtweite war. Nun war ich wieder alleine unterwegs, da Christian am Berg mit roher Beinkraft sein Kettenschloss zerstört hatte und mit der Bande auf den Materialwagen wartete. Ich hügelte alleine weiter.

In Orio entdeckte ich ein Café mit Eclair und Cola Zero. Diese Produkte höchster Radler-Freude wurden erstanden, in der Trikottasche verstaut und nach kurzer Weiterfahrt am Meer konsumiert: Priceless! Nur für diesen Augenblick!

Jetzt musste »nur noch« der letzte Anstieg genommen werden, bevor es die lange schnelle Abfahrt herunter nach San Sebastián ging. Mit dem »Goldenen Reiter« als musikalische Untermalung auf den Ohren stürzte ich mich in die Abfahrt und erreichte zufrieden mit der Bande die wunderschöne Küstenstadt San Sebastián. Morgen dann Ruhetag.

ERT 2017: Pyrenäen 4. Etappe

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Santa Eulalia de Gallego – Pamplona


Nach dem leckeren Frühstück mit Schinken- & Käse-Stulle con Olio Oliva ging es gleich in den Berg. 12 km Anstieg und 400 Höhenmeter. Also vergleichbar mit dem Brocken im Harz. Genau das Richtige zum warm werden. Ich achtete auf den Puls, der nicht nach oben wollte. Die Watt-Leistung war auch eher unterdurchschnittlich. Es sah stark danach aus, als ob das heute kein großer Sport werden würde.

Oben angekommen schien die Sonne und die Landschaft zeigte sich wolkenlos von ihrer schönsten Seite. Glückshormone verteilten sich in jeder Zelle. Genial! Perfektes Radfahrer-Terrain und viel wichtiger: perfektes Wetter um den Tag in kurz/kurz zu starten und zu beenden. Vom Herbst war hier nix zu sehen. Ich war sehr froh, die richtige Klamottenwahl getroffen zu haben und nicht noch zusätzlichen Ballast in den Trikottaschen mitschleppen zu müssen.

Jetzt blieb es wellig und der Asphalt war eher unterer Durchschnitt. Egal, man kann nicht alles haben, aber im nächsten Ort gab es eine Lokalität mit bocadillo con queso de serrano mit Cola Zero mit viel Eis, welches ich mir vor der Weiterfahrt in die Trinkflasche schüttete. Das war eigentlich alles was ich wollte.

Nun wartet der längste Anstieg des Tages mit maximal 10% Steigung auf mich. Gemütlich fuhr ich den Kanten in der Mittagshitze hoch.

Nach der langen Abfahrt dann das Buffet mit klasse Leckereien. Da der Garmin nach 93 km als FTP 193 Watt zeigte und ich nicht wirklich spürte, dass ich heute Ausdauersport betrieben hatte, fragte ich bei den Leistungsträgern an, ob ich sie wohl die restlichen 40 km ins Ziel begleiteten dürfe.

Ich durfte – mich quälen lassen. Die letzten Hügel wurde für meine Verhältnisse zu hart gefahren, so daß ich mal wieder reißen lassen musste. Oben sprang zu meinem Glück Marcs Kette ab und so konnte ich wieder aufschließen und die restlichen gut 30 km mit der Bande ballern.

Dann doch noch echter Sport und ein schönes Apartment in der Stadt, in der die Stiere durch die Gassen getrieben werden. Eine exzellente Tapes-Bar gab es auch noch für mich in der Altstadt. Ein wirklich perfekter Tag!

Mal sehen was noch so geht. Frage mich langsam, ob dies noch steigerungsfähig ist!?

Morgen dann Atlantik.

ERT 2017: Pyrenäen 3. Etappe

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Barbastro – Santa Eulalia de Gallego


Keine Ahnung, was mich geritten hat, für die lange Runde zuzusagen. Vielleicht das nette Angebot der Leistungsträger oder die Warnung des Streckenplaners, dass auf der kurzen Runde, die letzten 30 km schnöde geradeaus-langweil-Landstraße seien. Egal, auf dem Garmin geladen ist geladen. Streckenänderung zwischendurch war und ist nicht.

Das Buffet wartete schon nach rund 40 km auf uns, so entschlossen wir uns nach 30 km erstmal Kaffee zu trinken, um den Tapeziertisch-Küchenchefinnen und Chefs genügend Zeit zum Aufbau zu gewähren – gute Entscheidung!

Danach ging es, vor Energie strotzend in die Hügel zur Verpflegung. Das Buffet bot wieder klasse Sandwiches und Obst. Die Sonne brannte und der Vortrieb schwand. Huesca, ein recht grosser Ort in der Mitte vom Nirgendwo, wurde zum Glück unbeschadet erreicht und erneut Kaffee getrunken. Wir saßen allerdings so unglücklich unter einem Baum, dass Johannes sein weiss-blaues Tacx Trikot von im Baum sitzenden Vögeln beschmutzt wurde. Nach einer Wäsche ging es weiter.

Jetzt Abzweig auf die lange Route. Bergauf & im Rudel. Erfreulicherweise mit einer für mich fahrbaren Aufstiegsgeschwindigkeit. Der Bekackte führte gleichmäßig und besonnen und für seine Verhältnisse maximal GA2. Ich war entzückt und außer Atem. So wurde der erste und einzige Col erreicht, der Col de Sap.

Die Abfahrt war ein echtes Highlight: auf perfektem Flüsterasphalt ging es entlang der Autobahn kilometerweit bergab. Selbstverständlich mit Rückenwind.

Der Spaß war aber schnell vorbei, als wir rechts abbogen. Gegenwind extrem. So muss sich das in Florida vor vier Wochen angefühlt haben. Ich habe noch die Bilder von CNN im Kopf. Kassette glotzen und jammern war angesagt. Ich verlor alle Körner und sehnte mich nach einer weiteren Pause. Zum Glück gabs nochmal Cola in einem kleinen Ort in einer Bar. Dann auf die letzten 20 km und unser kleines pittoreske Örtchen war erreicht. Morgen dann auf jeden Fall die kurze Strecke.

Drohnen-Video von Mario – Danke das ich es nutzen darf!