oder »Wellig zum Weltkulturerbe«
Der heutige Radtag ist eigentlich schnell erzählt: nach dem leckeren, aber mittlerweile doch recht eintönigen, Frühstück ging es mit Samsonite und Rad vom »Hostel Anita« zwei Blocks nach Osten um den Koffer am wartenden Bus abzugeben und im Anschluss den Track zu laden um die Gruppe aus der Stadt zu führen.
Das gelang sehr gut und in null-Komma-nix hatten wir die wuselige Stadt hinter uns gelassen und radelten auf recht welligem Terrain nach Süd-Ost. Die Gruppen fanden sich schnell und auch Susi half in der Führung aus. Ich empfand die Landschaft als recht abwechslungsreich, wobei einige Mitfahrer anderer Meinung waren. Na gut. Oft fühlte ich mich an Marlboro-Land oder Argentinien erinnert (obwohl ich dort noch nie war). Als wieder eine Rinderherde mit den entsprechenden Gauchos mit Pferd, Cowboyhut, Sporen, Peitschen und Lassos die Straße kreuzten und uns zum Abbremsen zwangen, weil ihre Rinderherde unbedingt vor uns über die Strasse musste.
Wellig ging es weiter und der ein oder andere Hügel musste ausgefahren werden. Mein Bergtag war es heute nicht. Egal, nach 42 km heute schon Pause mit Erfrischungen und weiteren 40 km »to go«. Genau die richtige Distanz heute für mich, denn der Asphalt hatte sich sehr aufgeheizt und die Sonne machte mir ganz schön zu schaffen.
Als wir die Küste erreichten, wollten einige noch baden. Herbert, Marietta, Maria und ich aber nicht und so fuhren wir weiter zum Zielort Trinidad.
Dieser Ort gehört mit 500 Jahren auf dem Buckel zu den ältesten Orten auf Kuba. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft mussten wir uns dann noch durch schmale Gassen und mindestens 480 Jahre altes Kopfsteinpflaster quälte uns, bevor wir unsere heutige Unterkunft erreichten. Zufrieden checkten wir in unserer schönen Casa Particular ein. Unsere Haushälterin bereitete uns leckeren Fisch, Lobster und Pommes (!) zum Abendbrot. Alles mit einem Lächeln und viel guter Laune und Freunde, die fremden Europäer mit Ihren Kochkünsten glücklich zu machen. Wir genossen es beim Bier.
Später ging es dann noch zu einer Stadtführung in die alte Stadt, bevor wir zufrieden in unsere komfortablen Betten sackten. Morgen dann nur Busfahren.