Nach Motzen und Trebbin mit den TiRis

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Fast kein Kuchen in Brandenburg


Heute war mal wieder Tiri angesagt. Mit An- & Abreise satte 174 km. Eigentlich zuviel für den Einstieg ins Osterwochenende. Aber ich wollte mal wieder mit der Gäng fahren und so musste ich da durch.

Die Anfahrt verlief routiniert, außer daß ich mich heute mal durch Sprachkommandos, welche mein Garmin an mein iPhone sendete und über meine Kopfhörer, aus denen eigentlich Musik kommt, zum Tiri navigieren ließ. Das lief erstaunlich gut und flüssig. Mal sehen ob ich dieses Feature noch auf Sardinien nutzen werden.

Pünktlich war ich am Treffpunkt und nach & nach erschienen eine ganze Menge starker Radler. Das würde heute wohl etwas flotter werden. Ralph wies in seiner Tourenbeschreibung explizit darauf hin, daß heute nur Tankstellen-Stops in Planung seien, da alles zu habe. Karfreitag eben. Welche Tankstellen angesteuert werden sollten, blieb offen. Etwas irritiert, wie lange nun non-stop zu fahren sei, klickte ich in die Pedale. Auf ins gewisse Ungewisse.

Aber ich war in bester Gesellschaft und Themen zum Plaudern gab es ja genug und so wurde auch das hohe Tempo fast unbemerkt genommen. Einfach nicht so lange Führung fahren und keinen Top-Fahrer als Nachbarn, dann lief das.

Ein High-Light oder unsere HC war heute die Welle von Wünsdorf, die ich versuchte mit der Top-Gruppe hochzufahren. Oleg warnte mich noch und so musste ich auch auf den letzten Metern bei Puls jenseits der 160 reissen lassen. Kein Problem.

Nun sehnte ich mich langsam nach einer Pause. Tankstellen waren nicht in Sicht aber Trebbin war auch nicht mehr weit. Erst musste aber noch ein Bahn-Damm begleitender Plattenweg gemeistert werden. Viele kleine Steine auf dem Weg machten die Fahrt beschwerlich. Einer dieser Steinchen zerstörte dann den Schlauch meines Hinterrades und ich musste den Platten reparieren. Mit Hilfe von Marco und Kartusche war das ein Kinderspiel und es ging nach kurzer Unterbrechung nach Trebbin. Irgendjemand meinte, daß in Blankensee heute offen sei. Dann bemerkte wir den offenen Konrad in Trebbin. Also die Taube in der Hand gewählt und nicht den Spatz auf dem Dach und bei Konrad eingekehrt. Der osteuropäische Bäckereifachverkäufer war nicht nur mit Wechselgeld überfordert, auch der Andrang an Kuchen-hungrigen RadlerInnen forderte ihm das Letzte ab.

Nach vollendetem Kuchen-Genuss ging es für die Bande zurück zum Tiri und für mich alleine über Fahlhorst, Güterfelde und Willy in die Home-Base.

Eine klasse Rennrad-Runde, die mich ganz schön Körner gekostet hat. An meinem Schicksals-Hügel war nicht mehr viel drin, bevor ich sehr zufrieden aber auch ein wenig angeschlagen die HomeBase erreichte. 41 Stunden Erholung schlägt mein Garmin vor. Das wird wohl nicht ganz klappen…

Mallorca Trainingscamp 2019 – Mein Ré­su­mé

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»schön war’s«


Wer die Blog-Einträge der vergangenen Tage verfolgt hat, braucht eigentlich nicht weiter zu lesen. Das Ré­su­mé ist klar und fällt durchweg positiv aus. Die meisten Dinge waren perfekt. An vorderster Front stand natürlich meine Gesundheit. Für mich gab es viele Fragezeichen vor der Abfahrt: Würde ich mit den Anderen mithalten können? Kann ich in brenzligen Situationen meinem Ehrgeiz trotzen? Würde es zu Komplikationen kommen? Was macht der Flug- und Reisestress mit mir?

Retrospektiv betrachtet war eigentlich alles noch viel besser als erwartet: Ich konnte mit der Gäng mitmischen, mir an den Anstiegen einige Duelle liefern und auch viele persönliche Bestzeiten verbessern. Das liegt sicher nicht nur an den Blutverdünnern, welche ich einnehmen muss, sondern auch an den nun viel besseren Leitungen die zu meinem Herzen führen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Den bekam ich am Abreisetag zu spüren. Nach unserer wirklich lockeren Abschlussrunde ging es mir beim anschließenden Packen sehr schlecht. Es kam mir vor als würde mich das Bücken, in die Hocke gehen und Rad verstauen sehr stark anstrengen. Mein linker Arm schmerze sehr stark und mein Kreislauf war schwach. Mit meiner neuen AppleWatch machte ich ein EKG, der aber keine Auffälligkeiten zeigte. Auch war der Puls normal. Die Schmerzen verschwanden erst vollständig am nächsten Morgen. Nicht gut und kein toller Abschluss für eine so beschwerdefreie Reise.

Eigentlich war alles perfekt. Der Eine wird sicher sagen, daß es hätte fünf Grad wärmer sein können. Ja klar. Aber das war für mich kein Muss. Richtig gefroren haben ich nur zweimal für etwa zehn Minuten. Das ist kein schlechter Schnitt, für neun Ausfahrten, oder?

Das ich 2020, sofern es meine Gesundheit weiterhin zulässt, wieder komme ist eigentlich sonnenklar. Das PortBlue war wieder die perfekte Herberge für einen perfekten Radurlaub. Die Insel bietet auch alles, was das Radfahrer-Herz höher schlagen lässt. Vielleicht im nächsten Jahr mit ein paar mehr Leuten? Auch Frauen haben gefehlt.

Hier noch die schnöden Statistiken und mein persönlicher Zettel:

  • 9 Ausfahrten auf der Insel
  • 1.092,2 Kilometer gefahren
  • 11.595 Höhenmeter erklommen
  • 40 Stunden und 44 Minuten Rad gefahren
  • 0 Platten oder Defekte

Was habe ich auf dem Zettel abgehackt und was muß warten:

✔ Kaffeetrinken in Santa Maria

✔ zum Kloster Randa hoch gefahren

✔ Farmers Market in Deià

✔ Hoch zum Kloster Lluc

✔ Ritt zum Cap Formentor

✔ Kaffeetrinken in Petra mit Orangenhälften

✔ 1x Puig Major

❌ Hoch zum Kloster San Salvador

❌ durchs Orangental nach Manacor

❌ Puig Major von beiden Seiten hoch gefahren

❌ Küstenstrasse komplett gefahren

und hier noch die Kollektion meiner Lieblingsbilder:

Mallorca Trainingscamp 2019 – Tag 9 – Abschlusstour nach Can Picaford

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»Erdbeerkuchen & Meeresrauschen«


Am Abreisetag ist es eine lange Tradition eine Abschlusstour zu fahren. Diese darf nicht all zu lang sein, um eine stressfreie Abreise zu gewährleisten. Also haben wir am Vorabend schnell, beim letzten San Miguel, eine 60-km-Route zusammen geklickt. Ein bisschen neues Terrain und einen Sektor, den wir schon lange nicht gefahren sind, gepaart mit Erdbeerkuchen in Can Picaford und fertig war die Abschlusstour.

Der Himmel sah nicht besonders einladend aus und ich überlegte glatt, ob ich mit langärmeligem Trikot fahren wollte. Das Vorhaben verwarf ich dann zum Glück, denn nach dem Schilf kam die Sonne hervor. Nachdem Muro hinter uns gelassen war ging es wellig zur Küste. Wir waren froh, die Strecke nicht in die andere Richtung fahren zu müssen. Der Erdbeerkuchen in Can Picaford wurde in vollen Zügen genossen und wir versuchten, diesen Moment einzufrieren: Die Meeresbriese, der Sonnenschein, der Blick auf die Gischt und die Berge im Hintergrund. Diesen Moment mitnehmen, in die folgenden Wochen und Monate, bis wir wieder hier sein dürfen – auf unserer Rennrad-Insel.