Sonntags-Tour zum Scharmützelsee

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oder „Der Garmin weiss nicht immer den rechten Weg“


Heute hatte Ralf H. von Rennradtraining zu dieser Tour an den Scharmützelsee aufgerufen. Es ging erst recht spät um 10 Uhr vom Bahnhof Neukölln los, zu dem ich mit der S-Bahn anreiste. Dort waren schon einige Radler versammelt: Ralf H., Antje, Dirk, Bernd, Jörg, ein Radler aus Regensburg, dessen Namen ich leider nicht weiss und Heinrich.

Es ging raus über die Krone und ich bemerkte ein merkwürdiges Wobbeln an meinem Hinterrad. Es machte den Eindruck als hätte der Mantel einen Produktionsfehler oder eine Speiche locker. Nach einer visuellen Kontrolle konnte ich aber keinen Fehler finden.

So ging es hoch auf den Müggelberg. Dort war ich noch nie und so lernte ich heute einen neue Erhöhung der Hauptstadt kennen. Weiter ging es auf relativ direktem Weg nach Bad Saarow am Scharmützelsee. Ich war dort schon einmal mit dem Rad bei einer RTF, das noble Ambiente dieses schönen Ortes erstaunte mich aber erneut.

Nun war es an der Zeit für eine Einkehr, denn alle wollten bei der Hitze nur eins: Eis. Nach der Stärkung in einem Café an schattigen Tischen ging es weiter um den See. Meine Beine fühlten sich gut an und so ging ich wieder in die Führung, als es auf einmal einen wirklich lauten Knall tat und ich auf meiner Felge fuhr. Ich befürchtete das Schlimmste, das der Mantel geborsten war. Dieser war aber zum Glück unbeschädigt und nur den Schlauch zierte ein etwa 5 cm langer Riss. Sowas ist mir auch noch nicht passiert! Nun war Schlauch wechseln angesagt und nach diesem Boxenstop ging es dann ohne Wobbeln weiter. Da muss ich wohl beim letzten mal Schlauch einsetzten zuhause einen echten Anfängerfehler gemacht haben und den Mantel irgendwo eingeklemmt haben. Wie peinlich! Aber nun ist ja alles wieder gut. Komisch nur, das mir das gestern noch nicht aufgefallen ist, das war nämlich die erste Ausfahrt mit dem neuen Mantel und Schlauch hinten.

In Reichenwalde trennten wir uns und Bernd und ich wollten einen anderen Weg in den Westen der Hauptstadt nehmen. Ich hatte keine Lust, von Neukölln einmal quer durch die Stadt nach Hause zu fahren, außerdem kamen mir ein paar extra Kilometer gerade recht. Bernd wollte mit mir mitfahren, war aber schon ein wenig grau und so nahm ich ihn in den Windschatten und legte los. Die Route war schon zuhause geplant, allerdings habe ich wohl zu wenig Wegepunkte gesetzt und so wollte uns der Garmin Edge 705 über Feldwege leiten. Jetzt musste eine Nase gefahren werden. Nun wurde es auch für mich sehr anstrengend und ich hätte mir ein wenig Abwechslung bei der Führungsarbeit gewünscht. Bei Brusendorf kam uns Heiko K. entgegen, der wendete um einen kurzen Plausch mit mir zu halten. Bernd war schon alleine weiter gefahren.

Vor Diedersdorf hatte ich dann Bernd wieder eingeholt und bog nun alleine nach Birkholz ab. Dort ging es auf die neu gebaute Autostraße. Das Kraftfahrstraßen-Schild war noch durchgestrichen, aber auch ein Fahrradfahren Verboten Schild war angebracht. Ich entschied mich jedoch für eine letzte Fahrt auf dem Standstreifen über diese schöne Straße. Ein fahrbahnbegleitender Radweg war leider nicht zu sehen. Da haben die Verkehrsplaner wohl was vergessen. Sehr unschön.

Meine Flaschen waren nun schon wieder leer. Ich hatte bereits 5 Liter getrunken und musste nachtanken. An einer Tankstelle in Teltow gab es dann zum letzten mal einen Refill mit Apfelsaft, verdünnt mit kaltem klarem Wasser.

Als ich die Berliner Stadtgrenze erreicht war ich heute doch ein wenig erleichtert, denn ich hätte keinen weiteren Schlauch dabei gehabt. Jetzt war nur noch der Grunewald zu durchquerend. 170 km bei der Hitze waren dann doch kräftezehrender als ich erwartet hatte.

Nonne-> Pankow-> Niederfinow-> Eberswalde

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oder „Warum fahren so viele bei Hitze ohne Helm?“


Um 8:26 Uhr bin ich zuhause aufgebrochen, um pünktlich um 9 Uhr den Treffpunkt in Pankow zu erreichen. Dort traf ich auf Christoph R., Jan M., Wolfgang H. und Dirk S..

Wir brachen dann pünktlich um fünf nach Neun Richtung Panketal auf. Diese Runde bin ich im Oktober 2009 schon einmal gefahren und sie zeichnet sich durch recht wenig Verkehr und guten Asphalt aus.

Es ging hinter der Stadtgrenze gleich recht ambitioniert los mit Tacho immer über 35 km/h. Die Wechsel folgten flüssig und wir Fünf harmonierten sehr gut. Die Hitze begann uns nun doch ein wenig zu schaffen zu machen – heute war ja der heisseste Tag des Jahres.

Immer wieder kamen uns kleine Gruppen mit Rennradlern entgegen, auch Einzelfahrer und die Mehrzahl hatte keinen Helm auf. Ich war sehr verwundert. Eigentlich kann ich mir das nur durch die große Hitze erklären: Vielleicht ist es den Fahrern zu heiss unter dem Helm? Vielleicht ist der Asphalt bei den Temperaturen weicher, wenn man mit seiner Birne dort raufknallt? Zwei von mir bei Stürze geborstene Helme haben mir eine Lektion gelehrt: Nie mehr ohne Helm auf dem Rennrad auch wenn es über 40°C haben sollte.

Nach etwa der Hälfte der Strecke in Niederfienow wollten wir an der »Schleusentreppe« bei Frau Kühn eigentlich unsere Flaschen füllen – diese waren nach 70 km bereits leer – aber es war geschlossen und alle Rollläden unten. Glücklicherweise half uns ein Nachbar mit seinem Wasseranschluss im Garten, der Wasser aus einem 26 Meter tiefen Brunnen in unsere Flaschen beförderte. Sehr beruhigend und erfrischend: Frisches, klares Wasser!

So ging es hydriert weiter Richtung Eberwalde. Es wurde, den Temperaturen geschuldet, ein wenig an Tempo rausgenommen und mit einem letzten Erfrischungsstop beim Schlecker, Pankow angesteuert, wo wir uns verabschiedeten und jeder seinen  Weg nach Hause nahm. Die Nationalelf würde gegen Argentinien nicht auf uns warten.

Fazit: Eine schöne harmonische Runde, die bei diesen Temperaturen doch relativ wenig Körner gekostet hat.  Frage mich nun nur: Wo fahre ich morgen?

Feierabendrunde Nonne->Kremmen

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oder „Die ersten knapp 90 im Juli“


Heute war ich unentschlossen, welche Runde ich fahren sollte: Zum einen boten die Havellandriders eine Tour mit anschließendem Eisessen an, welche sehr verlockend klang, mir aber mit Start ab Rathaus Falkensee um 18:30 Uhr zu spät und mit 40 km zu kurz war. Erfreulicherweise bot dann Bernd auf der Rennradliste eine Sub-100er Tour an, mit moderatem Tempo. Genau das Richtig um meinen Leihsattel weiter zu testen und die Beine ein wenig zu lockern, dachte ich.

Ich wartete hinter Gartenfelde auf Bernd und David und es ging gleich flott raus nach Henningsdorf. Bernd machte ordentlich Druck und der Garmin pendelte sich bei 36 km/h ein. Schon ein Tempo welches ich gehen konnte, aber eigentlich nicht wollte und ich sah auch, wie unser neuer Mitfahrer David zu kämpfen hatte. Kurz vor Henningsdorf stieß noch Jens mit seinem Tria-TREK hinzu, um uns zu verstärken. Nun ging es Richtung Germenskrug. Ich fuhr ganz hinten und ich erinnerte mich an die Bahngleise-der-Schrecken am Gewerbegebiet am Heidekrug bei Velten. Diese Gleise die in einem sehr spitzen Winkel zur Fahrbahn verlaufen haben schon bei einigen Ausfahrten zu Stürzen geführt, und so rief ich noch von hinten: »Achtung – gefährliche Gleise« … leider wohl zu spät: Den vor mir legte sich erst David und dann der direkt hinter ihm fahrende Bernd, der dem vor ihm rutschenden nicht mehr ausweichen konnte, auf die Straße. Mir gelang mit aller Mühe noch ein Haken um die Beiden herum – gar nicht so einfach, denn da waren neben den auf der Straße liegenden Radlern auch noch die Gleise die genommen werden wollten. Aber das fast Unmögliche gelang und ich kam auf zwei Rädern zum stehen.

Bernd hatte sich den Ellenbogen aufgeschlagen und das Rad war weitestgehend heil geblieben. David hatte es aber böser erwischt: Sein Unterarm und Wade waren aufgeschürft und bluteten leicht. Auch war sein Schaltauge verbogen. Er entschied sich, Richtung Spandau umzukehren und die Tour mit uns nicht fortzusetzten.

Wir fuhren weiter durch grüne Wälder und recht verkehrsarme Straße, allerdings machte uns der schlechte Asphalt in einigen Sektoren echt zu schaffen. Da besteht noch Streckenoptimierungsbedarf. Besonders übel war das Stück zwischen Paaren und Schönwalde. In Schönwalde verabschiedeten wir uns von Jens, der zurück nach Velten düste und Bernd und ich fuhren hinter Schönwalde noch den Mauerradweg nach Falkenhagen, wo an einem Rewe noch kurz Wegzehrung gekauft wurde, bevor die letzten Kilometer in Angriff genommen wurden.

Heute fühlte ich mich viel besser als gestern, sicher hat es mich auch motiviert meine beiden Mitfahrer mit 35 km/h im Wind zu führen und auch mal wieder in der Ebene hinten baumeln lassen zu können. Sehr schön, auch oder gerade solche eine kleine kompakte Gruppe.

Gerne wieder, ich freu mich auf Samstag! Morgen Ruhetag.