ERT 2017: Pyrenäen 10. Etappe

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Esterri d’Àneu – La Seu d’Urgel


Erstmal fühlten sich die Beine gut an, was sicher an dem Ruhetag lag und auch an dem Zustand, dass es erstmal etliche Kilometer leicht bergab ins Tal ging. Einziger Wertmutstropfen war, dass es in den schattigen Passagen recht frisch war. Bei einem Start auf 950 Meter Höhe aber keine wirkliche Überraschung. Ansonsten erfreute ich mich extrem des Lebens und der Freiheit auf meinem Rad.

Nach etwa 30 km war dann Schluss mit Rollen lassen und es ging in den Berg. Der Anstieg war lang, gleichmäßig und sonnig. Genau mein Ding. Als ich so richtig schön in Fahrt war, gab es schon das Buffet. Ich habe kurz überlegt ob ich weiterfahre, dann aber doch angehalten. Nach einer etwas zu langen Pause ging es dann mit weiter. Die Kraft war leider raus – mal wieder Fresspuls?

Oben dann ein beeindruckender Fernblick bei wolkenlosem Himmel in die weite Bergwelt Kataloniens. Foto machen und in die Abfahrt stürzen. Next-stop: Andorra.

Unser Übernachtungsort La Seu d‘Urgell musste erstmal durchfahren werden, um in den Hügel hoch nach Andorra zu kommen. Von zwei Grenzposten mit Piloten-Sonnenbrillen wurde ich lässig durchgewunken, dann war endlich Andorra de Vella erreicht. Kein hübscher Ort. Die beiden Vuelta Pässe links und rechts der Hauptstraße schenkte ich mir. Ich war einfach zu kaputt zum hochhügeln.

Also wieder zurück, auf der breiten Hauptstraße nach La Seu d‘Urgell und das 3er-Bett-Zimmer in unserem schönen Hotel bezogen. Klasse Tag auf dem Rad!

Mal sehen was morgen so geht!?

ERT 2017: Pyrenäen 9. Etappe

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Loudenvielle – Esterri d’Àneu


Heute war ich echt froh unser Apartment verlassen zu können: zu klein, zu muffig und zu viele Menschen auf zu wenig Raum. Da tröstete es zwar ein wenig, dass ich von wirklich sehr feinen Menschen umgeben war, aber die Freiheit in der Natur wurde heute sehnlichst erwartet.

Als ich dann nach dem überschaubaren Frühstück auf dem Rad saß, empfand ich sofort wieder das Gefühl von Freiheit und Abenteuer. Dieses Gefühl wurde auch nicht durch den zu bezwingenden Pass »Col de Peyresourde« gebremst. Im Gegenteil, es verlieh mir enormen Vortrieb. Der Anstieg zum unaussprechlichen Pass war gleichmäßig und weniger Steil als die Pässe am Vortag. Oben haben wir selbstverständlich das notorische Gipfelfoto geknipst und uns dann in die endlos lange Abfahrt gestürzt. Die diesjährige Tour de France Durchfahrt hat ihre Spuren auf dem Asphalt hinterlassen. Immer wieder Radsportler Namen und Team Sky Schriftzüge auf dem glatten Asphalt. Auch Zebrastreifen waren stilvoll aufgetragen.

Die Abfahrt wollte nicht enden, die Geschwindigkeit wurde immer höher, und ich war heilfroh hier nicht hochfahren zu müssen.

Unten im Tal war der wolkige Himmel dann verzogen und es gab neben Backwaren und Café au Lait – Sonne satt. Hammer!

Eugen organisierte sogar noch warmen Topf-Schoko-Kuchen vom Markt.

Mit vollem Bauch ging es weiter, in den zweiten von drei Pässen. Hier war auch wieder die TdF zugegen, was sich durch perfekten Asphalt äußerte. Oben angekommen ging es auch flugs in die Abfahrt. Auf halber Strecke dann das Buffet mit perfekter Aussicht in das Tal.

Die restlichen 45 km ging es immer aufwärts, also bergaufwärts durch diverse verwaiste Skigebiete, in denen sogar die Cola-Automaten schon in der Off-Season waren. Pech gehabt, also ohne Cola den Col hoch.

Der letzte Anstieg war lang und gleichmäßig und ich schaltete ein letztes Mal auf Sport-Modus, bevor es in die schnelle Abfahrt in unseren pittoresken Ruhetag Etappenort Esterri d’Aneu rollte.

Leider wurde der tolle Tag auf dem Rad durch einen bösen Sturz in einer Abfahrt überschattet. Er war zu flott unterwegs und hat sich auf seine Handknochen gelegt, die im Krankenhaus genäht werden mussten. Blöd. Gute Besserung!

ERT 2017: Pyrenäen 8. Etappe

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Gourette – Loudenvielle


Der Blick auf unsere Terrasse offenbarte nix Gutes: Sicht unter 50 Meter und nasse Radschuhe – wir hatten diese am Vorabend diese leider dort draußen liegen gelassen. Recht unmotiviert ging es dann zum Frühstück. Ein kleines Buffet war für uns aufgebaut: Baguette, Joghurt und Cornflakes. Zu trinken Kaffee und eine orangene Flüssigkeit, die Orangensaft sein sollte. Das Frühstück hebte die Stimmung nur ein wenig. Auf dem Rad war meine Laune dann aber um 100% gedreht: ich freute mich auf den Col d’Aubisque, denn es waren nur etwa 5 km Anstieg und dann gab es schon Gipfel-Fotos.

Die Abfahrt war dann eher Furcht einflößend, denn der Asphalt war nass und rutschig. Glücklicherweise erreichte ich das Tal ohne Zwischenfälle. Nun ging es eine gefühlte Ewigkeiten runter bis wir den Wallfahrtsort Lourdes erreichten. Dort wurden Kühlschrankmagneten geshoppt und eingekehrt. Es gab leckeres Omelette und zum Nachtisch Crêpes mit Salted-Caramel Sauce: Köstlich!

Nachdem Lourdes hinter uns gelassen war wurde es hügelig. Das Buffet war in der Anfahrt des Col d’Aspin und ich war sehr froh, dass es endlich wieder Futter gab.

Eine Käsestulle musste es tun, denn ich wusste das es noch mindestens 12 km den Berg hoch gehen würde. Zum Glück war der Col sehr gleichmäßig und nicht übermäßig steil.

Oben angekommen war ich wieder im dichten Nebel bzw. in der Wolkendecke.

Also gleich in die lange Abfahrt gestürzt. Kalt wars. Im Tal dann auf die letzten welligen 10 Kilometer gemacht und die heutige Etappe war abgehackt.

In unserem kleinen Apartment kochten wir uns leckere Pasta bevor wir satt und zufrieden in unsere Betten fielen. Mal sehen was morgen so passiert.