Fazit und mein persönlicher kleiner Kuba FAQ:

Lesezeit: 3 Minuten

Was für eine Insel! Ich bin Fan geworden, bisher war ich zweimal in der Karibik. In Jamaica und in Antigua.

Meine Erwartung an Kuba war eher gering. Die üblichen Vorurteile schwirrten in meinem Kopf: Kommunismus, Plan- und Misswirtschaft. Unglückliche und arme Menschen.

Klar es gibt wirklich nichts im Überfluss außer Rum, aber die Menschen sind deshalb nicht unglücklich. Vielleicht gerade deshalb geht es gesellschaftlich sehr ausgewogen zu. Kein Neid, keine Missgunst. Immer improvisieren, dass Beste draus machen und immer mit einem Lächeln.

Zu keinem Zeitpunkt auch in tiefer Nacht abseits der üblichen Wege hatte ich nie Angst um mein iPhone, meine Brieftasche oder gar mein Leben. Das sieht an anderen Orten in Mittel- und Südamerika anders aus. Diese Sicherheit wird aber auch nicht durch übertriebene Polizeipräsenz erkauft. Auf den Landstrassen gibt es oft Polizei-Kontrollen. Aber als Fussgänger in den Städten und Ortschaften begegneten man der Polizei eher selten. Ob Geheimpolizei aka Stasi unterwegs ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Architektonisch sieht es auf meinen anderen beiden Karibikinsel sicher schöner aus. Auf Kuba gibt es viele verfallene Häuser aus bessern Zeiten, bei denen einfach das Baumaterial und/oder das Geld fehlt um es zu restaurieren. Da wo restauriert wird, ist es sehr schön. Das ist mir in Santiago de Kuba aufgefallen. Es gibt halt auch einige Beton-Klötze mit sowjetisch-architektonischem Einfluss. Unser All-Inklusive-Hotel war solch ein Bau. Ich kann mich auf sowas einstellen und mir rollen sich da dann nicht die Fussnägel hoch, sondern ich schmunzle und hacke es ab.

Im übrigen gibt es nicht sehr viel Holz auf der Insel, welches sich zum Bauen eignen würde. Deshalb sind auch viele Möbel, die normalerweise aus Holz wären auf Kuba aus Stahl oder Beton. Auf jeden Fall interessant.

Möchte ich wieder auf die Insel? Sehr gerne! Es gibt noch viel zu entdecken!

Einige Dinge, die ich als Tips anderen Kuba-Reisenden mit auf Weg geben möchte. Diese finden sich sicher auf in irgendwelchen Reisführern oder Lonely-Planets. Auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit erhebe ich keinen Anspruch:

Georgs-Mini-Kuba-FAQ (2016):

  • Sprich die Menschen an! Auch wenn Du kein Spanisch sprichst. Niemand ist unfreundlich. Alle versuchen Dir gerne Auskunft zu geben.
  • Fahr in den Süden und lass Havanna schnell hinter Dir. Varadero hat zwar einen extrem schönen weissen Sandstrand, sonst aber nicht viel zu bieten.
  • Wechsel in einer Bank ein bisschen von beiden Währungen (KUC und KUP). Damit bist Du gerade bei kleinen Einkäufen (Getränke, Proviant) im Landesinneren viel flexibler.
  • Kaufe Internet-WLAN-Tickets am Besten in grossen Hotels. Die Stunde hat 2 KUC gekostet, wenn Du von Einheimischen die Karte kaufst, kostet sie meist 3 KUC.
  • Einige Male wurde versucht, bei Einkäufen oder Kneipenbesuchen, uns übers Ohr zuhauen. Frage immer vorher, was etwas kostet. Auch in einer Bar, was der Cuba Libre oder das Bier kostet. So gibt es kein böses Erwachen und alle wissen was sie erwartet.
  • Habe keine zu hohe Erwartungshaltung an die Küche. Das Meiste muss improvisiert werden. Meeresfrüchte mit Reis gibt es fast überall.
  • Eine tolle Möglichkeit unterwegs auf Kuba zu übernachten sind die Casa-Particular. Das sind quasi Bed & Breakfast Unterkünfte. Erkennen sind diese an einem Logo, ähnlich eines Ankers. Diese Zimmer sind qualitativ immer ok, es gibt warmes Wasser zum Duschen, eine richtiges WC, eine Klimaanlage und recht ordentliche Betten. Die Zimmer waren auch immer sauber. Wie das Buchen und die Preisverhandlung genau funktioniert, weiss ich leider nicht, da immer für uns gebucht wurde.
  • Telefonieren mit dem eigenen Smartphone ist extrem teuer (5,-€ pro Minute). Es gab auch kein mobiles Datennetz. Roaming trotzdem ausschalten und versuchen wenig zu telefonieren – das schont die Telefonrechnung.

Noch eine Anmerkung zu Schluss: Die meisten Fotos von Kuba, welche ich in meinem Blog veröffentlicht habe sind von Herbert W. Er hat mir diese freundlicherweise zur Nutzung überlassen. Danke dafür, Herb! Das Copyright bleibt selbstverständlich bei ihm.

6 Antworten auf „Fazit und mein persönlicher kleiner Kuba FAQ:“

  1. Hallo,
    wir möchten im Januar 2018 mit dem Rennrad von Manzanillo über Portillo nach Santiago de Cuba fahren. Wir waren 2013 mit dem Auto dort und sind umgekehrt. Nach dem Bericht hier war es steinig! vielleicht schon etwas besser als damals? Kann man es mit dem Rennrad fahren?
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
    Grüße Gabi Paulus

    1. Hallo Gabi, vielen Dank für Deine Frage. Viele, wenn nicht die meisten Strassen in Kuba sind meiner Meinung nicht wirklich für ein Rennrad geeignet. Eine Mitfahrerin war allerdings mit einem Crosser unterwegs und konnte alle Passagen meistern. Ich habe mich auf meinem Tourenrad sehr wohl gefühlt, so konnte ich auch einmal abseits der grossen Wege abbiegen und Off-Road Pisten genießen. Welche Reifenbreite möchtest Du denn aufziehen?

      1. Hallo,
        wir sind 2015 schon mit dem Rennrad (23mm Reifen) Havanna, Varadero, Cienfuegos, Trinidad-Santa Clara, Nordküste ohne wesentliche Komplikationen gefahren. Circa wieviele Kilometer r e i n e Schotterpiste sind es von Manzanillo nach Santiago de Cuba?
        Grüße Gabi

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