34. Vattenfall Berliner Halbmarathon

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Laufen mit einer Mission«


Schon vor gut sechs Monaten hatten Papa und ich uns zum 34. Vattenfall Berliner Halbmarathon angemeldet. Zum Einen um gut motiviert über den Winter zu kommen, zum Anderen um mal wieder gemeinsam an einer schönen Laufveranstaltung teil zu nehmen.

Während unserer vielen gemeinsamen Trainings schmiedeten wir Plänen und nahmen uns Finisher-Zeiten vor, die wir erreicht wollten. Dann begannen bei Papa die Knieschmerzen und es zeichnete sich ab, dass wir nicht gemeinsam laufen würden können.

Sehr schade. Es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben und mich allein für Laufrunden zu motivieren. Am letzten Samstag dann, meinem letzten längeren Lauf, die Ernüchterung: Unter zwei Stunden wird das bei der Trainings-Pace nichts werden. Die Motivation für heute war im Keller.

Da war ich noch ausgeruht frisch und entspanntNach einer Woche Trainingspause und fast keinem Alkohol brachte mich Papa und Mama heute Morgen mit dem Benz zum Start. Welch Luxus! Die Beine fühlten sich gut an und das Wetter war auch herrlich warm. Obwohl es zum Start noch bescheidene 9°C waren, merkte ich dass ich eigentlich auch Kurz/Kurz hätte laufen können. Die Sonnen erwärmte die schwarzen Laufklamotten recht ordentlich.

Dann der Start mit der zweiten Welle. Die Blöcke A,B und C waren schon unterwegs. Alles lief sehr gesittet ab und niemand drängelte oder stand den Nachbarläufern auf den Füssen. So ging es auch auf die Strecke nach Westen: Immer genügend Platz um mich rum, um den Motor erstmal warm zu kriegen. Keine Speeder, aber auch keine Schnarchnasen, die den falschen Block gebucht hatten. Sehr sehr geil gut.

Der Motor erwärmte recht flott und schon hinter der Siegessäule, nach noch nicht einmal vier gelaufenen Kilometern, floss der Schweiss in strömen. Der Blick auf meinen fixierten Virtuellen Partner auf meiner Laufuhr zeigte mir, dass ich gut im Tempo war. Ich hätte ein wenig rausnehmen können, aber in einem Wettkamp fällt mir dies immer sehr schwer, da das Feld um einen herum immer in Bewegung ist. Das heisst, man wird überholt und überholt auch ständig. Von daher ist es sehr schwer, sein Tempo ohne elektronische Hilfsmittel und/oder einem guten Körpergefühl richtig einzuschätzen.

Downtown-City-West bei Kilometer 10 merkte ich, dass ich auf dem richtigen Weg war: Nach gut 52 Minuten passierte ich diesen Check-Point und wusste, dass wenn ich ungefähr so weiter laufen würde, die 2-Stunden-Marke zu knacken wäre. Wenige Meter weiter klatsche mich die wundervolle Ari ab und es konnte auf den KuDamm gehen.

Nun lief ich wie in Trance. Sicher auch durch die Musik auf den Ohren, nahm ich die Umwelt nicht mehr richtig wahr. Die Zuschauer, die Musikanten – alles war eine weit entfernte Kulisse die sich weder positiv noch negativ auf meinen Lauf auswirkte.

Ich suchte mir immer wieder Hasen Häschen denen ich folgen konnte um nicht selber Tempo machen zu müssen und wurde so zu km 17 getragen wo ich mich schon riesig auf meine beiden Supporter Freunde Yvonne und Ralph freute, die mich mit Gels versorgten und Fotos schossen.

Mit der Stärkung ging es auf die letzten 4 Kilometer, die dann doch sehr hart wurden. Zum Glück überraschte mich noch Venko 2 Kilometer vor dem Ziel und lief ein paar Meter auf der Leipziger Strasse neben mir her. Ganz grosse Motivation, ja nicht die Pace zu reduzieren und das Ding so durchzuziehen.

Dann kam der Alex immer näher und ich wusste, dass es nach einer scharfen Rechtskurve geschafft sein würde. Ziellinie 1:53:52h netto geht in Ordnung. Unter zwei Stunden war mein Ziel, welches erreicht wurde.

Muss ich erwähnen, dass das kalte Erdinger Alkoholfrei in der Zielgasse heute besonders gut geschmeckt hat?

Sehr anstrengender Lauf aber für mich grosser Sport. Morgen dann mehr von der Insel.

On the run bei km 17 Danke Ralph für den SnapShot

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