Auf Friedensfahrt–Kurs 2016 3. Tag: Liberec -> Jičín

Lesezeit: 2 Minuten

138 km | 2.511 Höhenmeter


Zeitig ging es, bei strahlendem Sonnenschein, los aus unserem komfortablen Sporthotel. Nach der etwas komplexeren Gepäckverladung war ich froh endlich in kurz/kurz auf die Strecke gehen zu können. Gleich nach dem Ort ging es dann ohne die Beine locker zu fahren in den ersten Berg. Für ein ordentliches Anschwitzen war nun gesorgt. Ich war froh die Windjacke in der Sporttasche gelassen zu haben, denn mir war gleich richtig warm.

Die Abfahrt und der weitere Asphalt war leider, tschechien-typisch, sehr holprig und löchrig. So war es mittelmäßig angenehm die weiteren Kilometer unter die Räder meines fast noch jungfräulichen Renners zu nehmen.

Das ewige Auf- und Ab beanspruchte mich mehr als gedacht, und so war ich extrem froh, als endlich die Verpflegung erreicht war.

Einige verfehlten heute Diese, da sie strategisch ungünstig von der langen Strecke abweichte. Alex aus dem Orga-Team stand zum Glück am Abzweig als ich diesen passierte und dirigierte mich zu den Stullen und zum Flaschenfüllen direkt am Friedhof.

Nach der Stärkung fiel es merklich leichter die fiesen Kanten und die atemberaubenden Wälder zu durchqueren. Locker geht zwar anders, aber das tolle Wetter und das wunderschöne Tschechien im Frühling entschädigten für die dicken Beine.

Viele Passagen fuhr ich wieder alleine, was mir wenig Stress und volle Kontrolle über Watt, Herzfrequenz und am wichtigsten: die einmalige Landschaft ermöglichte. Alles richtig gemacht.

An einem Abzweig sah ich dann das A-Team an einem Supermarkt sitzen und wurde dann auch kurz darauf von eben diesen kassiert. Ich hängte mich kurz rein, fuhr etwa 20 Minuten mit, ließ dann aber reißen. Die letzen beiden Anstiege wollte ich dann alleine fahren. Thilo saß dann aber zur Rast an einem Imbissbude mit einem Kaffee. Eine Cola sollte aber noch gehe und so gesellte ich mich zu ihm und genoss noch eine Cola in der Sonne.

Die restlichen 30 km wollten wir gemeinsam fahren. Zwei relativ lockere Anstiege warteten noch auf uns. Zu diesem Zeitpunkt war ich aber bereits echt durch. Eigentlich reichte es mir mit Radfahren. Die Anstiege hoch zur Burg wurden zur echten Qual. Ich war aber auch nicht zum Vergnügen hier: also Zähne zusammenbeißen und durch!

Als Jetzin erreicht war, machte ich drei Kreuze. So grau war ich schon lange nicht mehr.

Die Such nach der richtigen Unterkunft gestaltete sich dann, ITF-typisch, auch als etwas herausfordernd. Als diese aber gefunden war, der Renner am Strom hing und das Abendessen mit großem Pivo bestellt war, war die Welt wieder in Ordung und es konnte über die vielen Höhenmeter der folgenden Etappe und die vielen Heldentaten des Tages fabuliert werden.

Ein großer Tag auf dem Rad mit großem Sport ging zu Ende. Und mehrere große Pivo waren auch im Spiel. Mal sehen was morgen so geht. Attacke eher weniger.

Auf Friedensfahrt–Kurs 2016 2. Tag: Görlitz -> Liberec

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117 km | 1.891 Höhenmeter


Nach dem entspannten Frühstück wurde um 9 Uhr das Gepäck verladen. Dann ging es zum Hauptbahnhof um die restlichen 100 Mitfahrer zu begrüßen. Nach Peters Ansprache gingen dann die mehr als 100 Radlerinnen und Radler auf die Strecke. Ein imposanter Anblick.

Erst zur Landeskrone, dann gen Süden. Es lief gut im Windschatten der grossen Gruppe. Auch die ersten Wellen konnte ich noch relativ gekonnt mitdrücken. Kurz vor der Verpflegung musste ich aber reißen lassen.

An der Verpflegung freute ich mich über die leckeren Stullen und das entspannt rumhocken in der Sonne.

Mit den Schnellen wollte ich nach der Pause nicht mitfahren und so machte ich mich alleine auf die letzten knapp 40 km. Als Highlight wartete noch der rund 15 km lange Anstieg hoch auf den 1.012 m hohen Ještěd. Der Berg wurde erstmal umrundet. Und dann ging es hart in den Berg. Ich hatte denn Anstieg noch von vor 5 Jahren in Erinnerung. Damals war es kalt und unwirklich heute sonnig und warm. Allerdings dadurch gefühlt kein bischen einfacher.

Was mich irritierte war die Familie mit Kindern, die mit Fahrradanhänger dort hochwollte. Der 3 km lange Kanten hatte 11% Steigung für die es meiner Ansicht nach spezielles Material bedarf. Zum meinem Erstaunen kam der Kinderanhänger irgendwann auch oben an. Zum Glück wurde ich nicht überholt.

Nach der leckeren Cola-Zero am Gipfel und den Beweis-Selfies ging es in die rasante Abfahrt, in der es einige brenzlige Situationen mit tschechischen Autofahrern gab, die der Meinung waren uns, die 60 km/h-den-Berg-Hinabfahrer mit 70 km/h und 15 cm Seitenabstand überholen zu müssen. Zum Glück ist alles gut gegangen und wir erreichten erschöpft aber zufrieden unser komfortables Sporthotel.

Morgen dann ein paar mehr Höhenmeter!

Auf Friedensfahrt–Kurs 2016 1. Tag: Horka -> Görlitz

Lesezeit: < 1 Minute

Mini-Prolog


Mit dem Zug ging es morgens nach Cottbus. Leider begleitete uns die komplette Zugfahrt Regen. Auch in Cottbus schüttete es in Strömen. Die angereisten Protagonisten störte das nur wenig. Der Großteil der Radler/innen entschlossen sich, trotz des starken Regens ihre Taschen zu verladen und sich auf die Strecke zu machen. Respekt! (Kudos!?)

Ich hatte andere Pläne: zum Einen wollte ich nicht mit meinem fast neuen Rad eine dermaßene Regenfahrt zumuten zum Anderen war ich selber nicht willens, mir drei Stunden Wasser ins Gesicht kippen zu lassen. Nicht im Urlaub.

Also änderte ich mit Christoph, Manfred und Gerd den Plan und wir lösten ein weiteres Bahnticket in Richtung Görlitz.

18 km vor der sächsischen Metropole war Schluss: Schienenersatzverkehr. Genau die richtige Distanz für uns, um entspannt bei nun regenfreiem Himmel nach Görlitz einzurollen.

Und es rollte dank Rückenwind und neuer Watt-Kurbel wie am Schnürchen. In der Jugendherberge in DownTown-Görlitz waren wir natürlich die Ersten und so mussten wir uns die Zeit mit Kettengesprächen und Schokolade vertreiben.

Als dann die Rennleitung mit dem Gepäck eintraf waren wir glücklich, unter die Dusche hüpfen zu können.

Nach dem Abendbrot gab es dann noch den notorischen Spaziergang, diesmal auf der polnischen Seite der Neiße, bevor wir noch in der Grambinus Stube einen Absacker genossen. Morgen dann sicher ein wenig mehr Radfahren.

P.S. Wege des Sauwetters heute auch keine Fotos.