oder »Doppelt hält besser, denn ein Pass ist nicht genug«
Irgendwie wollte ich eigentlich heute gar nicht fahren. Aber nach dem Brötchen holen, als die Sonne langsam hinter den Berggipfeln hervorlugte, hatte ich doch wieder Feuer gefangen. Die Route sah auch zu verlockend aus: Fast schon ein Kreis, mit zwei wirklich attraktiven Pässen, die gefahren werden wollten.
Also ab in die Radklamotten und um 10:43 gleich den ersten kleinen Pass, den ich mal in meiner Pässeliste nicht erwähne, hinauf. Warm war ich nun. Leider hatte Uwe zeck mit seinem Umwerfer und wir mussten erst einmal beim nächsten Radladen in Kastelruth einkehren. Die Wartezeit wurde von Isabell zur Anschaffung einer neuen Rennradbrille genutzt. Perfektes Zeitmanagement im Urlaub!
Nun stürzten wir uns steil den Berg hinunter. Für die beiden weiblichen Mitfahrerinnen wohl zu schnell, denn sie verpassten den Abzweig zum leckeren 28% Anstieg. Sie mussten zur Strafe ’ne extra Nase absolvieren.
Nachdem nun alle erstmal wieder beisammen waren, konnten wir unser erstes Tagesziel in Angriff nehmen: Die Bezwingung des Nigerpasses. Ein fast fünfzehn Kilometer langer Anstieg, der es in sich hatte. Wenig Flachpassagen zum verschnaufen, sondern kontinuierlich steile Strasse. Aber wir wollten ja schnell nach oben!
Oben angekommen erwartete die Bande mich bereits und wir kehrten zu Apfelstrudel und Buchweizenkuchen ein. Das Aufbrechen fiel wie immer schwer, denn weitere Anstiege bei recht frischen Temperaturen wollten bewältigt werden.
Nach einer eher unspektakulären Abfahrt hinunter nach Canazei machte sich großer Respekt vor dem letzten Anstieg bei mir breit. Das Sella Joch hoch war nicht ohne, denn rund 800 Höhenmeter mussten überwunden werden. Da ich mit der roten Laterne fuhr, brauchte ich auch nicht zu hetzen und konnte es, für solch ein Unterfangen, locker angehen lassen.
Oben angekommen froren alle bei windigen 9°C ganz gewaltig und wollten schnell in die Abfahrt, herunter nach Wolkenstein. Diese genoss ich wieder in vollen Zügen und fuhr die Serpentinen mit Höchstgeschwindigkeit aus.
Zurück im Haus freuten sich dann alle über die warme Dusch und die Sauna, etwas ausgekühlt waren wir doch.
Morgen dann wohl wirklich Ruhetag…oder?