Kuba 2016 – Tag 11: Pilon – Chivirico

Lesezeit: 2 Minuten

oder »Traumhafte Küstenstrasse«


Wow! Was für ein grandioser Tag! Ich sitze in unserem All-Inclusive Hotel-Zimmer mit Blick in den karibischen Sonnenuntergang und lasse die heutigen 125 Kilometer auf dem Rad Revue passieren.

Der Tag startete eigentlich recht unaufgeregt mit einem eher schlechten Frühstück. Große Erwartungen hatte ich nach dem gestrigen Abendessen eh nicht und so hielt ich meinen Mund und aß Weißmehl-Brötchen mit Butter, ein paar Mango Schnipsel und später ein Omlett. Schon mal gehabt. Funktioniert.

Dann los, leider ohne Wasser in den Flaschen, dafür mit strahlend blauem Himmel und einer Strecke vor der Nase, die ich wahrlich zu den »Traumstrasse der Welt« zählen möchte – gut 100 Kilometer entlang der kubanischen Süd-Karibik-Küste, wahrlich über Stock uns Stein. Oft ins Meer gestürzter Asphalt oder nur Schotterpisten, die mich an Dokumentationen auf ARTE über die Anden-Straßen in Bolivien oder Kolumbien erinnerten. Auf der Gesamten Strecke begegneten mir maximal 10 Kraftfahrzeuge. Ansonsten viele Gauchos mit Pferden, die Gämsen vor sich her trieben oder Eselkarren und Pferdefuhrwerke.

So direkt an der Wasserkante zu pedallieren war einfach nur atemberaubend. Ich konnte die Gischt riechen und manchmal spritze sie mir gar ins Gesicht. Selten habe ich die Natur beim Radeln so intensiv erleben dürfen, wie auf dieser Etappe. Brillant!

Irgendwann wurde es aber auch echt hart, denn die Sonne sengte auf mich herab und es gab sehr wenig Schatten. Die Infrastruktur ist nun auch nicht so prall, dass alle paar Kilometer ein Ort aus dem nichts erscheinen würde, der gekühlte Getränke vorhielt. Ich musste schon ein wenig improvisieren und mir meine mitgeführten Getränke gut einteilen.

Ich fuhr wieder viele Sektoren alleine, weil ich einfach keine Lust auf Gruppenzwang hatte. Die letzten 20 km blieben wir aber zusammen und scheuchte uns die letzten Hügel hinauf, bevor unsere riesiges Beton-Bunker-Artiges Resort mit Lift zum Strand erreicht war. Real existierender, sozialistischer Luxus-Tourismus wird hier gelebt und ich mitten drin. Ich schmunzelte, genoss und bestelle mir noch einen Kuba-Libre und sah gelassen über das nicht funktionierende Licht in unserem Badezimmer hinweg. Life is Good.

Morgen dann nach Santiago de Kuba – ich freu mich!

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