ERT 2017 Bormio – Nauders

Lesezeit: 2 Minuten

88,9 km | 2.328 Höhenmeter


Die Sonne schien schon am frühen Morgen durch unsere zugezogenen Gardinen des komfortablen Hotelzimmers. Als dann der Frühstücksaal geöffnet wurde, waren alle glücklich, denn ein solch umfangreiches Frühstücksbüffet hatte ich noch auf keiner WfF-Etappe erlebt. Grandios!

Auf dem Rad erging es mir erstmal weniger gut, denn meine Lunge fiepte und der Puls wollte nicht in den Bergmodus schalten. Eigentlich egal, denn ein neuer Rekord war heute eh nicht geplant drin. Zum Einen, wegen der vielen bereits gesammelten Höhenmeter und zum Anderen, wegen meiner allgemeinen Fitness. Also einfach Kurbeln und die 20 km und gut 2 Stunden Fahrzeit bergauf genießen.

Schon nach wenigen Kilometern im Anstieg kam ich mir vor wie ein ausrangierter 2CV im Wettrennen mit zwei Porsche 911 Turbo. Ilja und Carsten flogen förmlich an mir vorbei. Gerade noch genügend Zeit um von den Beiden ein Foto mit Rückenprofil zu schießen.

Die Strecke von Bornio den Stelvio hoch war ich ja noch nie gefahren und so bot sich für mich trotz der Schmach viel Abwechslung. Der Asphalt war größten Teils hervorragend, sicher auch weil hier an diesem Anstieg vor wenigen Wochen der Giro mit den Pros hier hoch ging. Klasse.

Der Gipfel war dann irgendwann mit viel Schweiß vergießen erreicht und es bot sich der übliche Trubel, den ich eigentlich gar nicht mag: Oldtimer, Motorradfahrer, Fußgänger, teils mit Skiausrüstung und natürlich wir Radfahrer buhlten um den besten Platz auf dem Plateau.

Nach dem notorischen Foto-Termin am Passchild machten wir uns in die Abfahrt mit den über 40 Kehren.

Einig Male hielten wir zum Fotografieren der beeindruckenden Bergkulisse an. Unten im Tal gab es dann Cola und knusprigste Pommes in der Sonne, bevor es über den gut ausgebauten Radweg zur eigentlichen Verpflegung in 1er-Reihe rollte. Hier waren sehr viele Touristen mit konventionellen und E-Bikes unterwegs.

Nach einer weiteren Labe musste »nur noch« der Reschenpass gewuppt werden. Ich hatte diesen als erheblich flacher in Erinnerung und musste mich zurückhalten, wegen der steilen Kanten nicht laut zu fluchen.

Dann war der Reschensee erreicht und es ging nur noch leicht wellig rüber nach Österreich zu unserem Tagesziel in Nauders. Nach einem Leberkäs-Semmel in der Sonne könnten wir unsere komfortablen Zimmer beziehen, nicht ohne vorher noch eine Runde im 30-Meter-Indoor-Pool geschwommen zu sein.

Zum Abendessen gab es dann noch beim Stadelwirt (»Größte Schnitzel Österreichs« bei Familie Lutz) eine leckere Gemüse-Spätzlepfanne, bevor ich müde und satt in die Heia ging.

Morgen dann wieder über 2.000 Höhenmeter bis nach Mittenwald.

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