Nordrunde über Kremmen

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oder »Mit Angst durch den Wald«


Heute stand eigentlich die Werbellinsee-Runde auf dem Zettel. Leider regnete es zu meiner Abfahrzeit und so beschloss ich später auf eine Runde zu starten. Das Regengebiet zog zwar schnell durch, aber aufgrund von Berichten von Kettenbrüdern, dass gerade nach Regenschauern die Gefahr besonders hoch ist, sich die kleinen, fiesen, giftigen Haare der Eichen-Prozessionsspinner einzufangen, bestätigten mich in meiner Entscheidung, später zu starten. Schade, aber keinen Bock auf Raupendermatitis an Armen und Beinen.

Allerdings fuhr auch beim späten Start auf trockenen Strassen die Angst ständig mit. Eigentlich bin ich ja kein Hypochonder, aber den Kratze-Mist habe ich noch zu gut aus dem letzten Jahr in Erinnerung. Da wusste ich noch nicht, wo die roten Pusteln herkamen und vermutete eine Sonnen-Allergie. Nun weiss ich, was die Symptome sind, und versuche vorsichtiger zu sein.

Das mir, bei diesem Kaiserwetter, auf dem Weg nach Norden kein Biker entgegen kam oder ich keinen einholte verunsicherte mich nun komplett. Waren die alle in den Ferien, im Freibad, auf der Autobahn – oder hatten alle gar Angst vor dem Eichen-Prozessionsspinner?

Einige Risiko-Wald-Gebiete waren auf meiner Runde zu passieren und irgendwie sahen alle Bäume nun nach Eichen aus. Ich versuchte schnell wieder aus den Wäldern, die ich sonst so liebe, heraus zu kommen.

Das sich meine Beine auf den ersten 50 km schlapp anfühlten half dann auch nicht wirklich. Hinter Börnicke, auf dem Havellandradweg begann es Spass zu machen, aber dann wieder überall diese Eichen!? Können wir hier in Brandenburg nicht mehr Nadelwälder haben? Ständig kreisten meine Gedanken um diese haarigen Viecher.

Dann in Brieselang-Süd endlich ein wenig Abwechslung: Die Strasse war gesperrt und bekam eine neue Decke. Es roch nach frischem Asphalt und ich durfte erst mal etwa 500 Meter mein Bike durch die Wiese schieben, denn die schwarze Masse war noch zu weich und heiss zum Befahren.

Nun folgte ein langer, offener Sektor und ich musste mir keine Gedanken mehr über die Raupen machen. In Priort gab es bei einem Bäcker für 20¢ ein Brötchen und für zusätzliche 5¢ die Flaschen gefüllt – umsonst wollte man das nicht machen. Amüsant.

Hinter Gatow kassierte mich noch ein starker schmaler Radler, mit blassen, unrasierten Waden. Ich hing mich rein und wir wechselten in der Führung, dann zog er mich die Gatower Hügel hoch. Eigentlich war ich schon alle, aber sowas lass ich mir ja dann auch nicht entgehen. Ich bedankte mich höflich und er freute sich das ich gefallen an dem Zug fand. Eine klassische Win-Win-Situation.

Zuhause angekommen war ich dann doch froh, das die Runde zu Ende war. Nun, nach dem Duschen bin ich sehr gespannt wie sich meine Beine und Arme verhalten. Noch juckt nichts. Hoffe das bleibt auch so, ansonsten müssen diese Anschaffungen aus ihren Verpackungen genommen werden, worauf ich gerne verzichten kann:

Mal schauen, was morgen so geht!?

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