Ferch-Runde

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oder „Radfahren im November bei Frühlingstemperaturen“


Meine Beine fühlten sich schwer an. Die beiden Einheiten vom Samstag hingen mir noch in den Knochen Muskeln. Der Blick aus dem Fenster und das anschließende öffnen der Balkontür präsentierte aber herrliches Kaiserwetter, welches prädestiniert für eine Rad-Ausfahrt war. Ich haderte, dachte mir aber, das solche ein blauer Himmel wohl dieses Jahr nicht mehr zu erwarten sein wird und pumpte die Reifen meines Renners auf.

Es gab klasse Touren-Angebote im Internet, auch zu Frau Kühn sollte es gehen, aber ich wollte lieber alleine fahren. Heute hatte ich keine Lust auf unter einordnen in ein Gruppengefüge und ein Tempo fahren, welches Andere mir vorgeben.

Die ersten Kilometer waren ungewohnt, denn nach über 500 Kilometern auf dem Ergometer hatte ich schon fast das Lenken und den Gegenwind vergessen. Ich brauchte ein wenig, mich zu justieren, dann lief es aber super und ich hatte wieder richtig Spass an draußen fahren und dem tollen Wetter. Welch ein Genuss!

Richtig Druck bekam ich allerdings nicht auf die Pedale, das war, wie Eingangs geschrieben, sicher den gestrigen Einheiten geschuldet, änderte aber nichts an dem Spass den ich hatte und ich wollte heute sowieso hauptsächlich GA1 fahren, was mir auch gelingen sollte. Auch deshalb blieb der VP heute aus.

Fazit: Eine schöne Tour bei herrlichem goldenem Herbstwetter. Irgendwo unterwegs habe ich die 14k-Kilometer in diesem Jahr überfahren.

ErgoPlanet-Voralpen Marathon St. Veit

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oder „Premiere: Erstes online Rennen“


Die 112 km auf dem Ergometer hätten ja eigentlich genug sein können, aber leider stieß ich auf einen Link der mich zur heute beginnenden Ergo_bike Trophy 10/11 führen sollte. Es wurde mit einer dreistelligen Teilnehmerzahl geworben und nun war mein Interesse endgültig geweckt.

Meine bisherigen Versuche, online gegen andere Ergonauten zu fahren scheiterten ja an technischen Hindernissen, die ich hoffte beseitigt zu haben. Wirklich testen ob es nun funktioniert konnte ich es leider noch nicht.

Um 17 Uhr sollte es losgehen und um 16:30 Uhr buchte ich mir noch schnell ein virtuelles Ticket. Nun merkte ich das ein bischen Test-Fahren nicht ging. Sekt oder Selter. Wenn ich da mitmachen würde, dann musste ich es auch zu Ende fahren und nur gucken ob es geht war nix. Also heute zum 2. mal das gewohnte Prozedere: Getränkefasche füllen, Radhose an, iPod präparieren.

Als ich die vielen Teilnehmer sah war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich fahren wollen würde. Aber nun waren es nur noch wenige Minuten zu Start. Dann endlich 17 Uhr und los! Alles funktionierte und der Tross setzte sich in Bewegung! Auf den ersten Metern drehte ich gleich richtig auf und mein Puls schoss in die Höhe. Der Kurs startet relativ flach und ich hatte ein wenig Zeit mich einzurollen. Naja nicht wirklich. Ich war auf dem 9. Platz wusste aber das ich diesen und meine vorgelegte Pace nicht werde halten können. Aber Rausnehmen war auch nicht drin, denn hinter mir lauerten schon die nächsten Mitfahrer. So ging ich immer wieder an Steigungen aus dem Sattel um an den ersten Hügeln nicht zu viele Plätze zu verlieren, wurde aber schnell auf den 15. Platz verwiesen, welchen ich eine ganze Weile halten konnte.

Leider war mir die Strecke und das Profil unbekannt und ich wusste nicht wie steil und lang die Steigungen sein werden, um mir meine Kräfte ein wenig einzuteilen. Spannend ist, das man die Leistungsdaten wie Puls, Gang, Watt und Abstand seines unmittelbaren Kontrahenten auf dem Monitor sehen kann und so entweder abgucken, sich orientieren oder stauen kann.

Nach der Hälfte der Strecke lieferte ich mir einen erbitterten Kampf mit skyrunner (?) um den 15. Platz, den ich leider verloren geben musste. Gegen Ende wollten meine Beine nicht mehr so wie mein Kopf und ich wurde von einem weiteren Fahrer überholt.

Soweit ich das richtig gesehen habe, bin ich aber noch in der Top20 geblieben. Mit dem Ergebnis bin ich dann doch recht zufrieden. Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden, die Ergebnisse auf dem Daum Server einzusehen. Mich würde schon interessieren wie viele Stunden Minuten der Erste vor mir im Ziel war!

Fazit: Eine tolle Erfindung, diese Online Trainings auf dem Daum Server, die mich extrem zu Höchstleistung anspornen. Nächsten Sonntag bin ich auf jeden Fall wieder bei der Ergo_bike Trophy 10/11 dabei!

Edit: Habe den Link zu den Ergebnissen dank der freundlichen Hilfe im Bikeboard-Forum nun doch finden können und ich bin tatsächlich 19er von 91 Finishern  geworden.

ErgoPlanet-South Africa Cape Argus Pick n Pay

Lesezeit: 2 Minuten

oder „Die Strecke schon mal Probefahren“


Da heute wieder für den ganzen Tag Regen angesagt war und nur noch 116 Tage bis zur Cape Argus Pick n Pay Cycle Tour verbleiben, wollte ich diese Strecke in Angriff nehmen. Mitte März fliege ich nach Südafrika um an diesem weltgrößten Radrennen teilzunehmen und was liegt da näher als die Strecke schon mal in Augenschein zu nehmen. Die gesamten 110 Kilometer sind in Google Street View verfügbar. So konnte ich, währende des pedalierens im Esszimmer, einen super Eindruck der atemberaubenden Landschaft dort unten gewinnen. Meine Vorfreude steigt beim Anblick des Naturschutzgebietes rund um den Tafelberg und den wunderschönen Küstenstraßen ins unermessliche.

Da ich die Landschaft genießen und kein hartes ErgoTraining absolvieren wollte, hatte ich die hervorragende Gangautomatik von ErgoPlanet eingeschaltet und konnte mich so bei den Anstiegen auf die atemberaubende Streckenführung konzentrieren und musste nicht ständig rauf und runter Schalten. Die Strecke führte erst einmal über eine zweispurige Schnellstraßen heraus aus Kapstadt. NIcht besonders abwechslungsreich, aber bei einem solch großen Fahrer(innen)-Feld sicher hilfreich, nicht gleich auf engen, schmalen und kurvigen Küstenstraßen zu radeln.

Nach ungefähr 30 Kilometern kamen aber Solche und der Verkehr (sic) wurde weniger und es ging das erste Mal hinauf in die Hügel. Neben mir der indische Ozean und weit hinten der Tafelberg. Hätte ich keinen iPod aufgehabt, ich hätte die Meeresbrandung hören können.

Eigentlich war jetzt Zeit für eine Pause. Ich wollte nach 33 und 66 Prozent der Strecke eine kurze Pause einlegen. Noch nie bin ich auf einem Ergometer über 100 Kilometer am Stück gefahren und so dachte ich, wäre es sinnvoll kurz zu pausieren. Nichts zwickte oder zwackte und der Tritt war rund und so entschied ich dann im März 2011 an einem Aussichtspunkt zu pausieren, heute aber weiter zu kurbeln.

Der südlichste Punkt, die Smitswinkel Bay, wurde passiert, Halbzeit war hier aber noch nicht. Ich fühlte mich fern ab der Zivilistatiion. Leider konnte ich den virtuellen Kopf nicht drehen und den Blick auf den Tafelberg mehr genießen. Dafür wurde es noch hügeliger und ich musste meine Fahrtechnik trotz Gangautomatik anpassen. Das bedeutet, an den kurzen giftigen Steigungen, welche Google eingerechnet hatte, musste ich aus dem Sattel gehen und mit hoher Wattleistung erstmal einige Sekunden treten, bevor die Automatik den Gang nach unten regelte und ich mich wieder setzen konnte. Sehr abwechslungsreich.

Auch nach 50 und 66 Prozent der Strecke verspürte ich keinen wirklich großen Drang zu pausieren. Eine zweite gefüllte Getränkeflasche, die ich mir vom Ergometer direkt greifen konnte, hatte ich mir zum Glück vor dem Start des Rennens bereit gestellt.

Nun ging es über herrliche Küstenstraßen zurück nach Kapstadt. Auf GoogleStreet View waren auch einige Rennradler zu sehen. Das hügelige Profil und der traumhafte Blick über die Buchten zieht wohl einige Gleichgesinnte an.

Die Stadtgrenze war erreicht, nun waren es nur noch wenige Kilometer vorbei an Pick n Pay Supermärkten und KFCs zum Ziel des Rennens und meine bisher längste Ergometer-Trainingseinheit konnte abgeschlossen werden.

Fazit: Eine Klasse Runde, die Dank ErgoPlanet, GoogleMaps und GoogleStreetView unheimlich unterhaltsam war und nie Langeweile auf dem Trainingsgerät aufkommen ließ. Hätte nie gedacht das ich mal einen 100er auf einem Ergometer fahren würde. Nun habe ich schon wieder Lust auf mehr. Muss ich mir Sorgen machen?