Erneut: Kurze Nordrunde über Kremmen

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oder „Bei dem Wetter muss ich einfach Rad fahren!“


Die letzten Tage war es doch sehr wechselhaft und immer wieder war Regen auf dem Radar. Heute sah es klasse aus und so beschloss ich erneut meine Referenzrunde über Kremmen zu drehen.

Auf den ersten Metern schon merkte ich, das ich Hummeln in den Beinen hatte die rausgetreten werden wollten. Es hatte sich wohl einiger Balast in mir angestaut, den ich so schnell wie möglich abwerfen wollte. Deshalb ging es auch gleich ordentlich zur Sache und ich kämpfte gegen den starken Nordwind und den vielen Autoverkehr. Es war leider recht deutlich zu merken, das die Sommerferien zu Ende waren und die ganzen Blechbüchsen wieder den Asphalt für sich beanspruchen wollten. Zum Glück ließ ich mich nicht stressen. Kurz hinter Velten kam mir wieder, wie eigentlich immer auf meinen Nordrunden, Mike entgegen, der auf dem Weg zur Feierabendrunde der Havellandriders war. Wir hielten kurz an und tauschten die neusten Neuigkeiten aus. Lustig das wir uns fast immer im Norden begegnen und er mir immer entgegen kommt, wir also nie in die gleiche Richtung fahren.

Der Wind blies sehr stark und so konnte mich mein VP bis Germensdorf fast wieder einholen. Als die Fahrtrichtung und auch der Wind drehten war es allerdings für mich ein leichtes Spiel mir selbst davon zu fahren. Es ging schneller und schneller und der Abstand wuchs Meter um Meter. Der Rückenwind und der VP motivierten mich sehr gut und so kam ich mit meiner zweitbesten Zeit auf dieser Runde zuhause an. 2:55:41 h. Mal sehen ob 2:50 drin sind!?

Oderbruchrunde

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oder „Einmal im Jahr mindestens an den Oderbruch“ – jetzt auch mit Video!


Nach 6 Tagen Trainingspause war es wirklich mal wieder an der Zeit das Rennrad zu bewegen, und so kam die Oderbruchrunde, welche Dirk anbot, gerade recht: 180 km gen Osten.

Diese Runde bin ich im letzten Jahr gefahren und darauf basierte auch der Track. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und führt ein Stück auf dem Oder-Deich an der Deutsch-Polnischen-Grenze.

Wir trafen uns um 10 Uhr an der Warschauer Brücke. Dirk, Marcin, Ralf H. und Dirk-2 warteten schon. Es kam noch Isabell hinzu und dann ging es auch schon los, auf einen sehr schönen Schleichweg heraus aus der Stadt. Quer durch Lichtenberg und Marzahn. Am Stadtrand musste dann allerdings doch die Landsberger Allee genommen werden.

In Hönow erwarteten uns schon Sven, Oliver, Jan und Wolfgang. Welch nett große Truppe um diese lange Runde zu fahren! Gewohnt zügig ging es raus, immer Richtung Osten mit ordentlich Rückenwind. Mir schwante schon schlimmes für die Rückreise, denn der Wind blies ordentlich. Besonders warm war es auch nicht. Gut das ich schon in Intermediate-(Herbst)-Radkleidung am Start war.

Nach knapp 80 km wurde in Wrietzen an einem Aldi gehalten und ordentlich Proviant gebunkert. Frischeiwaffeln, Beerlauch-Wiener-Würstchen, Cappuchino-Becher, Studentenfutter und Fitnesskekse wurden gekauft und verdrückt.

Weiter ging es über den Radweg, welcher der Fährte einer stillgelegten Bahnstrecke aus vergangenen Tagen folgte, direkt an den Oderbruch, unser östlichstes Ziel heute. Nun bogen wir gen Norden ab und der Wind blies uns mit voller Wucht ins Gesicht. Diese Deichkilometer waren wahrlich kein Vergnügen und es musste ordentlich vorne im Wind geackert werden.

Nach dem Bügeln der Hügel in und um Oderberg wurde zielsicher Frau Kühn in Niederfinow angesteuert. Es gab Kaffee und hausgemachten Kuchen bevor es weiter auf die letzte Etappe ging. Der Heimweg war mühsam: Der Gegenwind machte uns nun allen zu schaffen. Bedingt durch den zweiten Platten mussten wir nun eine weitere Zwangspause einlegen, welche zum Plaudern und Frischeiwaffeln futtern genutzt wurde. Marcin reparierte sein Hinterrad in Rekordzeit und so konnte nicht ohne einen ordentlichen Regenguss Bernau erreicht werden. Gut so, sonst wäre es auch recht sinnfrei von mir gewesen das Raceblade-Schutzblech als einziger mitzuführen. Auch die Regenjacke leistete gute Dienste bis Bernau, wo es wieder trocken war. Nun wurden die letzten Kilometer über Zepernick und Karow abgespult, und ich fuhr ab Pankow allein über Reinickendorf nach Siemensstadt.

Fazit: Eine schöne lange Runde, die mit dieser Truppe riesen Spass gemacht hat. Kann mir fast nicht vorstellen, einen Samstag schöner zu verbringen. 1-A-Tour & Truppe!

Der Morgen »Rad am Ring«

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oder „Der Countdown läuft“


Die Nacht war überstanden und ich wartete auf meine letzte Runde in der „Grünen Hölle“.

Einerseits wollte ich diese Runde noch einmal richtig genießen und die Strecke einatmen, andererseits musste wieder richtig am Rad gedreht werden um unsere Plazierung im Gesamtklassement zu halten oder gar zu verbessern.

Genießen und Bolzen ließ sich erstaunlicherweise perfekt kombinieren, was auch an dem fast wolkenlosen Morgenhimmel und dem wärmenden Lüftchen lag. Ich freute mich schon auf die Fuchsröhre, der schnellste Abschnitt der Strecke, an der Christoph mit einem Top-Speed von 90,4 km/h eine klare Ansage gemacht hatte. Die 9 wollte ich natürlich auch vorne auf dem Tacho sehen, was mir auch gelang.

Der Spass endete aber, wie schon all die Runden zuvor, am Anstieg zur Hohen Acht – dem steilsten Stück der Nordschleife. Es musste mit voller Konzentration gefahren werden, da die Strecke nun, bedingt durch eine RTF sehr voll wurde und auch Familien mit Kindern die Strecke befuhren. Einerseits kann ich die Veranstalter verstehen das dieses tolle Asphaltband möglichst vielen Hobby-Radlern zur Verfügung stehen soll, warum das aber zeitgleich mit uns Rennfahrer erfolgen muss, ist mir unverständlich. Aber jede Ring-Stunde kostet eine Menge Geld und so muss das halt optimal genutzt werden. Ein Geschmäckle bleibt, denn die volle Fahrbahnbreite nutzende Familienväter mit ihren Kindern auf Tourenrädern störten den Rennbetrieb doch empfindlich. Und gerade in den letzten Stunden, wo alle 24-StundlerInnen doch mehr oder weniger angeschlagen sind, sind solche künstlichen Hindernisse nicht gerade der Sicherheit dienlich.

Seis drum, ich konnte trotzdem Genießen und Bolzen und ein letztes mal die echte Transponder-Trinkflasche an Peter übergeben. Nach 24 Stunden das erste mal aus meinen Radklamotten pellen um ein erfrischende Dusche nehmen – welch ein Genuß!

Nach Peter ging dann Christoph auf die letzte, 27. Runde. Er fuhr diese erneut sehr schnell und sicherte uns so den 93. Platz von 674 4er-Teams.

Fazit:

Eine im Großen und Ganzen recht gut organisierte Veranstaltung. Die Nordschleife mit dem Rennrad befahren zu dürfen ist ein Traum: Der Asphalt ist durchgehend perfekt glatt, griffig, sauber und frei von Schlaglöchern. Auch die Sicherheit entlang der Strecke ist super. Nachts hatte das THW sogar an gefährlichen Passagen Flutlicht aufgebaut. Was ich bemängel ist der extrem hohe Kommerzialisierungs Grad. Das fängt mit der Ring-Card an, welche an Terminals mit Bargeld beladen werden muss um Dinge auf dem Boulevard kaufen zu können, 6,- € Leihgebühr für den Transponder inkl. 40,- € Pfand (!) und hört bei kleinem Kaffee für 2,- € an der Verpflegungsbude auf.

Auf der anderen Seite gab es aber auch viele Sponsoren, die uns kostenlos versorgten, wie eine lokale Molkerei an der dann eben der gesponsorte kostenlose Eiskaffee in Dosen getrunken wurde. Auch die kostenlose 24-Stunden-Fahrer-Nacht-Verpflegung war ok: Im Boulevard gab es immer ausreichend Bananen, Kekse, Frischeiwaffeln, Muffins und Pepsi-Cola.

An vielen Stellen merkt man halt auch, das die Symbiose von Rad- und Motorsport einfach nicht funktioniert. Das ganze Konzept „Nürburgring“ ist halt für 364 Tage im Jahr Motorsport erstellt worden: Abseits der Nordschleife erwarten einen halt eine funktionale Betonwüste und keinerlei Grünflächen. Der industrielle Charm einer Motorsportbox läßt sich für eine Nacht durchaus ertragen, die Jungs vom Team „Spass Am Ring“ hatten allerdings Probleme die Heringe ihrer Zelte auf ihrer betonierten Parzellenfläche einzuschlagen. Aber das können die Veranstalter auch nicht ändern.

Die Strecke der Grünen Hölle entschädigt für all das und ich habe sehr große Lust, diese Veranstaltung wieder mit einem tollen Team zu besuchen. Ob schon in 2011…ich werde sehen!