Kuba 2016 – Tag 9: Trinidad – Manzanillo

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Heute ist Transfertag, das heißt wir verbrachten ein großen Teil des Tages in unserem Reisebus aus chinesischer Produktion. Gegen 9 ging es mit verladenen Räder. Auf die etwa sieben Stündige Autofahrt. Vorher haben Susi und Stephan aber noch unseren mürrischen Busfahrer instruiert, einen Abstecher zum weißen Karbischen Sandstrand zu machen und die Möglichkeit zu haben, ein erfrischendes Morgenbad zu nehmen. Welch genialer Plan. Leider verwehrten uns die Securities des großen Hotels den Zugang zur Süßwasser-Dusche nach der herrlichen Bade-Exkursion, sodass mit dezenter Salzkruste in den Bus gestiegen werden musste. Irrelevant.

Nach gut zwei Stunden Fahrt durch das kubanische Hinterland gab es eine Mittagspause an einem typischen Reisebus-Einkehrparkplatz. Einige tranken bereits Bier. Für mich gab es Reis, Bohnen und Salat. lecker.

Nach weiteren zwei Stunden fahrt, viel unserem einheimischen Guide „Juri“ ein, dass er seine kompletten Reiseunterlagen bei der Rast liegen gelassen hatte. Das Problem wurde auf kubanischen Art gelöst: Juri fuhr mit einem anderen Bus zurück und wir hatten eine Zwangspause von etwa vier Stunden einzulegen. Egal, wir wollten immer schon sehen, wie es in Camagüey so zugeht. Die Wartezeit wurde mit WLAN im Ortskern, Pizza und später Bier überbrückt. Alle waren sichtlich erleichtert als Juri gegen 19:30 Uhr mit seinen Reiseunterlagen wieder auftauchte und wir unsere Reise in die kubanische Nacht fortsetzen konnten.

Juri wollte nun auch mal etwas essen und seine Coupons zu Sandwiches machen. Zu unser aller größten Freude, war diese Location ein Hotspot der kubanischen Party- und Ausgehhesellschaft. Extrem gut gestylte Chicas und Chicos feierten unsere Rast. Ein geschäftstüchtiger Kubaner wollte uns gleich ein paar Zimmer vermitteln.

Nach zwei schnellen selbstgetrunkenen und einem ausgegebenen Dosenbier war aber (leider) schon Schluss mit dem Flirten, rumzupfen und angrinsen und wir mussten wieder in den Bus um endlich vor Mitternacht unseren Zielort Manzanillo zu erreichen und endlich die Salzkruste vom Leib zu duschen.

Kuba 2016 – Tag 8: Cienfuegos – Trinidad

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oder »Wellig zum Weltkulturerbe«


Der heutige Radtag ist eigentlich schnell erzählt: nach dem leckeren, aber mittlerweile doch recht eintönigen, Frühstück ging es mit Samsonite und Rad vom »Hostel Anita« zwei Blocks nach Osten um den Koffer am wartenden Bus abzugeben und im Anschluss den Track zu laden um die Gruppe aus der Stadt zu führen.

Das gelang sehr gut und in null-Komma-nix hatten wir die wuselige Stadt hinter uns gelassen und radelten auf recht welligem Terrain nach Süd-Ost. Die Gruppen fanden sich schnell und auch Susi half in der Führung aus. Ich empfand die Landschaft als recht abwechslungsreich, wobei einige Mitfahrer anderer Meinung waren. Na gut. Oft fühlte ich mich an Marlboro-Land oder Argentinien erinnert (obwohl ich dort noch nie war). Als wieder eine Rinderherde mit den entsprechenden Gauchos mit Pferd, Cowboyhut, Sporen, Peitschen und Lassos die Straße kreuzten und uns zum Abbremsen zwangen, weil ihre Rinderherde unbedingt vor uns über die Strasse musste.

Wellig ging es weiter und der ein oder andere Hügel musste ausgefahren werden. Mein Bergtag war es heute nicht. Egal, nach 42 km heute schon Pause mit Erfrischungen und weiteren 40 km »to go«. Genau die richtige Distanz heute für mich, denn der Asphalt hatte sich sehr aufgeheizt und die Sonne machte mir ganz schön zu schaffen.

Als wir die Küste erreichten, wollten einige noch baden. Herbert, Marietta, Maria und ich aber nicht und so fuhren wir weiter zum Zielort Trinidad.

Dieser Ort gehört mit 500 Jahren auf dem Buckel zu den ältesten Orten auf Kuba. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft mussten wir uns dann noch durch schmale Gassen und mindestens 480 Jahre altes Kopfsteinpflaster quälte uns, bevor wir unsere heutige Unterkunft erreichten. Zufrieden checkten wir in unserer schönen Casa Particular ein. Unsere Haushälterin bereitete uns leckeren Fisch, Lobster und Pommes (!) zum Abendbrot. Alles mit einem Lächeln und viel guter Laune und Freunde, die fremden Europäer mit Ihren Kochkünsten glücklich zu machen. Wir genossen es beim Bier.

Später ging es dann noch zu einer Stadtführung in die alte Stadt, bevor wir zufrieden in unsere komfortablen Betten sackten. Morgen dann nur Busfahren.

Kuba 2016 – Tag 6: Varadero- Playa Larga

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oder »Vom Mistwetter zur Schweinebucht«


Ich schlief schlecht, was sicher an einer Mischung aus zu viel Rum, keinem Trinkwasser auf dem Zimmer, Vollmond und heftigen Winden mit Regen lag. Meine Laune war so düster wie der Morgenhimmel. Ich hatte keine Lust zum Radfahren. Die Camerados versuchten mich zwar zu motivieren, vergeblich: ich war einfach mit dem falschen Bein aufgestanden.

Auch das karge Frühstück konnte mich nicht versöhnen. Bloß schnell aufs Rad und losfahren!

Der doch recht heftige Wind blies heute exakt in die richtige Richtung, was mich später versöhnte. Aber erst einmal mussten kleine Ortschaften mit vielen streunenden Hunden, torkelnden einheimischen Radfahrern und LKWs passiert werden. Das vollzog der Gruppenführer H. leider für meinen Geschmack viel zu schnell. Ich war ja hier nicht auf der Flucht. So beschloss ich alleine weiter zu fahren, was den großen Vorteil hatte, mir Land & Leute genauer ansehen zu können. Alles richtig gemacht.

In La Isabel gab es die Halbzeit-Verpflegung. Ein interessanter Ort wurde von Stefan in der Ortsmitte gewählt. Dort konnten wir neben dem Bus Obst und Brötchen essen und Herbert bestellte sich sogar ’ne Pizza an einer Bude. Wer kann, der kann.

Nun lagen noch exakt 54 km mit Rückenwind vor uns. Die Landschaft wurde karger, je weiter wir in den Süden kamen. Wo vorher noch kilometerlanger Zuckerrohr- und Bananenplantagen den Weg säumten, gab es fast ausschließlich Gestrüpp und verdörrte Wiesen.

Nach dem Ort »Australia« saß die Bande bei ’ner Limo auf einem Rastplatz und winkte mir zu. Ich beschloss anzuhalten und die restlichen 25 km mit Ihnen zu fahren. Alleine wollte ich auch nicht in Playa Larga ankommen. Recht flott passierten wir eine Krokodilsfarm und ein großes Sumpfgebiet, bevor wir den kleinen Ort Playa Lara erreichten, in dem wir freudig unsere Zimmer mit Terasse und Karibik-Meerblick bezogen. Herrlich!

Zum Abendessen gab es einen gemischten Fischteller für 15 KUC (€) der mit großer Hingabe verdrückt wurde, danach noch einen siebenjährigen Havanna-Club »on the rocks«, bevor es zeitig ins Bett ging. Ich war ganz schön müde.