10. Etappe WfF Europa Radtour 2015

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Briançon –  Pietraporzio


Nach dem Ruhetag sollten die Beine eigentlich frisch & locker sein – waren sie aber nicht. So entschloss ich mich schon vor dem Frühstück die kurze Strecke zu fahren. So würde mir zwar ein Pass fehlen, entsprechende Ambitionen auf Höhenmeter-Meisterschaften mit der Bande hatte ich aber so oder so nicht. Also erstmal gefühlte endlose Kilometer leicht abfällig immer der Hauptstraße entlang. Es war mit 12°C relativ frisch, aber hinter den Berggipfeln schielte schon die wärmende Sonne hervor und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mit Kurz-Kurz und ohne Armlinge für den heutigen Tag richtig gekleidet am Start war.

Nach dem ersten kurzen Stop ging es auch schon in den Berg, der sich mit den bekannt Kilometersteinen ankündigte. 19 km stand auf dem Ersten. Wieder ein ganz schöner Schuh, aber die Sonne war noch nicht zu warm und die Steigungen waren nie im zweistelligen Bereich. Allerdings konnte ich mich auch nicht richtig quälen und so war der Puls selten über 140. Extrem schweißtreibend war dies zwar nicht aber sehr ökonomisch. Nach dem passieren von diversen Skigebieten, die jetzt im Sommer wie Geisterstädte wirkten, konnte wieder das atemberaubende massive Bergrelief bestaunt werden. Perfekte Unterhaltung zum drögen gekurbel.

Dann sah ich schon von weitem die wehende wff-Fahne an der Passhöhe wehen: Zeit fürs Buffet, dass mit Baguette, Nudeln, Brioche und diversen gekühlten Getränken wieder sehr üppig ausfiel.

Nach ausgiebiger Stärkung musste ich mich in die Abfahrt stürzen um nicht zu spät am nächsten 12 km langen Anstieg zu sein. Dem Col de Vereign Larch, recht unbedeutend und so unbedeutend wie der Name war auch der Anstieg. Durchgehend 4 bis 6 Steigungsprozente, also 12 mal Willy, dann oben am Pass an der französisch-italienischen Grenze in einem Schnapsladen noch eine eiskalte Dose Coca-Cola für 1,- € (!) weggeschlürft und dann in die letzte Abfahrt gestürzt. Diesmal waren die Kehren nummeriert und acht Kilometer entschieden sich viele Mitfahrer für eine Cappuccino-Einkehr am Wegesrand. Guter Plan, denn Marietta organisierte das WLAN-Kennwort und so konnten wir noch alle die Smartphones zücken und ein wenig »internetten«.

Gut so, denn in unserer bescheidenen Bergunterkunft gab es neben wenig Duschwasser und Betten die fast zum Boden hingen weder WLAN noch ordentlichen Daten-Empfang. Mehr als „E“ wurde nicht geboten. Aber wer braucht bei solch einer Bergkulisse auch Internet?

Zum Abendessen musste etwa 1 km ins Tal gelaufen werden. Was sich aber durchaus lohnte, denn es gab ein leckeres 3-Gang-Menü, bestehend aus Lasagne, Schweine-Medaillons mit Bratkartoffeln und zum Nachtisch Tiramisu. Ein feistes Mahl – wir waren froh 1 km zurück auf den Berg kraxeln zu müssen. Mal sehen, wie das Gekraxel auf dem Rad morgen dann ausfallen wird. Ankunft wieder in Frankreich.

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