Arber Radmarathon 2011

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Das ist doch kein Wetter!«


Es fühlt sich schon beinahe heimelich an, wieder im Hotel Held in Irl bei Regensburg einzuchecken und mit zwei Kettenbrüdern ein 3-Bett-Zimmer zu beziehen. Alles war wieder perfekt von Zweirad Stadler organisiert: der Radtransport, die Busfahrt, das Hotel. Beim Versuch, unsere Räder, wie schon in den letzten Jahren, über den Hintereingang in die Zimmer zu tragen, scheiterte kläglich. Die Chefin des Hauses verbot uns dies vehement. Also Radlager dann doch zu unserem großen Bedauern in der, nicht sehr gut gesicherten, Garage.

Nach dem vielfältigen Abend-Essen-Buffet, folgte noch der notorische Verdauungsspaziergang. Im Anschluss ging es dann rech früh in die Heia, denn die Nacht wurde kurz und Alexanders iPhone klingelte bereits um 4:15 Uhr. Sicher ist sicher.

Sachen packen, Frühstücken, 5:25 Uhr Abfahrt, in den noch nicht erwachten Tag, zum 9 km entfernten Dultplatz. Alles ließ sich recht routiniert abspulen. Nur die Regenkleidung war an diesem Ort ungewohnt.

Auf dem Platz warteten ein paar Hundert Radler schon auf den in wenigen Minuten erfolgenden Start des 30. Arber Radmarathons. Deutlich weniger als in den Jahren. Sicher war Regen und die niedrigen Temperaturen der letzten Tage für das vermindertet Interesse mitverantwortlich.

Der Start und die Strassen waren für uns zu diesem Augenblick zumindest trocken. Das sollte aber nicht lange so bleiben, den nach rund einer Stunde Fahrt begann leichter Sprühregen, der schnell stärker wurde. Die Temperatur sank mit meiner guten Laune und ich überlegte, wie viel Spass dieser Tag auf meinem Rad wohl machen würde.

Alexander, Karsten, Adrian und ich waren an der ersten Verpflegung beisammen und beschlossen einstimmig heute nicht die grosse Runde zu fahren. Oleg und zwei Mitfahrer, die ich auf der quaelDich.de Deutschlandtour kennengelernt hatte gesellten sich noch zu uns und so bogen wir an der Streckenteilung rechts ab.

Es wurde feuchter, kühler und ungemütlicher, je höher wir kamen. Teilweise war die Sichtweite, bedingt durch dicke Wolken, unter 50 Meter. Das machte die Abfahrten sehr gefährlich.

Die Freude war groß als wir den Bauernhof auf dem Kolmberg erreichten. Dort gab es wieder leckere, abwechslungsreiche und umfangreiche Verpflegung. Die Helfer freuten sich, dass sie Berliner beköstigen durften und machte eine Schild für ein Foto für ihre Lokalzeitung auf dem wir posieren sollten. Das Schild wurde natürlich auch von uns für ein Foto genutzt. Der Spaß darf gerade bei diesem Wetter nie zu kurz kommen!

Oleg drängte nun zurecht zur zügigen Weiterfahrt, denn wir waren ausgekühlt und es wartete eine lange schnelle Abfahrt auf uns, die uns noch weiter auskühlen würde.

Wellig ging es weiter zum letzten und wichtigsten Verpflegungspunkt: Radler-Saulburg. Bier & Zitronenlimo vom Fass bis zum Abwinken. Ein halbes Glas sollte mir heute reichen, denn die letzen 38 km nach Regensburg musste durfte wieder gegen den Wind gedrückt werden. Unser Gruppeto fuhr wieder mit der Taktik der letzen beiden Jahre: 1 km Führung fahren, dann wechseln, niemand anderen rein lassen und nicht bei anderen langsameren Gruppen reinhängen. Das klappte auch heute wieder hervorragend und die Restkilometer schmolzen dahin.

Acht Kilometer vor Regensburg machte allerdings mein rechter Oberschenkel zu und krampfte. So ein Mist! Glücklicherweise konnte ich den Spasmus durch Erhöhung der Trittfrequenz wieder lösen und musste so nicht alleine weiter fahren.

An der Stadtgrenze von Regensburg dann wieder das gleiche traurige Spektakel wie schon in den Jahren zuvor: regelwütige Polizisten, die die Radfahrer unbedingt auf die schmalen Radwege umleiten mussten. Schade das da die Stadt nichts dazu gelernt hat! Wann wird sich das endlich ändern?

Im Ziel wurden nach dem Abholen des Finisher-Trikots wieder bayrische Spezialitäten in Form von Leberkäs und Brezn genossen, bevor es gestärkt und satt zurück ins Hotel ging.

Fazit: wieder eine erstklassig organisierte Veranstaltung. Die Verpflegung auf der Strecke, die Freundlichkeit der Helfer und die Sicherung der Fahrbahn war wieder vorbildlich. Das Wetter war unter aller Sau, deshalb blieb der Spass in vielen Teilen auf der Strecke. Dank der Mitfahrer konnten wir aber trotzdem viel lachen und den Tag zu einem unvergesslichen auf dem Rad machen. In 2012 dann wieder die 240er!

9 Antworten auf „Arber Radmarathon 2011“

  1. Respekt. Sich bei dem Wetter die Abfahrten „runter zu stürzen“ – Hut ab. Ein bisschen überrascht bin ich allerdings das du dich für die Abkürzung entschieden hast 😉

  2. Wäre ich das Ding noch nie gefahren, hätte es keine Abkürzung gegeben. Aber da ich das Ding bei schönstem Wetter kennen (und lieben) gelernt habe, musste ich mir das einfach nicht antun.

  3. krasse nummer. 50 meter sicht bei abfahrten – so stell ich mir die hölle vor.
    war dann doch ganz froh, dass ich diesmal nicht konnte…

  4. Super Bericht.
    Großes Kompliment auch der streckensichernden Polizei und Feuerwehr. Absolute Spitzenklasse. Hat mir sehr gefallen. Besonders an 2 Stellen war ich froh, dass da Schilder mit „Langsam fahren“ stand. Sonst hätte es mit Sicherheit aua gemacht.
    Die große Runde – bei diesem Wetter ? No way.
    Nächstes Jahr wieder – aber nur als Nachmelder, wenn der Wetterbericht am Taach vorher Sonne verspricht.

  5. war TOP mit euch zusammen!!! DANKE an das Team.

    und die richtige entscheidung die 178km Runde zu nehmen!
    der verpaßte Arber hat mir bei dem Wetter in den „Abfahrten“ nicht mehr so weh getan…

    2012 gerne wieder dabei !!!

    ps. Georg das dir der Muskel zumachte hat man nicht gemerkt „hechel“, kannst dir aber sicher sein das ich mit dir zusammen ins Ziel gekommen wäre, denn den TourGide bringt man ins Ziel „bin ich vlt. auch zu sozial“ :))

    lg

  6. Ich kann mich dem Fazit nur anschließen. Beim Arber machen die Orga und die Strecke den Unterschied. Unter solchen Bedingungen würde ich nicht jedes Event auf jeder Strecke fahren.
    Die Beläge waren trotz des harten Winters wieder top und der Kurs hatte wie in 2010 keine technisch anspruchsvollen Passagen wie enge Kurven. Der kilometerlange Dieselteppich in einer Abfahrt war sehr frisch und die Organisatoren hatten sogar schon einen Streckenposten vor Ort, der fahnenwinkend eine Warnung rief. Leider nach der Gefahrenstelle. 😉

    Gruß an die Feuchtspieltruppe vom Sonntag
    Oleg

  7. Also, Oliver , Jan , Stefan, Stefan R. und Ralph haben nicht wirklich bereut, die lange Distanz gefahren zu sein. Sicher es war kalt, nass und ekelig und der eine oder andere musste sich kältebedingten muskulären Problemen rumschlagen . Ja, die Sicht auf den Abfahrten war auch grenzwertig. Dennoch , da die Strecke im Gegensatz zu HH- Berlin aber auch bei Regen erträglich, weil abwechslungsreich ist und es bergauf ohnehin egal ist, wie das Wetter ist, war ich hinterher zufrieden den Abzweiger zur kürzeren Strecke verpasst zu haben, weil ich darauf konzentriert war an Jan dran zu bleiben als er unsere ohnehin schnelle Gruppe in beeindruckender Weise anführte.

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