Kuba 2016 – Tag 5: Matanzas – Varadero

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oder »Zum weissen Sandstrand und azurblauen Meer«


Heute stand nur eine recht kurze Etappe von rund 40 km auf dem Programm. Das Ziel war die Touri-Strandurlaub-Metropole Varadero. Es ging schon um 8:30 Uhr los, sodass wir den Tag am azurblauen Meer  mit Badehose und schwimmen genießen konnten. Abseits vom Strand ist Varadero eine typische Touri-Metropole, die ein wenig an die Promenade von Alcudia auf Mallorca erinnert, nur ohne die Bettenburgen. Von kubanischen. Schnitzereien über einfache Textilen mit Kuba-Flaggen-Symbolen wird hier alles feil geboten, was der generische Strandurlauber so auf dem Wunschzettel hat. Für mich war nix dabei, außer das herrliche Mittagessen: Knoblauch-Garnelen mit Reis & Pina Colada zu 12 CUK/EUR.

Dann ging es an den Strand um im azurblauen Meer zu baden. Wahnsinn: feinster weißer Sand und kristallklares Wasser. Da kann die Ostsee nicht wirklich mithalten.

Nach dem ausgiebigen Bad genossen wir den Strand noch im Schatten bevor wir entspannt aber trotzdem ungeduldig auf unsere Zimmerschlüssel warteten. Das zog sich, wie so vieles auf Kuba, noch eine Weile hin. Gegen 16:30 Uhr war es dann endlich soweit und wir durften unsere Zimmer auf beziehen.

Das Abendessen wurde wieder sehr kreativ kredenzt: als Vorspeise gab es Brot mit Butter, das Hauptgericht bestand auf Fisch oder Fleisch mit Reis und Bohnen. Als Nachtisch wurde Schoko-Pudding ohne Milch gereicht. Nicht wirklich schlecht, aber definitiv nicht meins, also ohne Nachtisch in die Nacht!

Da Valadero sehr touristisch ist, war es unmöglich in eine Bar zu gehen, die auch einheimische besuchen. Unsere Wahl fiel aufs »Beatles«, ein kubanischer Hard-Rock-Café-Verschnitt mit Open-Air-Rock-Life-Musik. Gar nicht so schlecht. Auch der Rum und die Cocktails schmeckten wieder hervorragend und so beschlossen wir auf dem Heimweg noch den Strand bei Vollmond zu bewundern. Atemberaubend. Aber was wäre so ein toller Tag ohne einen Absacker, den wir in einem Resort ab Strand genossen, bevor wir mit hervorragender Laune in unsere Unterkunft zurück kehrten.

Kuba 2016 – Tag 4: Havanna – Matanzas

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oder »Heute mal richtig anabschwitzen«


Erst einmal musste der Tunnel nach Westen aus Havanna passiert werden. Für diesen galt ein stricktes Fahrrad-Verbot. Deshalb mussten die Räder in den Bus verladen werden um dann etwa 15 Minuten aus Havanna raus zu fahren. Auf einem großen Parkplatz hielten wir und montierten unsere Räder und luden die Strecken auf unsere Garmins.

Die Strategie war, nicht im all zu großen Rudel unterwegs zu sein, um flexibler auf individuelle Pausen-Wünsche reagieren zu können. Geplant getan. Zu Herbert und mir gesellten sich noch Mandy, Johannes, Maria und Marietta. Wie sich später herausstellte ein klasse Mixed-Team das ausgezeichnet harmonierte.

Der Weg führte uns auf einer zweispurigen Bundesstraße nach Osten. Zu Glück war nicht viel Verkehr denn wirklich einladend zum Radeln war die Schnell-Straße nicht. Hinzu kam ein permanenter Gegenwind und sängende Hitze die meinem unfitten Körper ganz schön zu schaffen machte. Zum Glück hatten wir Herbert und Johannes, die fleißig führten und so den Wind ein wenig erträglicher machten.

Bis zur Pause nach 55 km ging es landschaftlich eigentlich recht langweilig zu. Die am Wegesrand gebauten Gasturbinenkraftwerke boten mit ihren lauten Turbinen ein wenig Abwechslung. An sonsten sehnte ich mich nach Schatten und kalter Cola.

Die gab es dann auch und wir konnten gestärkt weiter fahre. In die offizielle Strecke hatte ich noch eine kleine Nase eingebaut, die uns eine herrliche, sehr verkehrsarme Küstenstraße entlang führte. Nach etwa 5 km, vorbei an riesig brachliegenden Campingplätzen, hätte der Weg wieder auf die zweispurige Hauptstraße geführt.

Ich fragte die Bande ob sie Lust auf einen »experimentellen Sektor« hätten und alle wollten. Zu schön war die Fahrt entlang der Küste.

Genau hatte ich mir den Streckenverlauf allerdings nicht angesehen, denn dann hätte ich bemerkt dass der Weg in einem Wanderweg über einen steilen Hügel endet. Was tun? Wir entschieden uns, dass große Abenteuer zu wagen und die Sportart nach Radwandern zu ändern. Zuversichtlich waren wir, da unsere OpenStreetMap definitiv einen »Weg« über den Berg zeigte, obwohl dieser vor uns oft sehr schwer auszumachen war. Abenteuer pur! Das ein ums andere Mal fragte ich mich schon, wo und wie dieser zweistündige Exkurs enden sollte, aber alle hatten Spaß und das war die Hauptsache. Oben angekommen ging es dann nicht mehr schiebend, sondern im feisten DownHill-Tempo über Stock und Stein zurück zur Hauptstraße, die wir fast schadlfrei – nur mit Kratzern an Armen und Beinen -erreichten.

Ab hier hatten wir noch gut 40 km vor uns, die durch die vielen Wellen doch noch mal recht kräftezehrend wurden.

Matanzas wurde recht grau erreicht und der erste Supermarkt wurde angesteuert um uns mit Limo, Cola und Wasser zu versorgen, bevor es in unser Hostel-Azul ging, dass unsere Herberge für die Nacht werden sollte.

Nachtleben hatte Matanzas leider nicht wirklich zu bieten, denn außer einer Partie Schach im lokalen Schachklub, zwei Dosen Bier im Hotel Imperial und einer Latino-Hip-Hop-Tanzeinlagen der lokalen Dorfjugend gab es nichts zum versacken und länger Aufbleiben als nötig. Schade, aber morgen war ja auch noch ein Tag.

Kuba 2016 – Tag 3: Havanna Rad-Tour

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oder »endlich mit Rad«


Heute war es endlich soweit: Wir bekamen unsere Drahtesel übergeben, die uns die nächsten 11 Tage als Haupt-Fortbewegungsmittel dienen werden. Solide Rahmentechnik und pannensicherer Mäntel »Made in Germany«. Dazu eine gut abgestimmte Schaltung eines japanischen Herstellers und perfekt war das spurtreue Tourenrad.

Dieses wurde in der Mittagssonne auch gleich mit den mitgebrachten SPD-Klick-Pedalen und den Garmin-Sensoren ausgestattet und schon konnte es auf die erste Entdeckungsausfahrt im Großstadt-Dschungel gehen.

Wir fuhren zu dem »Plaza de la Revolution«, an dem Fidel in der Vergangenheit viele seiner stundenlange Reden hielt. Nicht ohne von einem wachhabenden Militär per Trillerpfeife ermahnt zu werden, hier doch das Rad lieber zu schieben.

Danach ging es entlang der Küste nach Westen, nach Miramar, dem historischen Villen-Viertel der Millionenstadt. Der Glanz der vergangenen Tage war leider ab und neben einigen recht adretten Botschaftsgebäuden gab es nur recht einfältige Hotels in Form architektonisch wenig ansprechenden Betonklötzen zu bestaunen, die sicher vor 40 Jahren viele Touristen aus dem sozialistischen Ausland angelockt hatten; heute aber als einfache Mietskasernen fungieren oder komplett leer standen. Mit Meerblick.

Kurz vor unserem Hotel stockte uns allen noch einmal der Atem, denn auf der durch Meerwasser und Algen extrem glitschigen Uferstraße stürzte Claudia. Maria bremste und beim zu Fuß zu Hilfe eilen, stürzte sie so schwer, dass Sie kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Marietta und eine zur Hilfe gerufenen Krankenschwester übernahmen die Erstversorgung. Zum Glück nur eine Kreislaufschwäche. Trotzdem sendeten wir Maria lieber mit dem Taxi die letzten Kilometer zurück in unser Hotel Vedado.

Den Rest des Abends verbrachten wir mit einem tollen Abendessen mit Langusten und Dosenbier. Danach ging es noch in eine sehr traditionelle Bar zu einem Absacker mit Mochito und Rum-on-The-Rocks. Zu viel, denn der folgende Tag sollte es in sich haben.