ERT 2018: Taiwan Tour 8. Etappe

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Rueisuei Township – Hualien


Die heutige Etappe versprach eher moderaten Sport. Nicht wirklich nennenswerte Höhenmeter und auch etwas über 100 km als Tagesziel sind für den geübten Radfahrer keine riesen Herausforderung.

Nach dem Ei-Sandwich ging es recht pünktlich um 9 auf die Strecke. Alleine, denn an Gesellschaft hatte ich erstmal kein Interesse. Ich hatte mir die lange Strecke geladen die noch ein paar Nasen im Track hatte. Eine gab es gleich zu Anfang, sehr gut zum Warmfahren. Apropos warm: ist es hier eigentlich immer. Wie ich heute von Volker gelernt habe sind wir in den Tropen. Auch die Landschaft, welche wir an der Ostküste nun schon seit Tagen durchfahren zeichnet dieses Bild. Sobald es in die Berge geht umgibt uns meist dichter Urwald, der ohne Machete nicht zu durchkämmen wäre. In den Täler dann oft leere Flussbette, Ortschaften oder riesige Naherholungsgebiete mit hervorragend ausgebauten Rad- und Wanderwegen. Nur heute weit und breit kein 7-Eleven. Den hätte ich dringend gebraucht, denn das Frühstück war übersichtlich und die Trinkflasche war nur halb mit Iso gefüllt. Also bis zum Buffet durchhalten!?

Im Tal machte es dann mal wieder „Puff“ und mein Hinterrad war ohne Luft. Der Schlauchwechsel gestaltete sich dank CO2-Kartusche einfach. Zum Wechseln drehte ich das Rad auf den Kopf und nahm dafür den Garmin und die Fernbedienung ab. Beim wieder einsetzen rutschte mir dann die Fernbedienung aus der Hand und kullerte die Brücke herunter, auf der wir standen. Jule und ich konnten das etwa 2-€-große Gadget nur noch die Brücke herunter fliegen sehen. Wo genau hin, erschloss sich uns nicht. Großer Mist! Wollte dieses rund 40 € teure Made-In-Taiwan-Produkt etwa in Taiwan bleiben?

Die Suche im »Dschungel« gestaltete sich ohne Machete schwierig. Ich musste an ähnliche Aktion der Kletter- Kettenbrüder auf Mallorca zurückdenken.

Ich sagte Jule, dass ich maximal fünf Minuten suchen wolle und dann bereit sei, aufzugeben. Nach doppelter Prüfung in alle mögliche Richtungen entdeckte ich dann das gute Stück an einer, bereits von meinen Füßen verdichteten Stelle. Nun war die Freude groß und ich konnte wieder mit Fernbedienung die Weiterfahrt genießen.

Vor mir lag jetzt ein etwas längerer, schöner Anstieg, der rüber zum Meer führte, wo es an einem Aussichtspunkt leckeres Buffet gab. Endlich was essen und viel wichtiger: trinken.

Nach der Verpflegung ging es mit Jule und Herbert auf die verbliebenen 47 km. Immer an der Küste entlang, die Route erinnerte an den Highway 1 zwischen Santa Barbara und Malibu, nur die Wellen waren hier höher und die Häuser entlang der Strasse weniger luxuriös.

Interessante, gut beleuchtete Tunnel wurden durchfahren, bevor die Küste von Hualien unserem Tagesziel erreicht war. Ein schöner Radweg führte uns noch entlang der Küste direkt ins Zentrum.

Ein spannender und abwechslungsreicher Tag auf dem Rad endet im 7-Eleven, da das Orga-Team das Hotel noch nicht erreicht hatte. Kein Problem, dort kann man sein, denn hinter der Glasscheibe auf die Strasse blickend ist feinste Unterhaltung.

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