ERT 2018: Breisgau 4. Tag

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Route des Crêtes


Mit großer Vorfreude ging es für mich heute auf die lange Runde, denn endlich war einmal die Möglichkeit gegeben, die »Route des Crêtes« im echten Leben zu fahren. In vielen vergangenen Wintern habe ich diese wunderschöne Strecke bereits sieben mal virtuell, dank Real-Live-Video auf dem Ergometer absolviert. Heute war der Tag an dem ich das Ding inkl. Grand Ballon mal wirklich fahren konnte!

Davor musste aber, wie immer wenn man aus dem Kaiserstuhl die Vogesen erreichen wollte, die Rheinebene durchquert werden. Ein recht dröge zu fahrendes Stück Erde, Maisfelder links und rechts des Weges und kleine Ortschaften mit Kreisverkehren. Nicht wirklich was fürs Auge. Fast wie Brandenburg. Nur ein bisschen schöner. Eigentlich war der Plan, daß wir gemeinsam diesen Landstrich durchqueren würden, irgendwo in einer schönen Brasserie/Pattiserie noch einen Café mit einem Teilchen genießen würden und dann mit guten Beinen in den Berg starten könnten.

Leider wurde nichts aus dem Plan, denn schon auf den ersten zehn Kilometern wurde es Thilo und Alexander zu schnell, sodaß sie reißen ließen. Marc C. zog so an der Kette, dass ich mich direkt hinter ihm ganz schön klein machen musste, um an seinem Hinterrad bleiben zu können. Nach Café und Teilchen Ausschau zu halten war so nicht möglich. Ich fand mich plötzlich mit Frank und Markus in der »Sprint-Gruppe« wieder. Einerseits gut, denn so war ich schneller im Berg, andererseits doof, denn leer im Berg zu sein ist auch nicht so toll.

So war es dann auch: viel Druck auf die Pedale bergauf war nicht (mehr) möglich, die beeindruckende Landschaft lenkte mich aber entsprechend ab, sodaß ich riesen Spaß an der Steigung hatte.

Irgendwann war dann auch wieder das tolle Buffet erreicht, an dem Frank, Markus und Marc bereits auf mich warteten. Kalte Cola, Flasche Füllen und drei Schnitze Wassermelone, das müsste reichen, denn der Gipfel des »Grand Ballon« war noch in weiter ferne.

Jetzt begann der eigentliche Anstieg hoch zur Radarstation. Beeindruckend das mal in echt bei Gluthitze zu erleben und nicht in Full-HD auf dem heimischen Mac.

Oben dann das notorische »Pass-Foto« und dann in die Abfahrt gestürzt. Fälschlicher Weise ging ich davon aus, dass die Höhenmeter nun absolviert waren, aber ich hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Alleine machte ich mich auf die letzten Stiche, die mich alle Körner kosteten. Keine Cola, kein Kuchen nur heißer Asphalt und Steigungsprozente. Nun war mentale Fitness gefragt!

Diese half dann auch über den letzten Hügel und vor mir öffnete sich das nun wunderschöne Rheintal mit seinen vielen Weinbergen, Rebstöcken und pittoresken Ortschaften. Und das beste: es waren nur noch knapp 30 km zurück nach Merdingen!

Aber die hatten es nun in sich und ich zählte die Kilometer rückwärts. Eine Gruppenfahrt wäre jetzt schön gewesen: gab’s aber nicht.

Im historischen Neu-Breisach entschloss ich kurzerhand noch einen Supermarkt-Stop einzulegen. Nachdem die Cola gekauft war, trafen nach und nach der Frank, Markus, Alexander und der Thilo hier ein. Alle mit dem gleichen Ziel: Kaltgetränke.

Nun ging es gemeinsam zur Home-Base, die in null-Komma-nix erreicht war. Einen schönen Abschluss fand die Tour dann beim lokalen REWE mit Körnerkäse, Milchreis und Schwipp-Schwapp-Zero.

Mal sehen, was am Feiertag so geht: meine Beine sagen: nicht viel.

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