Nauders -> Ofen Pass -> Reschen Pass

Lesezeit: 3 Minuten

oder »Perfekter erster Tag in den Alpen«


Aufgewacht bin ich mit dickem Hals und Schniefnase. Keine guten Vorraussetzungen um eine Runde mit meinen Kettenbrüdern und vielen Höhenmetern in den Alpen zu absolvieren.

Unten im Ort waren wir, um 10 Uhr, mit Karsten verabredet um uns gemeinsam auf eine Einführungsrunde zu machen. Drei Länder und zwei lange Pässe standen auf dem Zettel. Aber erst einmal ging es über 14 Kehren die Norbertshöhe hinab in die Schweiz. Unten angekommen war Gruppenfoto-Termin am Schweizer Grenzhäuschen in Martina.

Dann ging es im Tal erst einmal flach weiter. Perfekt zum Einrollen und Anschwitzen. In Altana hatte wir noch kurz vor Abfahrt ein kleines Leckerli in den Track eingebaut: Statt im Tal zu bleiben wollten wir gleich die ersten ordentlichen Höhenmeter sammeln und nach Ftan hochbiegen. Karsten quittierte das mit »ich mag keine unnützen Berge hoch fahren.«

Christoph, Dirk und Uwe donnerten los. Ich verpasste den Anschluss. Die Sonne und die Beine brannten. Aber so einfach wollte ich meinen ersten Hügel nicht abgeben. Glücklicherweise sah ich auch, dass alle, bis auf Christoph, das Tempo reduzierten. Also in den Super-Sport-Modus schalten und die Verfolgung aufnehmen. Erst wurde Uwe, dann Dirk und zum Schluss Isabelle kassiert. Oben kam ich extrem ausbelastet und triefend an. Isabelle meinte zwar, dies »wäre ihr mit 2-fach Kurbel nicht passiert« – was aber zu beweisen gilt.

Die Abfahrt machte trotz stellenweiser Naturstrasse große Freude und wir hielten, um den rauschenden Bach am Wegesrand zu bestaunen. Die Natur ist hier viel intensiver und interessanter als bei uns in Ost-Deutschland. Herrlich.

Jetzt wurde es stiller im Peloton, denn wir näherten uns unserer heutigen Hauptaufgabe: Dem passieren des Ofenpasses. Ein 22 km langer Anstieg den Berg hinauf. Schnell separierte sich das Feld und ich versuchte an Christoph dran zu bleiben, was mir allerdings misslang. Gut dass ich meinen iPod dabei hatte und so mit Motivation den Kanten hochfahren konnte.

Oben kam ich kurz nach Christoph an und italienische Touristen boten sich als Fotografen für das Gipfelfoto an. Als alle eingetroffen waren, gab es noch Cola Zero für 3,40 € den halben Liter, bevor es in die lange und schnelle Abfahrt ging. Kurven kratzen stand nun auf dem Programm. Mit viel Spass und hoher Geschwindigkeit wurde ins Tal hinunter gedonnert. Dort angekommen bemerkten wir, dass die Flaschen nun wirklich leer waren und in einem kleinen Supermarkt gefüllt werden mussten.

Jetzt wartete noch ein langer Anstieg auf uns. Ein herrlicher Radweg an der Etsch entlang führte uns zurück an die österreichische Grenzen nach Reschen. Der Anstieg war nicht ohne, denn es wurde immer wieder wellig bis steil, was bei der Hitze viele Körner kostete.

Die Restdistanz zurück nach Nauders ware ein Kinderspiel, den leichtes Gefälle und Rückenwind schoben uns zurück zu unserem Ferienhaus.

Fazit: Ein toller erster Tag in den Alpen. Unvergleichliche Radsportregion. Da kann eigentlich nix Anderes mithalten. Freue mich schon auf die weiteren Tage und Pässe mit meinen Kettenbrüdern und Schwestern.

Eine Antwort auf „Nauders -> Ofen Pass -> Reschen Pass“

  1. das macht Lust auf mehr 🙂

    Wir sind ja Anfang Aug. vor Ort und da ich die Region nur vom Hören sagen u. Bilder kenne
    freut es mich besonders Info`s aus erster Hand zu bekommen! „Super“

    viel Spaß, gute Beine und Gesundheit wünsche ich euch.

    vg

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